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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Meinung, solange er ehrlich spielt.«
    »Dann haben wir noch die unabhängige Bestätigung.«
    »Wieder deiner Meinung. Also, was könnte die Israelis dann getäuscht haben?«
    Ich überlegte kurz. »Erstens, irgendwer lügt. Zweitens, und das halte ich für wahrscheinlicher, irgendwer hat einfach einen Fehler gemacht. Was gar nicht so schwer vorstellbar ist. Ich meine, Delilah hat gesagt, Gil kannte Hilger und die anderen beiden Typen, als sie bei der Company anfingen. Dann hat Gil bei einer Überwachung Hilger zusammen mit Manny gesehen. Er nimmt natürlich an, dass Hilger noch bei der Agency ist und Manny ein Informant. Als die beiden Typen bei einem Treffen mit Manny getötet werden, nimmt er erst recht an, dass die beiden noch bei der CIA sind. Keiner kommt auf die Idee zu fragen, ob die beiden vielleicht den Arbeitgeber gewechselt haben. Und zu viele Erkundigungen können sie auch nicht einholen, weil die ganze Sache so kitzlig ist. Und dann ist da noch der Artikel in der Washington Post. Auch den könnten sie gesehen haben. Noch mehr Bestätigung für eine irrige Annahme.«
    Er nickte einen Moment vor sich hin, als würde er nachdenken. Dann sagte er: »Weißt du, vielleicht ist diese Entweder/Oder-Perspektive, auf die wir uns festgelegt haben, zu begrenzt.«
    Ich sah ihn interessiert an.
    »Ich meine, nimm doch zum Beispiel uns«, fuhr er fort. »Sind wir bei der CIA? Nein, wir sind Freiberufler. Aber die CIA heuert uns von Zeit zu Zeit an. Und es geht ja nur um uns. Mann, heutzutage gibt's Halliburton und Blackwater und Dyn-Corp und Vinnell und Kroll-Crucible ... Solche Firmen sprießen überall wie Pilze aus dem Boden, und manchmal lässt sich kaum noch sagen, wo die Regierung aufhört und der Privatsektor anfängt.«
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Hinzu kommt, dass die Regierung aus jedem Bürger einen Kopfgeldjäger macht, indem sie fünfundzwanzig Millionen auf Osamas mageren Arsch aussetzt.«
    »So funktioniert Kapitalismus«, sagte ich. »Angebot und Nachfrage.«
    »Ich weiß. Mann, als ich auf CNN gesehen hab, wie wir die Iraker mit der Invasion in Angst und Schrecken versetzt haben, da hab ich ständig damit gerechnet, dass der Sprecher sagt: >Dieser Militäreinsatz wurde Ihnen präsentiert von Kellogg's Cornflakes< oder irgendwas in der Art. Es ist einfach alles nicht mehr so klar, wie es mal war.«
    Ich nickte. »Weißt du, wer nach den USA und den Briten das drittgrößte Truppenkontingent der Koalition dort stellt?«
    »Privatsoldaten, mein Junge, keine Frage. Leute wie wir. Wir sind die Zukunft. Wir sollten eine Gewerkschaft gründen.«
    Ich nickte. »Unsere Regierung hängt das zwar nicht gerade an die große Glocke, aber ja.«
    »Genau das meine ich.« Er rieb sich nachdenklich das Kinn. »Aber unterm Strich glaube ich nicht, dass wir es hier mit Uncle Sam zu tun haben. Nicht, wenn ich an diese Thais und die Jew-boy-Sache denke. Und wie du schon sagtest, unsere liebe CIA hat einen Ruf zu verlieren, wenn es darum geht, richtig üble Typen wie Manny für sich arbeiten zu lassen.«
    »Was ist mit dem Washington-Post- Artikel?«
    Er zuckte die Achseln. »Irgendein Reporter, der ein bisschen vor sich hin kombiniert. Und die gleichen Fehler macht wie die Israelis.«
    Ich nickte. »Ich kann dir in keinem Punkt widersprechen.«
    »Außerdem hat Hilger sich mit den zwei Millionen Dollar von der Sache in Kwai Chung aus dem Staub gemacht.«
    »Das ist für mich kein eindeutiger Beweis. Er könnte trotzdem bei der CIA sein, nur eben korrupt."
    "Genau darauf will ich ja hinaus. Ich glaube, Hilger ist sehr wohl bei der CIA, nur ein bisschen vom Kurs abgekommen.«
    Ich überlegte. »Das wäre eine äußerst interessante Möglichkeit.«
    »Und ob die interessant ist. Wenn ich recht habe und das an die Öffentlichkeit kommt, dann würde die Agency Hilger wahrscheinlich verstoßen. Ist alles schon vorgekommen.«
    »Könnte ihm passieren, stimmt."
    "Dann siehst du das also so wie ich?"
    "Allerdings.«
    »Glaubst du, wir sollten nach Hongkong?«
    Ich blickte ihn an. »Ich glaube, wir sollten morgen früh abreisen. Nach der Brown-Sugar-Sache ist Bangkok ohnehin ein bisschen heiß geworden.«
    Ich fand im Internet einen Thai-Air-Flug, der um acht Uhr am nächsten Morgen ging. Ich sah auf die Uhr - keine sieben Stunden mehr. Gut. Ich wollte, dass wir aus dem Land raus waren, bevor Hilger erfuhr, was seinem Mann Winters passiert war, oder zumindest, bevor er Gelegenheit bekam, darauf zu reagieren. Ich reservierte einen

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