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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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die Agency vor zwei Jahren verlassen. Sie waren in der Nahostabteilung. Ich selbst bin ihnen nicht begegnet, als sie noch in unserem Laden waren, aber eine ganze Reihe von Leuten kannten sie. Deshalb hat ihr Tod bei uns ganz schön Wirbel gemacht. Alle reden drüber.«
    »Wenn Sie mehr rausfinden, würde ich es gern wissen. Wer waren ihre Vorgesetzten in der Company, was haben sie in letzter Zeit getrieben. So was eben.«
    Er zögerte. »Sagen Sie mir, dass Sie nichts damit zu tun haben.«
    »Ich hab doch schon gesagt, dass ich so was nicht mehr mache.«
    »Ach ja? Was machen Sie denn stattdessen?"
    "Ich spiele mit dem Gedanken, in die Grußkartenbranche zu wechseln.«
    »Ich lach mich tot.«
    Ich grinste. »Was Sie auch rausfinden, ich bin für alles dankbar.«
    »Sie wissen ja, wo Sie nachschauen müssen«, sagte er. Er meinte das Bulletin Board.
    »Danke.«
    »Und nicht vergessen. Das hier ist keine Einbahnstraße. Ich gehe ein großes Risiko ein. Und im Gegenzug erwarte ich gute Informationen.«
    »Natürlich.« Ich legte auf und machte das Handy aus.
    Ich zog Shorts an und absolvierte wie jeden Tag zweihundertfünfzig Hindu-Liegestütze, fünfhundert Hindu-Kniebeugen, ein paar Minuten Nackenbrücken, vorn und hinten, und etliche andere Gymnastik- und Stretch Übungen. Wenn die Leute auf den Trichter kämen, was mit Hilfe des Fußbodens, des eigenen Körpergewichts und der Schwerkraft in dreißig Minuten Non-Stop-Aktivität alles möglich ist, würde das die Fitnessgeräteindustrie in den Ruin treiben. Danach ging ich in die Dusche. Als ich mich mit Rasierschaum einseifte und meine Wange berührte, zuckte ich zusammen. In der Spiegeltür der Dusche sah ich, dass ich an der Stelle einen Bluterguss hatte. Dann stellte ich fest, dass auch meine Unterarme grün und blau waren. Verdammt, ich konnte von Glück sagen, dass nichts Schwereres in der Tasche gewesen war. Und dass ich das Gesicht rechtzeitig weggedreht hatte, als sie mich mit ihrem Hinterkopf rammte. Delilah kam zu mir in die Dusche, als ich gerade mit dem Rasieren fertig war. Sie sah meine Wange und sagte: »Autsch.«
    Ich blickte sie an. »Keine Sorge, ich nehme deine Entschuldigung an.«
    Sie bedachte mich mit einem seltsamen Blick - halb lächelnd, halb strafend. »Du hast es verdient«, sagte sie, »und noch einiges mehr.«
    Ich beschloss, auf das Lächeln zu reagieren und den strafenden Blick zu übergehen. Ich legte die Arme um sie und zog sie an mich.
    Es verging einige Zeit, bevor ich zu Ende duschen konnte. Diesmal war es langsamer und sehr viel zärtlicher. Gott sei Dank.
    Anschließend blieb Delilah in der Dusche. Ich zog mir Jeans und ein olivgrünes Polohemd an und packte meine Taschen.
    Ich setzte mich auf die Couch und wartete auf sie. Als sie fertig war, kam sie nackt ins Wohnzimmer. Ohne Make-up, die Haare nass. Sie sah toll aus. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit ihr verbringen können. Tja, vielleicht ergab sich ja noch einmal eine Gelegenheit. Wenn wir Glück hatten.
    Sie zog marineblaue Seidenshorts und eine cremefarbene Leinenbluse an. Sie setzte sich neben mich und strich sich einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    »Ich habe ein paar vorläufige Informationen«, sagte ich.
    Sie hob die Augenbrauen, und ich fuhr fort. »Ich hab einen Kontakt in der Agency. Er sagt, die beiden Männer waren nicht mehr im aktiven Dienst. Sie hatten die CIA verlassen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was hast du erwartet? Du rufst bei der CIA an und verrätst durch deine Fragen, dass du beteiligt warst. Dein Kontakt beruhigt dich natürlich und gibt dir zu verstehen, dass du dir weniger Sorgen machen musst, als du zuerst gedacht hast. Du hättest dir denken können, dass er das sagt.«
    Sie rechnete stets mit dem Schlimmsten. Wahrscheinlich glaubte sie, ich hätte ihr das erzählt, damit sie es an Gil und seine Leute weitergab und die das Ganze vielleicht noch einmal überdachten.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kenne den Mann schon eine ganze Weile. Ich glaube nicht, dass er so eine Masche anwenden würde.«
    »Hoffen wir's.«
    »Frag bei deinen Leuten nach. Vielleicht können wir diesen vermeintlichen Widerspruch ja klären. Wenn wir Beweise finden oder so etwas wie Beweise, können wir deine Leute vielleicht dazu bringen, ihre Einschätzung zu ändern, bevor die Sache richtig hässlich wird.«
    Sie nickte langsam, als würde sie darüber nachdenken, dann sagte sie: »Was ich dir noch sagen wollte: In der Ankunftshalle in Bangkok ist mir ein

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