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Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Titel: Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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stieß zischend Luft durch die Nasenlöcher und hatte das Gefühl, dass Crazy Jake hier bei mir im Zimmer war.
    Mein Gesicht war nass, und ich dachte, es hätte wieder angefangen zu bluten, aber als ich mir mit einer Hand über die Wange strich und dann meine Finger ansah, merkte ich, dass es Tränen waren. Was zum Teufel ist los mit dir, dachte ich.
    Der Mond stand tief am Himmel und schien zum Fenster herein. Midori saß auf der Couch, die Knie an die Brust gezogen. «Schlecht geträumt?», fragte sie.
    Ich wischte mir rasch mit dem Daumen über das Gesicht. «Wie lange bist du schon wach?»
    Sie zuckte die Achseln. «Eine Weile. Du hast dich hin und her gewälzt.»
    «Hab ich was gesagt?»
    «Nein. Hast du Angst vor dem, was du im Schlaf sagen könntest?»
    Ich sah sie an, eine Seite ihres Gesichts wurde vom Mondlicht beschienen, die andere lag im Schatten. «Ja», sagte ich.
    «Was war das für ein Traum?», fragte sie.
    «Ich weiß nicht», log ich. «Eigentlich nur Bilder.»
    Ich spürte, dass sie mich betrachtete. «Du verlangst von mir, dass ich dir vertraue», sagte sie, «aber du bist nicht mal bereit, mir zu erzählen, was du Schlimmes geträumt hast.»
    Ich wollte etwas erwidern, aber auf einmal war ich wütend auf sie. Ich rutschte aus dem Bett und ging ins Bad.
    Ich muss mir ihre Fragen nicht anhören, dachte ich. Ich muss mich nicht um sie kümmern. Die Scheiß-CIA, Holtzer, er weiß, dass ich in Tokio bin, weiß, wo ich wohne. Ich hab schon genug Probleme.
    Sie war der Schlüssel, das wusste ich. Ihr Vater musste ihr irgendetwas gesagt haben. Oder sie hatte das, was diejenigen gesucht hatten, die an dem Tag, als er beerdigt wurde, in seine Wohnung eingebrochen waren. Wieso, verdammt noch mal, kam sie einfach nicht dahinter, was es war?
    Ich ging zurück ins Schlafzimmer und baute mich vor ihr auf. «Midori, du musst dir mehr Mühe geben. Du musst dich erinnern. Dein Vater muss dir irgendetwas erzählt oder gegeben haben.»
    Ich sah die Überraschung auf ihrem Gesicht. «Nein, hat er nicht, das habe ich dir doch schon gesagt.»
    «Nach seinem Tod ist irgendjemand in seine Wohnung eingebrochen.»
    «Ich weiß. Die Polizei hat mich angerufen.»
    «Entscheidend ist, sie haben das, was sie gesucht haben, nicht gefunden, und jetzt denken sie, du hattest es.»
    «Hör zu, wenn du dich in der Wohnung meines Vaters umsehen willst, kann ich dich reinlassen. Ich hab sie noch nicht ausgeräumt, und ich hab noch immer den Schlüssel.»
    Die Einbrecher waren mit leeren Händen wieder gegangen, und mein alter Freund Tatsu, der gründlichste Mensch, den ich kenne, war hinterher mit den Spezialisten von der Keisatsucho drin gewesen. Ich wusste, dass eine erneute Suche Zeitverschwendung wäre, und ihr Vorschlag machte mich nur noch gereizter.
    «Das wird nichts bringen. Was könntest du nach Meinung dieser Leute haben? Die CD? Irgendwas, worin sie versteckt ist? Einen Schlüssel? Bist du sicher, dass du nichts hast?»
    Ich sah, dass sie leicht rot wurde. «Nein, wie oft soll ich das denn noch sagen.»
    «Aber du könntest ja vielleicht mal in deiner Erinnerung kramen, oder?»
    «Nein, wozu?», erwiderte sie erbost. «Wie soll ich mich an etwas erinnern, das ich nicht habe?»
    «Wie willst du denn wissen, dass du es nicht hast, wenn du dich nicht dran erinnerst?»
    «Wieso sagst du das? Wieso glaubst du mir nicht?»
    «Weil sonst nichts einen Sinn ergibt! Und eins kann ich dir sagen, es behagt mir ganz und gar nicht, wenn Leute mich umbringen wollen und ich nicht mal weiß wieso!»
    Sie schwang die Füße auf den Boden und stand auf. «Ach, es geht also nur um dich! Meinst du, mir gefällt das? Ich habe nichts getan! Und ich weiß auch nicht, warum diese Leute das tun!»
    Ich atmete langsam aus, versuchte, meinen Zorn zu zügeln. «Weil sie glauben, dass du die verfluchte CD hast. Oder dass du weißt, wo sie ist.»
    «Ich weiß es aber nicht! Oainikusama! Mattaku kokoroattari ga nai wa yo! Mo nan do mo so itteru ja nai yo!» Ich weiß überhaupt nichts! Das hab ich dir doch gesagt!
    Wir standen am Fußende des Bettes, starrten einander an und atmeten heftig. Dann sagte sie: «Ich interessiere dich einen Scheißdreck. Du bist nur hinter dem her, was die haben wollen, was auch immer es ist.»
    «Das stimmt nicht.»
    «Das stimmt doch! Mo ii! Dose anata ga doko no dare na no ka sae oshiete kurenain da kara!» Mir reicht's jetzt! Du erzählst mir ja nicht mal, wer du eigentlich bist! Sie marschierte zur Tür, hob eine

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