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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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die Puppe. Die ZeitenDas ist doch auffällig. Valeria verschwand am 15. August und Cederlund erschießt sich einen Tag darauf.«
    Gulldén trank von seinem Kaffee. Seine Bulldoggenmiene verriet, was er von Forsbergs Gedankengang hielt.
    »Und dann ist da noch was«, sagte Forsberg. »In dem Sommerhaus wurde ebenfalls alles durchwühlt. Genau wie in der Villa in Långedrag.«
    Gulldéns Gesicht hellte sich auf. »Warum sagst du das nicht gleich? Das ist ein Einbruch, das ist was Handfestes, damit kann ich zum Staatsanwalt. Und natürlich käme es mir schon sehr gelegen, wenn in diese Sache endlich einmal Bewegung käme. Ich weiß bald nicht mehr, was ich der Presse und der Staatsanwaltschaft noch erzählen soll.«
    Forsberg nahm den Rüffel kommentarlos hin.
    Eine Leiche. Ohne Kopf.
    »Deine Kontaktperson – ist sie vertrauenswürdig?«
    »Ja.«
    Gulldén entfaltete sich zu seinen vollen zwei Metern Länge. »Gut, ich rede nachher mit dem Staatsanwalt. Aber das bleibt vorerst alles unter der Decke, Forsberg! Kein Wort zu niemandem. Offiziell durchsuchen wir das Haus wegen des Einbruchs, klar?«
    »Klar«, sagte Forsberg. Im Windschatten von Anders Gulldéns breitem Rücken folgte er diesem zur Tür hinaus. »Sag mal, diese Leiche« Er verstummte, als er Zeuge wurde, wie Anders Gulldén auf dem Flur mit dem Vogel zusammenstieß.
    »Hoppla! Wohin so eilig?«, trompetete Gulldén.
    Ohne sich mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten, sprudelte Selma hervor, sie müsse Gulldén sofort und dringend sprechen. Erst dann schien sie Forsberg zu bemerken, der hinter Gulldéns massiger Gestalt hervortrat.
    »Ich muss ins Meeting, kümmere dich um sie«, bellte Gulldén. Offenbar war er genervt vom Personal der Vermisstenstelle, das ihm ausgerechnet heute Morgen die Bude einrannte, während es für gewöhnlich durch Abwesenheit in den Meetings glänzte und auch sonst nicht für Gesprächigkeit und Korpsgeist bekannt war.
    »Aber ich«, protestierte Selma.
    »Mitkommen, sofort!« Forsbergs Miene erinnerte an eine geballte Faust, und tatsächlich folgte ihm der Vogel brav in sein Büro. Dort ließ er sie aus purem Sadismus noch ein wenig schmoren, indem er schwieg und in seinem Schreibtisch nach Aspirin-Tabletten suchte, sie schließlich fand, eine aus der Verpackung pulte und mit einem Schluck abgestandener Cola hinunterspülte. Es schadete nichts, dachte er, wenn Selma gelegentlich daran erinnert wurde, dass er ihr Vorgesetzter war, besonders nach dem gestrigen Abend, der sicherlich nicht geeignet war, ihr Respekt abzunötigen. Beim Gedanken daran verspürte Forsberg erneut ein Pochen hinter der Stirn.
    Der Vogel hatte sich hinter dem Bildschirm verschanzt, eine Mischung aus Trotz und Unsicherheit im Blick. Da Forsberg weiterhin schwieg, platzte Selma heraus.
    »Ich wusste ja nicht, wann du kommst, und als du um neun noch nicht hier warst« Sie hob den Kopf, nun schon wieder fordernd. »Man muss doch wegen Oxana Bobrow was unternehmen!«
    »Warum? Solange die Frau in Haft ist, ist sie wenigstens für Verhöre verfügbar. Vielleicht rückt sie jetzt endlich damit heraus, wo sich ihr Freund Krull aufhält und ob er ihr Zuhälter war.«
    In Selmas Blick, den sie ihm entgegenschleuderte, lag pure Verachtung.
    »Ja, was denn?«, ereiferte sich Forsberg. »Sie hat nun mal gegen die schwedischen Gesetze verstoßen – die ich nicht gemacht habe. Ich habe rein gar nichts gegen Nutten aus aller Herren Länder, im Gegenteil, nur herein damit!« Forsberg, plötzlich aufgekratzt, breitete in einer theatralischen Willkommensgeste die Arme aus, während er fortfuhr: »Jetzt muss sie eben die Konsequenzen tragen, auch wenn gerade ihre Tochter verschwunden ist. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und wenn doch, dann soll sie gefälligst den Mund aufmachen, und zwar zur Abwechslung mal, um zu reden.«
    »Bist du jetzt fertig mit deiner Machoshow?«, fragte Selma.
    »Ja«, sagte Forsberg. »War ich gut?«
    »Ich hab was zu dem Bären rausgekriegt«, sagte Selma und deutete hinter sich, wo der braune Stoffbär neben einer vertrockneten Zimmerpflanze saß und ihn aus seinen Glasaugen vorwurfsvoll ansah. »Man kann ihn überall kaufen, und er ist sogar im letzten halben Jahr an Passagiere der Business Class der SAS verteilt worden, als Werbegeschenk.«
    Business Class, dachte Forsberg. Sein Telefon klingelte. Malin war am Apparat.
    »Du, Greger, wegen der Leiche vom Fähranleger«
    Forsberg schluckte. »Ja?«
    »Da kam gerade der vorläufige

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