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Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Titel: Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Spitzel, mir erzählt doch keiner was.»
    «Wer ist der Typ, der mit dir in meiner Wohnung war?»
    «Ich weiß nicht, wen ...», setzte er an, aber ich drückte ihm die Luftröhre zu, bevor er zu Ende sprechen konnte. Er lechzte nach Luft, versuchte, mich wegzustoßen, aber er schaffte es nicht. Nach einigen Sekunden lockerte ich den Druck.
    «Wenn ich noch einmal eine Frage wiederholen muss oder wenn du wieder versuchst, mich anzulügen, dann kommt dich das teuer zu stehen, Benny. Wer ist der Typ in meiner Wohnung?»
    «Ich kenne ihn nicht», sagte er, kniff die Augen zu und schluckte. «Er gehört zur Boeicho Boeikyoku. Holtzer ist für den Kontakt zuständig. Er hat mir bloß gesagt, ich soll ihn zu Ihrer Wohnung führen, damit wir Sie befragen können.»
    Die Boeicho Boeikyoku ist die japanische CIA.
    «Wieso bist du mir in Jinbocho gefolgt?», fragte ich.
    «Überwachung. Um die CD zu finden.»
    «Woher weißt du, wo ich wohne?»
    «Die Adresse hat Holtzer mir gegeben.»
    «Wo hat er sie her?»
    «Ich weiß nicht. Er hat sie mir einfach gegeben.»
    «Welche Rolle spielst du dabei?»
    «Fragen. Bloß Fragen. Und die CD finden.»
    «Was solltet ihr mit mir machen, wenn ihr damit fertig gewesen wärt, mir eure Fragen zu stellen?»
    «Nichts. Die wollen bloß die CD.»
    Ich drückte ihm wieder die Luftröhre zu. «Quatsch, Benny, so blöd kannst nicht mal du sein. Du hast gewusst, was hinterher passieren würde, selbst wenn du nicht den Mumm gehabt hättest, es selbst zu tun.»
    Allmählich setzte sich das Bild zusammen. Ich sah es vor mir. Holtzer beauftragt Benny, diesen «Boeikyoku»-Typen zu meiner Wohnung zu führen, um mich zu «befragen». Benny kann sich denken, was passieren wird. Der kleine Bürokrat kriegt es mit der Angst, aber er weiß keinen Ausweg. Vielleicht beruhigt er sich damit, dass es ja nicht seine Sache ist. Außerdem wird Mr. Boeikyoku sich um die unappetitliche Seite kümmern; Benny würde nicht mal zusehen müssen.
    Diese feige kleine Ratte. Ich quetschte ihm jäh die Hoden, und er hätte aufgeschrien, wenn ich ihm nicht die Kehle zugedrückt hätte. Dann ließ ich ihn an beiden Stellen los, und er sackte zu Boden, würgte.
    «Okay, Benny, du wirst jetzt Folgendes tun», sagte ich. «Du rufst deinen Kumpel in meiner Wohnung an. Ich weiß, dass er ein Handy hat. Sag ihm, dass du von der U-Bahn-Station aus anrufst. Ich bin gesehen worden, und er soll sich sofort mit dir an der Station treffen. Sag es genau mit meinen Worten. Wenn du es mit deinen eigenen Worten sagst oder sinngemäß etwas anderes, bring ich dich um. Mach es richtig, und du kannst gehen.» Natürlich war es möglich, dass diese Burschen einen Alles-in-Ordnung-Code hatten und wussten, dass es ein Problem gab, wenn er nicht durchgegeben wurde, aber für so schlau hielt ich sie eigentlich nicht. Außerdem hatte Benny, als er den Anruf in meiner Wohnung erhielt, nichts gesagt, was sich wie ein Alles-in-Ordnung-Code anhörte.
    Er sah mit flehenden Augen zu mir hoch. «Dann lassen Sie mich gehen?»
    «Wenn du deine Sache hundertprozentig richtig machst.» Ich gab ihm sein Handy.
    Er machte es genau so, wie ich es ihm gesagt hatte. Seine Stimme klang einigermaßen ruhig. Als er fertig war, nahm ich ihm das Handy weg. Er blickte noch immer kniend zu mir hoch. «Kann ich jetzt gehen?», fragte er.
    Dann sah er meine Augen. «Sie haben es versprochen! Sie haben es versprochen!», keuchte er. «Bitte, ich hab doch nur Befehle ausgeführt.» Das sagte er tatsächlich.
    «Befehle sind zum Kotzen», sagte ich und blickte auf ihn hinunter.
    Er begann zu hyperventilieren. «Töten Sie mich nicht! Ich hab eine Frau und Kinder!»
    Meine Hüften schwangen schon in Position. «Ich werde Blumen schicken», flüsterte ich und schlug ihm mit aller Kraft meine Handkante ins Genick. Ich spürte die Wirbelknochen zersplittern, und er verkrampfte sich, sackte dann zu Boden.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn dort liegen zu lassen. Aber meine Wohnung war ja schon aufgeflogen. Ich würde mir ohnehin eine neue suchen müssen, so dass die Aufregung, die die Leiche in Sengoku verursachen würde, ebenso irrelevant wie unvermeidlich war.
    Ich stieg über den Körper hinweg und machte ein paar Schritte zurück auf den Parkplatz, an dem ich vorbeigekommen war. Ich hörte die Tür zu meinem Haus zuknallen.
    Die Straßenseite des Parkplatzes war mit Ketten abgesperrt, und die Ketten waren zwischen Pollern gespannt, die in Sand eingelassen waren. Ich nahm

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