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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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Platz für mich auf der Maschine, dann einen für Dox auf einem Cathay-Pacific-Flug um 8.25 Uhr. Es war sicherer, wenn wir getrennt flogen. Zur doppelten Absicherung benutzte ich falsche Identitäten, nur für den Fall, dass Hilger unsere Namen an alle Flughafenpasskontrollen geben würde. Ich buchte für uns Zimmer in zwei großen, anonymen Hotels - das Intercontinental in Kowloon für Dox und das Shangri-La auf Hong Kong Island für mich.
    »Schön, dass wir uns ein bisschen Luxus gönnen«, sagte Dox, als ich die Reservierungen machte. »Der China Club ist nur für Mitglieder«, sagte ich. »Wir brauchen Hotels, die ihre Gäste da reinkriegen.«
    »He, ich beklag mich ja gar nicht.«
    »Wir brauchen auch noch eine passende Garderobe«, sagte ich. »In dem Club geht es förmlich zu. In der Einkaufspassage im Intercontinental müsste ein Schneider sein, der dir so schnell einen Anzug macht, dass du darauf warten kannst. Falls nicht, lass dir an der Rezeption jemanden empfehlen.«
    Er lächelte. »Ich liebe Hongkong. Die schnellste Stadt auf Erden.«
    »Aber sag dem Schneider, du möchtest einen dunklen und konservativen Anzug«, sagte ich. »Überlass ihm alles andere. Der sucht dir auch eine Krawatte aus.«
    »He, Mann, traust du meinem Geschmack nicht?«
    Ich hielt es für besser, nicht zu antworten. Ich beendete die Arbeit am Computer und säuberte dann wieder den Browser.
    Dox sagte: »Da fällt mir noch was ein. Wenn Winters im China Club zum Dinner erwartet wird und nicht erscheint, wird Hilger sich Gedanken machen. Oder vielleicht sollte Winters sich auch schon vorher melden, und wenn Hilger nichts von ihm hört, ändert er womöglich seine Pläne. Das war doch deine Befürchtung. Deshalb sollte es bei Winters doch so aussehen, als wäre er nicht noch verhört worden, bevor er starb, oder?«
    Ich nickte. »Das müssen wir mit einkalkulieren. Aber die Tatsache, dass der Treffpunkt schon feststeht, ist ein gutes Zeichen. Es wäre für Hilger sicherer gewesen, wenn er den anderen erst kurz vorher Bescheid gesagt hätte, wo genau das Dinner stattfindet. Ich vermute, VBM, wer immer sich dahinter versteckt, ist nicht so einfach zu erreichen. Oder es gibt andere Faktoren, die eine Kommunikation in Realzeit erschweren. Und du darfst nicht vergessen, das Treffen hängt mit der Sache in Manila zusammen. Sie sind schon einmal gestört worden. Ich bezweifle, dass sie das Treffen abblasen, nur weil einer nicht auftaucht oder sich nicht meldet. Vielleicht vertue ich mich, und wenn ja, werden wir's merken, aber irgendwie hab ich das Gefühl, das Dinner findet statt.«
    Er lehnte sich zurück. »Klingt einleuchtend. Wie sieht unser Plan aus?«
    Ich fing an, mir den Ablauf vorzustellen und zu überlegen, was wir noch alles brauchen würden und wie wir es beschaffen konnten.
    »Manny und Hilger«, sagte ich. »Wir erledigen sie beide. Mit Manny erfüllen wir den israelischen Vertrag. Wir kriegen unser Geld. Was Hilger angeht, so ist er entweder nicht bei der CIA oder doch und vom Kurs abgekommen, und er wird so oder so postum verstoßen. Woran die Israelis merken werden, dass sie kein Problem mit der Agency haben. So haben wir sie alle vom Hals.«
    »Aber selbst wenn die Regierung Hilger verstößt, könnte jemand ein Interesse daran haben, ihn zu rächen. So was ist auch schon vorgekommen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich bin bereit, das Risiko einzugehen. Im Augenblick geht jedenfalls der direkte Druck von Hilger aus, noch mehr als von den Israelis. Ich sehe keine bessere Möglichkeit, den Druck loszuwerden, als die Quelle zu beseitigen.«
    »Klingt einleuchtend.«
    Ein Teil von mir fragte sich, wie ich an den Punkt gelangt war, dass ich seelenruhig den Vorschlag machte, zwei Männer zu töten, von denen einer vielleicht bei der CIA war, und das auch noch einleuchtend klang. Darüber würde ich in meiner Freizeit gründlich nachdenken müssen.
    »Und«, sagte ich, »da sie, soweit ich das sehe, überhaupt nur deshalb einen relativ >natürlich< aussehenden Tod für Manny wollten, weil sie ihn irrtümlicherweise für einen CIA-Informanten gehalten haben, müssen wir uns hinsichtlich unserer Methoden keine große Zurückhaltung mehr auferlegen.«
    Dox nickte. »Da geht's mir gleich besser. Wo ich aufgewachsen bin, knallen Gentlemen sich einfach gegenseitig ab. Ich fühl mich damit wohler.«
    Ich nickte, dachte dann zum zweiten Mal innerhalb von zwei Minuten, dass es auf der Welt Menschen gab, die unsere Unterhaltung merkwürdig

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