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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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mein Ziel hier gespeichert“, sagte er und deutete auf den iPod. „Deshalb kann ich immer zielgerichtet vorgehen!“
    „Mir ist mein Ziel verloren gegangen“, erwiderte Braun und ließ den heutigen Tag im Schnelldurchlauf vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Die private Familie hatte er endgültig verloren und seine berufliche Familie war drauf und dran, ihn zu verstoßen.
    Doch irgendwo und irgendwann am Horizont, dachte er, dort wo sich Himmel und Hölle berühren, würde ein goldener Reiter auftauchen ihm den Weg weisen. Dann brauchte er nur auf das ferne Licht zuzusteuern und sein Ziel im Auge zu behalten. Doch im Augenblick war der Horizont endlos und schmerzhaft leer. Es war kein Ziel in Sicht.
    „Hast du Familie, Stefan?“, fragte er unvermittelt.
    „Warum interessiert dich das?“, erwiderte Szabo und blickte ihn von der Seite an.
    „Familie ist wichtig! Sie gibt dir Rückhalt. Auf die Familie ist immer Verlass und die Familie muss sich auf dich verlassen können. Die Familie darf man nie enttäuschen“, sagte Braun und schnallte sich die Schienbeinschützer um.
    „Ich habe nur eine Mutter, sonst keine Verwandten“, sagte Szabo einsilbig und rückte ein wenig zur Seite.
    „Sie lebt in einem Seniorenheim am Traunsee. Ich besuche sie übrigens morgen“, fügte Szabo noch hinzu und setzte seinen Helm auf.
    „Los, starten wir, bevor es dunkel wird!“, rief er Braun zu und beide begaben sich zur Ziellinie. Szabo befestigte seine Stoppuhr an einem Holzpflock, drückte auf Start und beide rannten los. Noch nie in seinem Leben hatte Braun etwas Derartiges erlebt. Mit einer gewaltigen Wucht wie ein Mähdrescher pflügte Szabo vor ihm durch das Unterholz, sprang über abgestorbene Bäume, klatschte durch brackige Tümpel, bückte sich nur kurz vor herunterhängenden Ästen und folgte wie ein Bluthund der roten Spur.
    Ein eigenwilliger Typ, dieser Stefan Szabo. Die Unerbittlichkeit, mit der er sich den Weg durch die Hindernisse bahnt, diese Rücksichtslosigkeit gegen den eigenen Körper ist schon ziemlich eigenartig. Im Grunde kenne ich ihn überhaupt nicht, dachte er, als er hinterherkeuchte und Mühe hatte, nicht den Anschluss an Szabo zu verlieren.
    Wildes Gestrüpp kratzte über seinen Helm, Dornen fetzten tiefe Löcher in sein Laufshirt und rissen blutige Striemen in seine Haut. Blut und Schweiß vermischten sich, in einer Sekunde der Unachtsamkeit krachte er gegen einen herabhängenden Ast und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Doch der brutale Lauf hatte auch sein Gutes: Tony Braun musste sich auf die Route konzentrieren, konnte nicht einen Gedanken an seine Probleme verschwenden. Er war wie Szabo auf die rote Linie fixiert, folgte ihr schnell und immer schneller, um Szabo vor der Wende doch noch abzufangen. Den Weg zurück liefen sie beinahe gleichauf, doch dann wurde Szabo immer schneller, lief beinahe ekstatisch. Brauns Lungen schmerzten, seine Sprünge waren bei Weitem nicht mehr so elastisch wie am Anfang, doch ungefähr einen Kilometer vor dem Unterstand mobilisierte er noch einmal alle verfügbaren Kräfte. Die Sicht wurde immer schlechter und im düsteren Dämmerlicht verfing er sich in einer Liane, stürzte auf den sumpfigen, nach Moder riechenden Boden, rappelte sich aber gleich wieder hoch, keuchte vorwärts und dachte: Einmal öfter aufstehen, als man zu Boden fällt! Der alte Motivationsspruch rauschte durch seinen Kopf, verschwand und ganz vorn sah er den Unterstand, mit der baumelnden Stoppuhr, und den Rücken von Szabo, der mit der Präzision einer zielgerichteten Schusswaffe darauf zusteuerte. Als Braun die Ziellinie passierte, saß Szabo bereits auf der Bank und starrte an ihm vorbei in die zunehmende Finsternis.
    „Nicht schlecht fürs erste Mal“, keuchte Braun nach einem Blick auf die Uhr. „Du warst nur einige Sekunden schneller!“
    „Ja, das war gut, Tony! Wenn man ein Ziel vor Augen hat, schafft man einfach alles“, sagte Szabo mechanisch und konzentrierte sich wieder auf seinen iPod. Schnaufend beugte er sich vor, stützte sich an den Oberschenkeln ab, spannte noch einmal alle Muskeln an, bis die Adern an seinem Hals hervortraten. Dann deaktivierte er den iPod, warf den Helm auf den Boden und klopfte Braun auf die gepanzerte Schulter.
    „Oft werden wir wahrscheinlich nicht mehr gemeinsam laufen, Tony“, meinte Szabo.
    „Macht dir das Laufen keinen Spaß mehr?“, fragte Braun und blickte Szabo prüfend von der Seite an. Doch dessen Gesichtsausdruck

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