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Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Titel: Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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müssen.
    Ich war nur noch zehn Meter vom Haupttor entfernt, als ich die Limousine nach rechts auf die Zufahrtstraße zum Stützpunkt biegen sah. Ein Wachsoldat in Tarnuniform ging mit erhobener Hand auf den Wagen zu, und die Scheibe vom Fahrerfenster senkte sich. Ich sah, dass es ziemlich viele Wachen gab, und sie überprüften die Wagen einige Meter vor dem Kontrollpunkt – die Folge der anonymen Bombendrohung.
    Es waren noch zu viele Autos vor mir. Ich würde es nicht schaffen. Das Fahrerfenster der Limousine war geöffnet.
    Ich drückte auf die Hupe, aber keiner rührte sich.
    Der Wachsoldat hob den Kopf und blickte sich um, wollte wissen, woher der Lärm kam.
    Ich drückte auf einen Knopf, und mein Fenster senkte sich automatisch.
    Der Wachposten sah sich noch immer um.
    Ich gab Gas und fuhr auf den Bürgersteig, mähte Mülleimer um und überrollte abgestellte Fahrräder. Ein Fußgänger brachte sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit. Einige Meter vor der Zufahrt riss ich das Lenkrad nach rechts und steuerte diagonal über die Straße, schoss über Blumenbeete hinweg und hielt genau auf Holtzers Wagen zu. Der Posten drehte sich um, sah mich angerast kommen und sprang im letzten Moment zur Seite. Ich fuhr ungebremst gegen die hintere Tür auf der Fahrerseite der Limousine, so dass der Wagen durch die Wucht zurückgeschleudert wurde und die beiden Autos in spitzem Winkel zueinander liegen blieben. Ich war auf den Aufprall vorbereitet, und durch Sicherheitsgurt und Airbag, der sich wie versprochen in einer Nanosekunde aufblies und wieder zusammenfiel, blieb ich unverletzt.
    Ich löste den Gurt und wollte die Tür öffnen, aber sie klemmte. Ich warf mich seitlich auf den Rücken, schwang die Beine durch das offene Seitenfenster, umfasste den Griff über der Tür und zog mich daran nach draußen.
    Es waren nur zwei Schritte bis zur Limousine. Durch das Fahrerfenster packte ich das Lenkrad und hievte mich nach innen, obwohl ich mir dabei die Knie am Türrahmen stieß. Ich schoss über den Schoß des Fahrers hinweg, zog die Beine an, um mich mit den Füßen abstoßen zu können, und hechtete auf die Rückbank. Holtzer saß vorgebeugt auf der linken Seite, offensichtlich noch benommen von dem Aufprall. Ein junger Bursche, vermutlich einer von Holtzers Assistenten, saß neben ihm, und zwischen den beiden sah ich einen metallenen Halliburton-Aktenkoffer.
    Ich schlang meinen linken Arm um Holtzers Kopf und presste ihm mit der rechten Hand die Beretta gegen die Schläfe. Einer der Wachposten tauchte mit gezückter Pistole am Fahrerfenster auf und spähte hinein. Ich zog Holtzers Kopf noch näher an mich heran.
    «Zurück oder ich puste ihm das Hirn raus!», brüllte ich ihn an.
    Er blickte verunsichert, hielt aber trotzdem weiter die Waffe hoch. «Alles raus aus dem Wagen!», schrie ich. «Sofort!»
    Ich schob meine Hand ganz um Holtzers Kopf herum und packte mein eigenes Jackettrevers. Wir waren jetzt Wange an Wange, und der Soldat mit der Pistole müsste schon verflucht viel Vertrauen in seine Schießkünste haben, um mich jetzt mit einem Schuss außer Gefecht setzen zu wollen.
    «Raus aus dem Wagen!», brüllte ich erneut. «Du da!», schrie ich den Fahrer an. «Mach das verdammte Fenster hoch. Hoch damit!»
    Der Fahrer drückte einen Knopf, und die Scheibe glitt nach oben. Ich befahl ihm lautstark, auszusteigen und die Tür zuzumachen. Er taumelte nach draußen und knallte sofort die Tür zu. «Jetzt du!», brüllte ich den Assistenten an. «Raus! Und mach die Tür hinter dir zu!»
    Holtzer wollte protestieren, aber ich drückte seinen Hals fester zu, so dass seine Worte erstickten. Der Assistent warf ihm einen kurzen Blick zu, dann versuchte er, die Tür zu öffnen.
    «Die klemmt», sagte er, offensichtlich von der Situation völlig überfordert.
    «Dann klettere auf den Vordersitz!», rief ich. «Beeilung!»
    Er krabbelte nach vorn und stieg aus, nahm den Aktenkoffer mit.
    «So, du Arschloch, endlich allein», sagte ich zu Holtzer und ließ seinen Hals los. «Aber zuerst gibst du mir die CD.»
    «Okay, okay. Immer mit der Ruhe», sagte er. «Sie steckt in meiner linken Brusttasche.»
    «Nimm sie raus. Langsam.»
    Er schob die rechte Hand unter sein Jackett und zog vorsichtig die CD heraus.
    «Leg sie mir aufs Knie», sagte ich, und er tat es. «Und jetzt die Hände mit verschränkten Fingern hinter den Kopf und zum Fenster drehen.» Ich wollte verhindern, dass er nach seiner Waffe griff, während ich die CD

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