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Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Titel: Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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näher zu mir und lächelte wieder sein groteskes Lächeln. «Das Beste ist, dass er gar nicht an einem richtigen Herzinfarkt gestorben ist ... Jemand hat das arme Schwein kaltgemacht, jemand, der genau wusste, wie man es anstellt, dass es wie ein natürlicher Tod aussieht.»
    «Ich weiß nicht, Holtzer. Das klingt ziemlich weit hergeholt.»
    «Ja, nicht? Zumal es nur wenige Leute auf der ganzen Welt gibt, von Japan ganz zu schweigen, die so was abziehen könnten, und der Einzige, den ich kenne, sind Sie.»
    «Deshalb wollten Sie mich sehen?», sagte ich. «Um mir zu unterstellen, ich hätte bei so einem Mist meine Finger im Spiel?»
    «Kommen Sie, Rain. Schluss mit der Verarscherei. Ich weiß genau, wo Sie überall Ihre Finger im Spiel haben.»
    «Ich weiß nicht, was Sie meinen.»
    «Nein? Dann hab ich eine Neuigkeit für Sie. Die Hälfte der Jobs, die Sie in den letzten zehn Jahren erledigt haben, haben Sie für uns erledigt.»
    Wie bitte?!
    Er beugte sich ganz nah an mich heran und flüsterte die Namen von etlichen prominenten Politikern, Bankern und Bürokraten, die ein vorzeitiges, aber natürliches Ende gefunden hatten. Sie gingen alle auf meine Kappe.
    «Die Namen kann man in der Zeitung lesen», sagte ich, aber ich wusste, dass er noch mehr hatte.
    Er erzählte mir, wie das Bulletin Board funktionierte, das ich mit Benny benutzt hatte, nannte mir die Nummern der entsprechenden Bankkonten in der Schweiz.
    Verdammt, dachte ich und mir wurde flau im Magen. Du bist für diese Leute bloß ein Idiot. Es hat sich nichts geändert. Verdammt.
    «Ich weiß, das ist ein Schock für Sie, Rain», sagte er und lehnte sich im Sitz zurück. «All die Jahre haben Sie gedacht, Sie arbeiten frei und unabhängig, und in Wahrheit hat die CIA die Rechnungen bezahlt. Aber sehen Sie's doch mal von der positiven Seite, ja? Sie sind ein Ass auf Ihrem Gebiet! Mann, Sie sind ein Zauberer, wie Sie die Leute von der Bildfläche verschwinden lassen, ohne eine Spur zu hinterlassen, ohne den leisesten Verdacht zu erwecken, dass irgendetwas faul ist. Ich wüsste liebend gern, wie Sie das anstellen. Ganz ehrlich.»
    Ich sah ihn ausdruckslos an. «Vielleicht hab ich ja mal Gelegenheit, es Ihnen zu zeigen.»
    «Träumen Sie weiter, mein Freund. Also hören Sie, wir haben den Obduktionsbericht eingesehen. Kawamura hatte einen Schrittmacher, der sich irgendwie von allein abgestellt hat. Der Coroner hat einen Defekt vermutet. Aber wissen Sie was? Wir haben uns ein bisschen kundig gemacht und herausgefunden, dass so ein Defekt so gut wie unmöglich ist. Irgendwer hat den Schrittmacher abgestellt, Rain. Exakt Ihre Handschrift. Und ich will wissen, wer Sie engagiert hat.»
    «Das ergibt keinen Sinn», sagte ich.
    «Was?»
    «Warum dieser umständliche Aufwand, bloß um an die CD zu kommen?»
    Seine Augen verengten sich. «Ich hatte gehofft, Sie könnten mir das sagen.»
    «Kann ich nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, wenn ich die CD hätte haben wollen, hätte ich mir sehr viel einfachere Wege gesucht, an sie ranzukommen.»
    «Vielleicht lag die Entscheidung nicht bei Ihnen», sagte er. «Vielleicht hat derjenige, der Sie diesmal beauftragt hat, auch gesagt, Sie sollten ihm zugleich die CD beschaffen. Ich weiß, dass es nicht Ihre Art ist, viele Fragen zu stellen.»
    «Und war es je meine Art, bei diesen Jobs den Laufburschen zu spielen? Auf Wunsch irgendwelche Sachen zu ‹beschaffen›?»
    Er verschränkte die Arme und sah mich an. «Nicht, dass ich wüsste.»
    «Dann hört es sich ganz so an, als wären Sie bei mir auf dem Holzweg.»
    «Sie haben ihn alle gemacht, Rain. Sie waren der Letzte, der in seiner Nähe war. Verstehen Sie doch, das sieht nicht gut aus.»
    «Mein Ruf wird Schaden nehmen.»
    Er massierte sich einen Moment lang das Kinn, während er mich anblickte. «Lassen Sie sich eins gesagt sein: Was die Leute angeht, die hinter der CD her sind, ist die CIA noch Ihre geringste Sorge.»
    «Was für Leute?»
    «Was glauben Sie denn wohl? Die Leute, die durch die CD belastet werden. Die Politiker, die Yakuza, das Rückgrat der gesamten japanischen Machtstruktur.»
    Ich dachte einen Augenblick nach und fragte dann: «Wie sind Sie mir auf die Spur gekommen? Hier in Japan?»
    Er schüttelte den Kopf. «Tut mir Leid, das fällt wieder in die Rubrik Geheimhaltung, darüber darf ich nicht sprechen. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag.» Er beugte sich wieder vor. «Kommen Sie an Bord, und wir können reden, über was Sie wollen.»
    Das war dermaßen

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