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Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag

Titel: Tokio Killer 01 - Der erste Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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abwegig, dass ich meinte, mich verhört zu haben. «Haben Sie gesagt, ‹Kommen Sie an Bord›?»
    «Ja, habe ich. Wenn Sie sich Ihre Lage vor Augen halten, muss Ihnen klar sein, dass Sie unsere Hilfe brauchen.»
    «Ich hab gar nicht gewusst, dass Sie so ein Menschenfreund sind, Holtzer.»
    «Hören Sie auf mit dem Quatsch, Rain. Wir machen das nicht aus Menschenfreundlichkeit. Wir möchten, dass Sie mit uns kooperieren. Entweder Sie haben die CD, oder Sie haben, da Sie ja hinter Kawamura her waren, Informationen, die uns helfen könnten, die CD zu finden. Im Gegenzug helfen wir Ihnen. So einfach ist das.»
    Aber ich kannte diese Leute, und ich kannte Holtzer. Bei denen war noch nie etwas einfach – und je einfacher es aussah, umso eher wollten sie einem ans Leder.
    «Ich bin in einer schwierigen Lage», sagte ich. «Das kann ich nicht abstreiten. Vielleicht muss ich jemandem trauen. Aber Sie werden das nicht sein.»
    «Also wenn das immer noch mit dem Krieg zu tun hat, dann ist das ziemlich albern von Ihnen. Das ist lange her. Wir sind in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort.»
    «Aber es sind dieselben Leute.»
    Er wedelte mit der Hand, als wollte er einen unangenehmen Geruch vertreiben. «Es spielt keine Rolle, was Sie von mir halten, Rain. Weil es nicht um uns geht. Was zählt, ist die Situation, und die Situation ist folgende: Die Polizei sucht Sie. Die LDP sucht Sie. Die Yakuza sucht Sie. Und sie werden Sie finden, weil Ihre Tarnung komplett aufgeflogen ist. Jetzt lassen Sie uns Ihnen helfen.»
    Was sollte ich tun? Ihn gleich hier erledigen? Sie wussten, wo ich wohnte, wodurch ich ungewohnt angreifbar geworden war, und wenn ich den Dienststellenleiter ausschaltete, musste ich mit Vergeltung rechnen.
    Das Auto hinter uns bog nach rechts ab. Ich blickte durchs Rückfenster und sah, dass der Wagen dahinter, eine schwarze Limousine mit drei oder vier Japanern darin, sein Tempo verlangsamte statt aufzuschließen. Keine sinnvolle Strategie im Tokioter Verkehr.
    Ich wartete, bis wir ganz kurz vor der nächsten Ampel waren, dann gab ich dem Fahrer Anweisung, links abzubiegen. Er hatte gerade noch Zeit abzubremsen, um die Kurve zu kriegen. Die Limousine folgte uns.
    Ich sagte dem Fahrer, ich hätte mich geirrt, er solle zur Meiji-dori zurückfahren. Er blickte mich sichtlich genervt an, fragte sich wohl, was das Ganze sollte.
    Die Limousine blieb uns auf den Fersen.
    Ach, Scheiße.
    «Sie haben ein paar Leute mitgebracht, Holtzer? Ich hab Ihnen doch gesagt, Sie sollen allein kommen.»
    «Die sind da, um Sie zu holen. Zu Ihrem eigenen Schutz.»
    «Gut, dann können sie ja bis zur Botschaft hinter uns herfahren», sagte ich, obwohl ich Angst hatte und verzweifelt nach einem Ausweg suchte.
    «Ich werde nicht zulassen, dass ein Taxifahrer uns beide zusammen auf das Botschaftsgelände fährt. Dass ich mich überhaupt mit Ihnen getroffen habe, war schon ein Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen. Die Jungs werden Sie reinbringen. Das ist sicherer.»
    Wie hatten sie ihm folgen können? Selbst wenn er irgendwo versteckt am Körper einen Sender trug, bei dem Verkehr hätten sie ihn niemals genau lokalisieren können.
    Und dann begriff ich. Sie hatten mich nach Strich und Faden reingelegt. Als «Lincoln» meinen Pager angerufen hatte, war ihnen klar, dass ich ein sofortiges Treffen verlangen würde. Sie wussten nicht wo, aber sie hatten ständig mobile Leute im Einsatz, die sich, sobald ich den Treffpunkt genannt hatte, auf den Weg machen konnten. Sie hatten zwanzig Minuten Zeit, um nach Shinjuku zu gelangen, und dank des Mikros konnten sie ganz in der Nähe bleiben, ohne dass ich sie sah, und sofort reagieren. Holtzer hatte ihnen sicherlich den Namen des Taxiunternehmens, die Beschreibung des Wagens, das Kennzeichen durchgegeben und sie über die Fahrtroute informiert, bis ich einstieg. Da waren sie schon längst hinter uns. Und das alles, während ich mich noch selbst dafür beglückwünschte, ach so clever zu sein und die Situation unter Kontrolle zu haben, während ich mich entspannte, nachdem ich das Mikro losgeworden war.
    Ich hoffte, ich würde noch lange genug leben, um aus dem Schaden klug zu werden. «Wer sind die hinter uns?», fragte ich.
    «Leute, denen wir vertrauen können. Sie arbeiten für die Botschaft.»
    Die Ampel an der Straße über den Fluss Kanda sprang auf Rot. Das Taxi bremste.
    Ich blickte hektisch nach rechts und links, suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Die Limousine rollte langsam heran,

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