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Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung

Titel: Tokio Killer 06 - Letzte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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ermittle seit über zwei Jahren gegen James Hillman. Ich weiß, was er in Rotterdam vorhat. Ich weiß, wie er Sie dazu benutzt, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Kooperieren Sie mit mir, jetzt sofort, oder der nächste Anruf, den Sie erhalten, kommt von der Polizei und dem Geheimdienst.«
    Eine lange Pause trat ein. Ich konnte ihn atmen hören. Schnell.
    »Ich … was wollen Sie?«, fragte er.
    »Mich mit Ihnen treffen. Auf der Stelle. Um Ihnen zu sagen, was Hillman in Wirklichkeit plant, und um von Ihnen zu erfahren, was Sie wissen. Als Gegenleistung verzichte ich auf den Anruf bei der Polizei. Doch zunächst eine Sache. Sie ist sehr wichtig. Im Interesse Ihrer Sicherheit. Haben Sie sich heute schon mit Hillman getroffen?«
    »Ich … ich … wieso?«
    Er hatte ihn getroffen. Seine Stimme verriet es überdeutlich.
    »Sie sind nicht mehr sicher«, sagte ich. »Sie können heute Abend nicht nach Hause gehen. Nicht bis wir die Sache geregelt haben.«
    »Wie … ich weiß ja nicht mal, wer Sie sind?«
    »Sind Sie bei der Arbeit?«
    »Ja.«
    »Gut. Sie haben eine Stunde, um über alles nachzudenken, und Sie werden einsehen, dass Sie keine andere Möglichkeit haben, als mir zu vertrauen. Ich bin jetzt auf dem Weg nach Rotterdam. Ich melde mich, wenn ich ankomme. Wir können uns treffen, wo Sie wollen. Suchen Sie sich einen öffentlichen Treffpunkt aus.« Ich legte auf.
    Boaz runzelte die Stirn. »Sie wollen ihn den Treffpunkt bestimmen lassen?«
    »Natürlich nicht. Ich will nur, dass er sich bewegt. Sobald er reagiert, lässt er sich leichter steuern. Los, gehen wir. Ich erkläre euch unterwegs alles.«
    Ihr Wagen parkte nicht weit vom Hotel, ein Mercedes C-Klasse mit Navigationssystem. Naftali fuhr. Boaz tippte Boezemans Arbeitsadresse ins Navi ein. Wir waren in weniger als einer Stunde da – nicht in Rotterdam, sondern im Raffineriekomplex, einem gigantischen Netz aus Wasserwegen, auf denen Frachter und Müllkähne verkehrten; aus tausenden Meilen Rohrleitungen, die sich in alle Richtungen wanden und irgendwas Gott weiß wohin beförderten; aus wuchtigen Öltankern und rotierenden Turbinen und Türmen, die Rauch in einen bleiernen Himmel stießen.
    Ich rief Boezeman wieder an. Er meldete sich direkt.
    »Ich bin da«, sagte ich. »Nicht weit von Ihrem Büro in der Raffinerie.« Ich nannte ihm die Adresse einer Tankstelle, die wir soeben passiert hatten, und er sagte, er würde kommen.
    »Na, was hab ich gesagt?«, sagte ich zu Boaz, und er lächelte.
    Wir fuhren ein Stück weiter und parkten auf einer Anhöhe mit Blick auf den Parkplatz der Tankstelle. Wie sein Haus war Boezeman selbst eine Verbindung zu Hilger, und wir mussten auf der Hut sein.
    Fünf Minuten später hielt ein blauer Fiat in einer Ecke der Tankstelle, ein gutes Stück von den Zapfsäulen entfernt. Wir warteten eine Minute und beobachteten den Wagen durchs Fernglas, sahen aber keine Fahrzeuge folgen.
    Naftali fuhr uns hin. Boaz und ich hatten die USPs gezückt und entsichert. Als wir auf die Tankstelle bogen, sahen wir Boezeman allein im Wagen sitzen.
    Ich ließ mein Fenster herunter. »Halten Sie Ihre Hände so, dass ich sie sehen kann, Mister Boezeman«, sagte ich. Er gehorchte, und wir fuhren ein Stück näher heran. Jetzt konnte ich die Rückbank sehen. Sie war leer. Okay.
    »Geben Sie mir Rückendeckung«, sagte ich zu Boaz. Kein Spruch, der mir besonders behagte. Aber wenn Dox bei Boaz keine Bedenken hatte, dann würde auch ich mich auf ihn verlassen.
    »Alles klar«, sagte Boaz, und ich stieg aus dem Wagen. Auch Boezeman stieg aus.
    Wir standen uns im Regen gegenüber, sahen einander an, Boezeman mit deutlich verängstigter Miene. »In was für Schwierigkeiten stecke ich?«, sagte er zu mir, und ich dachte, Gott sei Dank ist der Typ bloß Zivilist und kein harter Gegner.
    »Ich werde Ihnen einige Informationen geben«, sagte ich, »und dafür geben Sie mir welche. Einverstanden?«
    Boezeman nickte, blickte nervös zu Boaz und Naftali hinüber.
    »Der Mann, den Sie als James Hillman kennen, nennt sich auch Jim Hilger. Er arbeitet für radikalislamische Interessengruppen. Er hat eine radiologische Waffe nach Rotterdam geschmuggelt. Eine Schmutzige Bombe.«
    Die Farbe wich aus Boezemans Gesicht. »Großer Gott.«
    »Ihre Reaktion zeigt mir, dass Sie nicht wussten, worauf Sie sich da eingelassen haben«, sagte ich. Ich rechnete damit, dass er sich vor lauter Verzweiflung in Entschuldigungen flüchten würde.
    Und tatsächlich. »Ich hatte keine

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