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Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Titel: Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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unbedingt ausschalten, dafür hatte er sogar mich auf ihn angesetzt. Warum nicht auch die Israelis? Und schließlich verriet er ja auch keine Geheiminformationen. Alles, was er über diese Operation wusste, hatte er mit meiner Hilfe erfahren.
    Kanezaki erzählte Boaz, was er wusste. Als er fertig war, sagte Boaz: »Dann glauben Sie also, dieser Typ von der Hafensicherheit in Rotterdam, Boezeman, spielt eine wichtige Rolle in Hilgers Plan, wie immer der auch aussieht?«
    »Ganz genau«, sagte Kanezaki.
    »Und Sie haben nähere Informationen über seine Person? Arbeits- und Privatadresse, Telefonnummern, Fotos?«
    »Selbstverständlich.«
    »Für wen arbeitet Hilger?«
    »Ich weiß nicht. Eine ganze Reihe Gruppierungen würden die Raffinerien in Rotterdam liebend gern zerstören. Al-Quaida, Hamas, Hisbollah … und Hilger hat mit ihnen allen zu tun.«
    Boaz spitzte die Lippen und stieß einen leisen Pfiff aus. »Wenn Sie mit Hilgers Plänen richtigliegen, wie viel Zeit haben wir dann Ihrer Meinung noch, ehe die Sache über die Bühne geht?«
    Kanezaki nickte, als hätte er sich genau dieselbe Frage gestellt. »Schwer zu sagen. Wir wissen, dass er die Rotterdam-Sache schon eine ganze Weile plant und dass sie wichtig für ihn ist. Bei den Verlusten, die er erlitten hat, schätze ich, dass er, sobald er kann, in die Niederlande fliegt, um die Sache durchzuziehen.«
    Dox sagte: »Wenn er eine Bombe verschifft hat, wieso benutzt er nicht einfach einen Zeitzünder? Oder einen Zünder, der an ein Handy gekoppelt ist? Er ruft die Nummer von egal wo und egal wann an, und bumm.«
    Boaz schüttelte den Kopf. »Zu viele potentielle Probleme. Der Zeitzünder ist ungeeignet, weil Hilger nicht wissen kann, wann genau die Ladung ankommt. Das Handy ist ungeeignet, weil im Innern des Containers vielleicht kein Empfang ist. Und in beiden Fällen besteht das Risiko, dass der Sprengsatz vielleicht beschädigt wurde oder sonst wie funktionsunfähig ist, weil der Container auf See irgendwie unsachgemäß behandelt wurde.«
    »Boaz ist Spezialist für Bomben«, sagte ich.
    Boaz lächelte. »Heutzutage sprechen wir von unkonventionellen Sprengvorrichtungen. Das klingt beeindruckender. Aber eine Gehaltserhöhung hab ich deshalb nicht bekommen.«
    »Außerdem«, sagte Kanezaki, »wenn er das Ganze aus der Ferne erledigen könnte, hätte er Boezeman oder sonst einen Insider erst gar nicht gebraucht.«
    Dox nickte. »Richtig, richtig. Und selbst wenn Hilger nicht in der Stadt ist, ich wette, Boezeman hat jede Menge Informationen, die uns zu ihm führen könnten. Wenn wir freundlich fragen, natürlich.«
    »Was ist mit Ihrer Organisation?«, fragte ich. »Wenn Sie es Ihren Leuten stecken, stecken die es der …«
    »Der Agency«, sagte Boaz. »Unser Verhältnis zu den Holländern ist … nicht berauschend.«
    Ich zuckte die Achseln. »Dann informiert die Agency die Holländer.«
    »Das glauben Sie doch nicht im Ernst«, sagte Kanezaki. »Die Agency wird nichts weitergeben, was sie nicht vorher untersucht hat. Das meiste, von dem wir ausgehen, stammt aus ungeprüften Quellen, und der Rest ist Spekulation. Die geben es wahrscheinlich überhaupt nicht weiter. Und wenn doch, dann frühestens in einem Monat, würde ich sagen. Keiner will so eine Warnung verschicken und das Risiko auf sich nehmen, dass sie sich als falscher Alarm entpuppt. Glauben Sie mir, für Bürokraten ist die Furcht, dumm dazustehen, größer als die Furcht, Rotterdam zu verlieren. Offizielle Kanäle sind bei so was Zeitverschwendung.«
    Wir schwiegen alle einen Moment. Boaz sagte: »Die ganze Sache ist vielleicht ein Schuss in den Ofen, zugegeben. Aber mein Instinkt sagt mir, dass es sich lohnt, ihr nachzugehen. Außerdem wollte ich schon immer mal nach Amsterdam. Rain, was ist mit Ihnen?«
    Ich sah Dox an. Er sagte: »Wenn du nicht gehst, geh ich, und wenn ich kriechen muss. Nicht bloß, weil Hilger dort vielleicht irgendwas Übles vorhat. Und auch nicht bloß, weil ich auf Rache aus bin, obwohl ich das bin, bei Gott, und wie. Sondern weil Hilger weiß, dass wir hinter ihm her sind. Bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bietet, wird er versuchen, uns zuvorzukommen, um seine eigene Lebenserwartung zu verlängern. Und ich habe keine Lust, mich mein Leben lang zu fragen, ob es dem Schwein gelungen ist, mich erneut ausfindig zu machen. Ich werde ihm zuvorkommen, jawohl, weil ich dann besser schlafen kann.«
    Wir schwiegen wieder alle. Dann fügte Dox hinzu: »Außerdem, wenn Tom

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