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Töten Ist Ein Kinderspiel

Töten Ist Ein Kinderspiel

Titel: Töten Ist Ein Kinderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Waffender
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drin.“
    „Um dir was zu erklären?“
    „Warum du meine Mutter umgebracht hast.“
    „Ich habe deine Mutter nicht umgebracht!“
    „Dann haben wir ein Problem.“
    „Sie war schon tot, als ich in die Kirche kam.“
    „Schlecht für dich.“
    „Du bist ja verrückt. Was willst du von mir?“
    „Hören, warum meine Mutter sterben musste.“ Ben lehnte sich in dem schwarzen Drehstuhl zurück. „Und weshalb du meinem Vater gesagt hast, ich hätte es getan.“ Er ließ sich mit seinen Worten Zeit, um seine Wut unter Kontrolle zu halten. „Falls du ein Interesse haben solltest, jemals wieder hier raus zu kommen, erklärst du mir, warum du sie getötet hast und es mir anhängen willst.“
    „Ich war es nicht!“
    „Das würde ich mir an deiner Stelle noch mal überlegen. Entweder du sagst mir in absehbarer Zeit die Wahrheit, oder ich drehe die Lüftung ab.“
    „Ben!“
    „Für dich immer noch: Benjamin.“
    „Okay. Benjamin, hör mir zu: Ich habe deine Mutter geliebt, warum hätte ich sie töten sollen?“
    „Warum hat sie dich dann verachtet, gehasst, wollte, dass du verschwindest? Weil du ihr Lover warst? Nicht eher meinetwegen?“ Ben schaltet die Lampe am Mischpult aus und betrachtete statt Valeros Händen an der Scheibe sein eigenes Spiegelbild. „Es wäre besser, du legst die Karten auf den Tisch. Lügen langweilen mich.“ Dann schaltete er den Lautsprecher ab und verließ den Raum.

Freitagmittag
    Pangasiusfilet an Basmatireis mit Beilagensalat. Die Mittagsgerichte der Präsidiumskantine klangen vielversprechender als das, was schließlich auf dem Teller lag.
    „Reis ist aus. Kartoffeln oder Nudeln?“
    Inge Nowak entschied sich für Kartoffeln, doch bevor sie verhindernd die Hand heben konnte, schwammen die verkochten Vierecke bereits in einer durchsichtigen gelbstichigen Soße, in der sich ein paar rote Pfefferkörner tummelten. Ein kurzer Blick auf die geplünderten Plastikschüsseln reichte, um den Gang zum sogenannten Salatbuffet zu unterlassen, stattdessen stellte sie einen Erdbeerjoghurt auf das Tablett.
    Dann ging sie mit Berger zu dem Tisch am Fenster, an dem bereits Erkner und Verónica saßen und sich unterhielten.
    „Ich wüsste gern, weshalb in Erika Mangolds akribischer Dokumentation ihrer Jugend zwei komplette Jahre fehlen“, sagte die Inspectora gerade zu dem Oberkommissar.
    „Liebeskummer?“, fragte Inge Nowak spitz.
    „So lange?“
    „Manchmal dauert es eben, bis man eine Enttäuschung verwunden hat.“
    „Aber nicht mit sechzehn“, konterte Verónica.
    „Das stimmt allerdings“, nickte Erkner. „Wobei das bei Jungs wahrscheinlich anders ist.“
    „Wieso?“ Berger schenkte allen Wasser aus der Flasche ein, die er mitgebracht hatte.
    „Ich kann mich nicht mal an die Namen meiner Schulfreundinnen erinnern und Diana schwärmt immer noch von ihrem ersten Freund.“
    „Vielleicht hatte sie einfach eine bessere Wahl getroffen?“
    „Nein, im Ernst“, nahm Verónica den Faden noch einmal auf. „Ich bin selbst so eine Zettelchensammlerin gewesen und habe alles Mögliche aus meiner Schulzeit aufgehoben. Aber entweder man hört irgendwann damit auf oder man macht lückenlos weiter.“
    „Und zu welcher Sorte gehörst du?“, wollte Erkner wissen.
    „Ich habe meine komplette Schulzeit archiviert, einschließlich der Zeit auf der Polizeischule. Als ich im Polizeidienst anfing, hab ich damit aufgehört.“ Sie legte ihr Besteck weg. „Und das finde ich bei unserem Opfer komisch: Sie macht quasi zwei Jahre Pause und fängt dann wieder an mit dem Sammeln. Ich habe mir das eben mit Jan und Florian noch einmal angesehen. Es ist ein richtiger Cut. Als ob sie mit Abschluss der zehnten Klasse von einem Tag auf den nächsten das Interesse an allem verloren hätte. Und was auch interessant ist: Das erste Halbjahreszeugnis der elften Klasse ist viel schlechter als alle zuvor.“
    „Klares Anzeichen von Pubertät“, folgerte Inge Nowak, schob den Teller fast unberührt auf die Seite und machte sich daran, den Joghurtbecher zu öffnen. „Marit war genauso. Sie hat sich von jetzt auf gleich um hundertachtzig Grad gedreht. Monatelang hatte sie Heavy Metal gehört, dann hat man ihr zum Geburtstag eine CD geschenkt und erfahren, dass die Musik megaout sei. Also das finde ich jetzt alles nicht so eigenartig. Außerdem glaube ich nicht, dass wir fündig werden, wenn wir uns in Erika Mangolds Jugend umtun.“
    „Denke ich auch“, ertönte eine Stimme hinter ihr. Berger hielt

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