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Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Titel: Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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einloggte. Keine Antwort von Rain, aber …
    Er sah nach, und tatsächlich: Rain hatte einige Stunden zuvor auf das Board zugegriffen, in Paris. Er musste nach dem Job in New York dorthin zurückgeflogen sein. Da war er auch gewesen, als sie Dox entführt hatten. Vielleicht lebte er zurzeit in Paris. Ein Gedanke, dem er nachgehen würde, falls sie ihn nicht bald irgendwo anders erledigten.
    Er fragte sich, warum Rain nicht geantwortet hatte. Vielleicht hielt er es nicht für nötig. Hilger hatte ihm gesagt, er solle um 08.00 GMT anrufen; vielleicht hatte Rain einfach vor, sich daran zu halten.
    Oder Rain hatte sich von Hilgers Beteuerungen, mit der Sache vor Accinellis Wohnung nichts zu tun zu haben, nicht überzeugen lassen. Aber selbst wenn. Sie hatten Dox noch immer in ihrer Gewalt, was bedeutete, dass Rain gar nichts anderes übrigblieb, als mitzuspielen. Und mitspielen bedeutete wenigstens, dass er anrufen würde, um sicherzustellen, dass Dox noch lebte. Hilger würde alles abstreiten, Rain versichern, dass es eine dritte Zielperson gab, nur um den Mann ein paar Tage länger hinzuhalten. Sobald die Sache in Rotterdam über die Bühne war, würde er Rain auf eine fiktive Zielperson ansetzen und ihn ausschalten, wenn er auftauchte, um den Job zu erledigen. Aber erst mal war Rotterdam die Hauptsache. Darauf musste er sich konzentrieren.
    Er ging zu einem Münztelefon und rief Boezeman an. Sie waren sich nie begegnet – Demeere hatte Boezeman rekrutiert und ihm nur das Nötigste über Hilgers Operation verraten –, aber sie hatten einen Plan B, nur für alle Fälle. Das war bei der Agency das übliche Vorgehen, und Hilger hielt sich nach wie vor daran. Denn wenn dem Hauptführungsoffizier etwas zustieß, wie stellte man dann Kontakt zu den von ihm betreuten Leuten her? Und wie bewies man ihnen, dass man vertrauenswürdig war?
    Demeere hatte Boezeman gegenüber den Eindruck erweckt, es gehe um Heroinschmuggel. Natürlich hatte er das nie explizit gesagt, nur eine kleine Andeutung hier, eine Bemerkung da, und Boezeman hatte sich den Rest so zusammengereimt, dass er gut damit leben konnte. Warum sonst sollte der blonde Belgier wollen, dass ein Sicherheitsbediensteter des Rotterdamer Hafens ihn über die Anlagen führte, geflissentlich wegsah, während er irgendetwas aus einem Container holte, und ihn dann wieder hinausgeleitete? Für eine Million US-Dollar konnte es sich nur um Drogen handeln und noch dazu um eine große Lieferung. Und schließlich kam ja auch keiner dadurch zu Schaden. Hollands Drogengesetze waren zwar die liberalsten der Welt, aber im Grunde lächerlich, weil sie einen Unterschied machten zwischen »weichen« Drogen wie Cannabis und Magic Mushrooms auf der einen Seite und Heroin und Kokain auf der anderen. Aber die Leute wollten die ganze Palette, und welches Recht hatte die Regierung, das zu verhindern? Oder einem Mann sein gutes Recht abzusprechen, von der Heuchelei der Regierung ordentlich zu profitieren?
    Das Problem, so hatte Boezeman Demeere erklärt, war der Zugang zu den Hafenanlagen. Nur der Sicherheitschef war berechtigt, eine unbefugte Person so herumzuführen, wie der Beigier das wünschte. Machte der Sicherheitschef denn nicht mal Urlaub?, hatte Demeere gefragt. Boezeman hatte gelacht und erwidert, dass Henk Jannick seit über zwei Jahren keinen Urlaub mehr genommen hatte. Na ja, wir können warten, hatte Demeere ihm versichert. Vielleicht ergibt sich ja irgendetwas, und Sie sehen sich doch noch in der Lage, mir helfen zu können.
    Das Telefon am anderen Ende klingelte zweimal, dann das dritte Mal. In Amsterdam war es jetzt sechs Uhr morgens. Vielleicht schaltete Boezeman sein Handy nachts aus, obwohl die meisten Europäer, die Hilger kannte, das nicht machten.
    Dann drang eine Stimme in seine Gedanken: »Hoi. «
    »Hallo, Mister Boezeman?«, sagte Hilger.
    »Am Apparat«, erwiderte der Mann.
    »Mein Name ist James Hillman, und ich bin ein Freund von William Detts. Er hat Ihnen gesagt, dass ich vielleicht anrufe, richtig?«
    »Äh, ja, das hat er.«
    »William kann leider nicht selbst nach Amsterdam kommen, wie er gehofft hatte. Aber vielleicht könnten Sie das Mietobjekt freihalten, über das er mit Ihnen in meinem Auftrag gesprochen hat? Das mit dem Blick nach Westen und den Sonnenuntergängen?«
    Die Frage nach dem Mietobjekt und so weiter war die vereinbarte Losung, mit der Hilger sich auswies. Jetzt wartete er auf die vereinbarte Antwort.
    »Ja«, sagte Boezeman. »Es ist ein

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