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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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gottverdammt sexy.
    Ich sah, wie Dox nach dem Kuss rot wurde, und hätte fast gelacht. Diese Wirkung hatte sie schon auf ihn gehabt, als er ihr in Phuket das erste Mal begegnet war.
    »Schätzchen«, sagte er, »wenn die dich heute Abend nicht vom Fleck weg engagieren, sind sie entweder verrückt oder blind oder beides.«
    Ihr Lächeln wurde breiter. Sie musterte ihn und sagte: »Du hast ja den Bart ab. Das sieht toll aus.«
    »Na, irgendwer hat mal zu mir gesagt, es wäre besser ohne, und damit war mein Bärtchen Geschichte.«
    Sie lachte, drehte sich dann zu mir um und nickte. Ich nickte ebenfalls.
    Im Raum wurde es einen Augenblick lang auffällig still. Dox blickte Delilah an, dann mich. »Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich spüre da eine gewisse Spannung in der Luft. Meint ihr, die kleine Unstimmigkeit, die ihr da habt, könnte unsere Zusammenarbeit behindern?«
    Delilah und ich blickten einander an und sagten in Stereo: »Nein.«
    Dox nickte. »Gut, dann bin ich ja beruhigt.«
    Wieder wurde es still im Raum. Um das Schweigen zu füllen, sagte ich zu Delilah: »Du siehst gut aus. Hast du die Sachen mitgebracht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tokio ist voll mit französischen Designern. Ich hatte das Gefühl, in Paris einzukaufen.«
    Ich verteilte die Sandwiches, und wir setzten uns zum Essen auf das Doppelbett. Dox hielt das Gespräch ganz gut in Gang. Er fragte Delilah, wie ihr Tokio gefiel.
    »Es gefällt mir«, sagte sie. »Ich habe ein paar Stunden geschlafen, dann war ich den ganzen Nachmittag shoppen und bin Bahn gefahren. Irgendwie hätte ich nicht gedacht, so viele westliche Gesichter zu sehen.«
    »Kommt drauf an, wo in der Stadt du bist«, sagte ich. »Da, wo unsere Operation stattfindet, wirst du kaum auffallen. In einigen Gegenden im Osten und weiter außerhalb dagegen schon.«
    Sie nickte. »Ich bin einmal am Club vorbeigegangen. Minami Aoyama, heißt das so viel wie Edelboutiquen und Nobelrestaurants?«
    »Könnte man so sagen«, erwiderte ich. »Feudal und cool. Die perfekte Umgebung für das Whispers.«
    »Roppongi liegt auch gleich nebenan«, sagte Dox. »Meine Lieblingsgegend in der Stadt.«
    Roppongi ist eines von Tokios Vergnügungsvierteln, die erste Adresse für ausländische Männer, die japanische Frauen aufreißen wollen, und für japanische Frauen, die sich aufreißen lassen wollen.
    Delilah musterte ihn. »Ich hab von Roppongi gehört. Ich bin ein bisschen dort herumgeschlendert, aber berauschend fand ich’s nicht.«
    Dox grinste. »Abends ist es anders.«
    Delilah schmunzelte. »Kann ich mir vorstellen«, sagte sie.
    »Also, der Plan ist wie folgt«, sagte ich. »Delilah, du gehst noch heute Abend zum Club. Wenn du drin bist, sieh dich, so gut du kannst, um. Ideal wäre es, wenn du es irgendwie schaffst, für morgen Abend wieder eingeladen zu werden, wenn Yamaoto und Big Liu da sind. Aber auch wenn nicht, kannst du zumindest gewisse unsichere Details abklären, wenn du heute Abend reinkommst.«
    »Gehst du davon aus, dass ich da einfach reinspazieren kann?«, fragte sie. »So wie du den Laden beschrieben hast, scheinen die Leute da ziemlich vorsichtig zu sein.«
    »Um das rauszufinden, musst du es versuchen«, sagte ich. »Aber ich hab so das Gefühl, dass es einfacher sein wird, als du denkst. In dem Laden werden keine großen Summen Bargeld bewegt, also müssen sie keine Angst vor Überfällen haben. Und selbst wenn viel Bares im Haus wäre, das Geschäft gehört der Yakuza, also wer soll sie überfallen? Und egal welchen Ärger sie sonst noch erwarten könnten, gegen den sie sich schützen wollen – du siehst bestimmt nicht danach aus.«
    »Was ist mit der Kommunikation? Ich spreche gerade mal drei Worte Japanisch.«
    »Englisch wird genügen. Das müssten so ziemlich alle Clubmitglieder zumindest ein bisschen sprechen. Und selbst wenn ihr Englisch fürchterlich ist – sie werden sich kosmopolitisch vorkommen, wenn sie es mit dir sprechen können.«
    Dox fügte hinzu: »Ich hab … ähm … gehört, dass eine ganze Menge ausländische Hostessen in Japan gar kein Japanisch können. Ich weiß es natürlich nicht mit Sicherheit. Dafür ist eindeutig John der Experte.«
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu und sagte dann zu Delilah: »Eigentlich … eigentlich solltest du bei Französisch bleiben. Dann wirkst du weitaus exotischer. Und alle, die sich dort auf Englisch unterhalten, werden in deiner Gegenwart freier sprechen, wenn sie glauben, du verstehst kein Wort. Ja,

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