Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
würde. »Danke, dass du das verstehst, Mann. Wird Zeit, dass die junge Lady das Erlebnis ihres Lebens macht. Nach heute wird sie nur noch Enttäuschungen erleben, aber das ist der Preis einer rauschenden Liebesnacht mit Dox.«
    Ich nickte. Ich wusste, wenn ich versuchte zu sprechen, wäre es um mich geschehen.
    Er deutete mein Schweigen anscheinend falsch. »Ach Scheiße, Mann, du musst die Nacht doch auch nicht allein verbringen. Du siehst nicht schlecht aus, und deine Defizite bemerken die Ladys sowieso erst, wenn es zu spät ist. Du könntest eine kennenlernen, wenn du wolltest.«
    Ein Teil von mir, ein größerer Teil, als ich mir selbst gern eingestand, hätte ihn am liebsten in sein Unglück laufen lassen. Und ich hätte fast alles dafür gegeben, um im Augenblick der Wahrheit dabei sein zu können. Aber er war ein guter Freund. Ja, er hatte mir das Leben gerettet. Ich konnte ihm das nicht antun, selbst wenn er es verdient hatte.
    Ich schloss die Augen und holte tief Luft. »Dox. Sie ist ein Katoey. Ein Ladyboy.«
    Katoeys gibt es überall in Thailand, und sie werden gesellschaftlich allgemein akzeptiert, auch wenn sie manchmal schwer zu erkennen sind. Aber abgesehen davon konnte man eines mit Gewissheit sagen: Dox würde vermutlich mit keinem von ihnen schlafen wollen.
    Seine Miene verfinsterte sich leicht, und er legte den Kopf schief. »Na, so kenn ich dich gar nicht, Mann. Versuch nicht, mir den Abend zu versauen, nur weil du keine Frau abbekommen hast.«
    »Sind dir ihre Hände nicht aufgefallen? Sie sind einen Tick zu groß für ihre Statur, findest du nicht? Und hast du ihren Adamsapfel gesehen? Frauen haben keinen Adamsapfel. Damit man ihn nicht sieht, trägt sie den hohen Kragen.«
    Etwas Farbe wich aus seinem Gesicht. »Verscheißer mich nicht!«, sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Lachen. »Tu ich nicht.«
    Wie auf Stichwort kam die Frau von der Toilette zurück. Dox stand auf und wandte sich ihr zu. »Süße«, sagte er, »unser Dick hier glaubt... er glaubt...«
    Ich lächelte freundlich und sagte zu ihr: »Ich wollte bloß nicht, dass es ein Missverständnis gibt. Bob hat nicht gewusst, dass du ein Katoey bist.«
    Sie lächelte mir zu und sah dann Dox mit großen Augen an. »Du nicht mögen Katoey?«
    Dox verlor noch etwas mehr an Gesichtsfarbe. »Ich ... ich ...«, stammelte er.
    »Ich dachte, du weißt«, sagte sie. »Deshalb ich nix sagen.«
    »Nein, ich hab's nicht gewusst!«, sagte er mit gequälter Stimme.
    »Für meiste Männer kein Problem. Wenn dunkel ..."
    "Ich bin nicht so.«
    Sie lächelte. »Bitte, Schatz. Ich mag dich.«
    Dox' Gesichtsausdruck war etwa auf halbem Weg zu einer körperlichen Krankheit. »Hör mal«, sagte er. »Ich will nicht unhöflich sein, aber könntest du bitte gehen?«
    Sie zögerte, nickte dann. »Okay. Danke für Drinks.«
    »Gern geschehen«, sagte Dox, und sein Tonfall hätte niedergeschlagener nicht sein können.
    Sie stand auf und verließ den Club, sicherlich enttäuscht, dass ihr die Zeitinvestition so wenig eingebracht hatte. Dox sah aus wie am Boden zerstört.
    Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und sah mich an.
    »Wann hast du das mit ihren Händen und ihrem Hals gemerkt? Du hast das verdammt lange laufen lassen, Partner.«
    »Dox, ich dachte, du wüsstest Bescheid. Es war so offensichtlich.«
    »Es war nicht offensichtlich. Nein, Sir.«
    »Bist du sicher, dass du sie nicht mit ins Hotel nehmen willst? Wenn du dich beeilst..."
    "Menschenskind, ja, ich bin ganz sicher.«
    »Weil, na komm schon, du hast es bestimmt gewusst. Irgendwo.«
    »Nein, ich hab's nicht gewusst. Nirgendwo. Erst als du's mir gesagt hast.«
    »Im Ernst? Ich meine, du hast doch selbst gesagt, sie sei ein wenig flachbrüstig. Und ich versteh nicht, wie du das mit den Händen und dem Adamsapfel übersehen konntest. Dox, sie hätte genauso gut ein Schild um den Hals tragen können.«
    »Aber sie hat eindeutig kein Schild um den Hals getragen. Was sie allerdings sollte, finde ich.«
    Ich lächelte. »Vielleicht hätte es dir ja gefallen.«
    »Hör auf.«
    »Ich meine, wenn sie dir nur einen geblasen hätte, hättest du es gar nicht gemerkt. Dann wäre es für dich bloß der beste Blowjob, den du je bekommen hast. Du würdest das Erlebnis in bester Erinnerung behalten.« Ich fing an zu lachen. Ich konnte nicht anders. »Du hättest mir ständig davon vorgeschwärmt.«
    »Willst du noch 'nen Drink?«, fragte er. »Ich brauch jetzt dringend einen.«
    Er bestellte

Weitere Kostenlose Bücher