Tohuwabohu
Seelenbräutigam und besitze eine Mitrailleuse. »Was zum Teufel ist denn ein Seelenbräutigam?« fragte ihn Kommandant van Heerden am nächsten Morgen, als er das unterschriebene Geständnis des Bischofs las. »Ein anderer Name für Gummipimmel«, sagte Els. »Er benutzt ihn bei Kniebeugen.«
»Ist das wahr?« fragte der Kommandant und las sich das erstaunliche Schriftstück ein zweites Mal durch. Wenn nur die Hälfte von dem zuträfe, was der Bischof gestanden hatte, dachte van Heerden, dann hätte man den Kerl schon vor Jahren hängen sollen.
Kapitel 15
Während der Prozeß gegen Jonathan Hazelstone vorbereitet wurde, plagte sich Kommandant van Heerden mit dem Problem herum, das ihm das anhaltende Verschwinden der Schwester des Gefangenen bereitete. Trotz der intensivsten Jagd auf sie ging Miss Hazelstone der Polizei einfach nicht ins Netz. Kommandant van Heerden erhöhte die ausgesetzte Belohnung, aber trotzdem lief keine weiter nennenswerte Information im Piemburger Polizeirevier ein. Der einzige Trost für den Kommandanten war, daß Miss Hazelstone seine Probleme nicht noch dadurch vergrößerte, daß sie sich etwa mit ihrem Anwalt oder einer Zeitung außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs in Verbindung setzte.
»Sie ist ein listiges altes Teufelsweib«, sagte er zu Luitenant Verkramp und stellte mit Erschrecken fest, daß die Bewunderung, die er einst für sie empfunden hatte, wieder zurückgekehrt war.
»Ich würde mir keine Gedanken um die alte Schachtel machen, wahrscheinlich kreuzt sie einfach zur Verhandlung auf«, gab ihm Verkramp optimistisch zur Antwort. Der Sturz, bemerkte der Kommandant im stillen, hatte den Luitenant nicht um seine Fähigkeit gebracht, Dinge zu äußern, die darauf zielten, seinen Kommandeur aus der Fassung zu bringen. »Wenn Sie so verdammt klug sind, was würden Sie denn dann vorschlagen, wo wir nach ihr suchen sollen?« knurrte der Kommandant.
»Wahrscheinlich sitzt sie in Jacaranda House und lacht sich ins Fäustchen«, sagte Verkramp und ging, um eine Liste aller schwarzen Köche zusammenzustellen, die dafür bekannt waren, daß sie gern Chicken Maryland auf die Speisekarte setzten. »Hämischer Scheißkerl«, murmelte der Kommandant.
»Irgendwann kriegt er’s von jemandem noch mal so richtig heimgezahlt.«
Es war eigentlich Wachtmeister Els’ Initiative, die zur Verhaftung von Miss Hazelstone führte. Schon die ganze Zeit seit seinem Kampf mit dem Dobermann hatte Els seine Entscheidung bereut, den Kadaver einfach so auf dem Rasen von Jacaranda House liegenzulassen.
»Ich hätte ihn ausstopfen lassen sollen. Er hätte in der Diele sehr nett ausgesehen«, sagte er während eines müßigen Augenblicks zum Kommandanten.
»Ich hätte gedacht, der wäre schon ausgestopft genug gewesen«, hatte der Kommandant geantwortet. »Außerdem, wer hat schon mal davon gehört, daß man einen Hund ausstopfen läßt?«
»Es gibt doch haufenweise ausgestopfte Löwen und Warzenschweine und so Sachen in der Halle von Jacaranda House. Warum sollte ich denn keinen ausgestopften Hund in meiner Diele haben?«
»Sie haben Ideen, die gehen glatt über Ihren Horizont hinaus«, sagte der Kommandant. Els war weggegangen, um den Wärter im »Hintern« über das Ausstopfen von Hunden zu befragen. Der Alte schien über solche Sachen Bescheid zu wissen.
»Du mußt ihn zu einem Präparator bringen«, sagte ihm der Wärter. »Es gibt einen am Museum, aber ich würde erst mal nach’m Preis fragen. Ausstopfen ist ’ne kostspielige Sache.«
»Ich würde dafür schon ein bißchen was springen lassen«, sagte Els, und sie gingen zusammen zum Bischof, um ihn über den Hund auszufragen.
»Ich glaube, er hatte einen Pedigree«, erzählte ihnen der Bischof.
»Was ist denn ein Pedigree?« fragte Els.
»Ein Stammbaum«, sagte der Bischof, der sich fragte, ob der Tod des Hundes etwa auch noch der Liste der Verbrechen hinzugefügt werden sollte, die er angeblich begangen hatte. »Eine affektierte Sorte Hunde, die einen Stammbaum haben«, sagte Els zum Wärter. »Man sollte doch denken, er pißt gegen Laternenpfähle genau wie andere Hunde.«
»Verhätschelt, wenn du mich fragst«, sagte der Wärter. »Klingt mehr nach einem Schoßhündchen als nach einem richtigen Dobermann. Kein Wunder, daß du ihn so einfach um die Ecke bringen konntest. Ist wahrscheinlich vor Schreck gestorben.«
»Das ist er verdammt noch mal nicht. Er kämpfte wie verrückt. Der wildeste Hund, der mir je begegnet ist«, sagte Els
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