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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Weile her."
    "Zu lange."
    "Bist du in der Stadt?"
    "Nein.«
    »Dann rufst du an, weil du Informationen brauchst?«
    »Ja.«
    »Was brauchst du?«
    »Vor vier Tagen hat es in einem Shoppingcenter in Manila eine Schießerei gegeben. Ich will alles wissen, was du über die Männer, die dabei gestorben sind, herausfinden kannst.«
    Tatsu hätte bestimmt gern gewusst, ob ich bei der Schießerei dabei gewesen war, aber er wusste, fragen wäre sinnlos. »Alles klar«, sagte er.
    »Danke.«
    »Ist alles gut?«, fragte er. »Wie immer.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    Ich lachte. »Danke, mein Freund.«
    »Ruf mich an, wenn du mal wieder in der Stadt bist. Dann können wir ein wenig plaudern.«
    Ich schmunzelte. Tatsu war von Natur aus nicht zum Plaudern in der Lage, etwas, womit ich ihn früher gern aufgezogen hatte.
    »Das machen wir«, sagte ich. »Jaa.« Also dann. »Jaa.« Ich legte auf.
    Der nächste Anruf würde problematischer, das wusste ich. Riskanter, aber vielleicht auch lohnender.
    Ich tippte die Nummer ein und wartete, während der Ruf durchging. Ich sagte mir, wenn die Männer in Manila wirklich von der CIA gewesen waren, sah meine Lage sowieso beschissen aus und der Anruf konnte sie auch nicht mehr verschlimmern. Wenn sie aber nicht von der CIA gewesen waren, dann würde ein Anruf bei der CIA mir am ehesten helfen, das herauszufinden. Auch diesmal meldete sich prompt eine Stimme mit einem knappen »Hai«. Ich schmunzelte, fragte mich kurz, ob Tatsu der Mentor dieses jungen Mannes war. Ich vermutete ja.
    Tomohisa Kanezakis Familie lebte seit drei Generationen in den USA, und er war ein aufgehender Stern in der Tokioter CIA-Station. Wir hatten in den letzten zwei Jahren bei einigen inoffiziellen Projekten miteinander zu tun gehabt, und ebenso wie mit Tatsu hatte ich eine Art Modus Vivendi mit ihm gefunden, von dem wir beide profitierten. Es war an der Zeit, die Grenzen der unklaren Beziehung auszutesten.
    »He«, sagte ich nur, weil ich wusste, dass er mich an der Begrüßung und der Stimme erkennen würde.
    Nach einer Pause sagte er: »Ich hab mich schon gefragt, wann Sie sich melden würden.«
    »Hier bin ich.«
    »Suchen Sie Arbeit?«
    »Haben Sie welche für mich?«
    »Nicht wie bisher. Die Dringlichkeit nach dem elften September lässt langsam nach. Eine Zeit lang waren wir wirklich auf dem Trip >Wir machen keine Gefangenen<, aber das lässt jetzt nach. Scheiße, inzwischen arbeiten wir an dem Programm > Fangen und wieder laufen lassen<.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    »Tut mir leid, das sagen zu müssen.«
    »Ich rufe ohnehin nicht wegen Arbeit an.«
    »Nein?«
    »Nein. Mit dieser Branche will ich nichts mehr zu tun haben. Ist zu gefährlich.« Er lachte.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun«, sagte ich. »Klar.«
    »Ich habe gehört, es hätte kürzlich eine Schießerei gegeben. In einem Shoppingcenter in Manila.« Es trat eine Pause ein, dann sagte er: »Davon habe ich auch gehört.«
    Mist. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er von der Schießerei wüsste, wenn die CIA nicht irgendwie damit zu tun hätte. Vielleicht hätte ich ihn doch nicht anrufen sollen. Na, dafür war es jetzt zu spät.
    »Wissen Sie irgendwas über die Verstorbenen?«, fragte ich. »Ich habe gehört, sie sollen von der Company gewesen sein.« Wieder eine Pause. Dann: »Ehemalige CIA-ler.«
    Ehemalige. Interessant.
    »Wissen Sie, was sie da zu suchen hatten?«, fragte ich. »Nein.«
    »Ich glaube, ich hab da so eine Ahnung. Wenn ich es Ihnen verrate, meinen Sie, Sie könnten mehr rausfinden?"
    "Ich will tun, was ich kann.«
    Nicht gerade ein festes Versprechen, aber ich musste nehmen, was ich kriegen konnte.
    »Die beiden wollten sich dort mit einem Typen namens Manheim Lavi treffen. Israeli, wohnhaft in Südafrika. Schauen Sie in Ihren Akten nach, dann sehen Sie, wer er ist.«
    Wieder eine Pause. »Woher wissen Sie das?«, fragte er.
    Das war nur ein Reflex. Er wusste, dass ich nicht antworten würde.
    »Schauen Sie in Ihren Akten nach«, sagte ich wieder. »Ich weiß, wer Manny ist.«
    Ich hätte es mir denken können. Als wir zuletzt Kontakt hatten, war Kanezaki verantwortlich für eine Reihe von Anti-terrormaßnahmen in Südostasien. Wenn er gut in seinem Job war, und davon ging ich aus, dann hatte er Manny natürlich auf dem Radarschirm.
    »Verstehe. Irgendeine Ahnung, warum sich zwei Ehemalige von der Company mit ihm in Manila treffen wollten?«
    »Ich weiß nur, dass sie Calver und Gibbons hießen. Sie haben

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