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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florine Roth
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„Ich kann leider nicht so lange bleiben. Wollte auch nur schauen, wie’s dir geht.“
    „Mmh“, machte ich und versuchte, meine Enttäuschung zu verbergen. Das war wohl nichts mit romantischem Abend, Pizza, DVD und ... ja, was?!
    Are hatte meinen aufgesetzten Gesichtsausdruck allerdings sofort durchschaut. Er schenkte mir noch ein aufmunterndes Lächeln. „Es ist wirklich besser, wenn ich jetzt verschwinde. Aber ich werde immer an dich denken, wenn ich ihn in der Hand halte.“
    Ich starrte ihn an. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
    Jetzt grinste Are breit. „Ich meine natürlich den Vampir!“
    „Ja, k-klar!“, beeilte ich mich zu sagen.
    Als Are gegangen war, fiel ich völlig erschöpft auf mein Bett. Eine simple Unterhaltung mit ihm war so anstrengend wie Hochleistungssport. Und dann fiel mir auch noch ein, dass ich vergessen hatte, meine Tabletten zu nehmen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mich so zerschlagen fühlte. Aber ich schaffte es nicht mehr aus dem Bett, sondern schlief einfach ein.

7
    Are war pünktlich, aber ich wartete bereits seit zehn Minuten mit schweißnassen Händen und zittrigem Unterkiefer. Obwohl ich Are doch jetzt schon öfter getroffen hatte! Warum brachte er mich so durcheinander?
    Er fuhr seinen fetten Pathfinder auf den Parkplatz der Tankstelle und ließ mich auf der Beifahrerseite einsteigen.
    „Guten Morgen“, begrüßte er mich mit diesem Lächeln, von dem ich hoffte, dass er es nur für mich reservierte.
    Er wirkte noch blasser als sonst, oder war er so stark geschminkt? Vielleicht hatte er aber auch schlecht geschlafen? So wie ich …
    Kaum war ich angeschnallt, fuhr er rasant vom Parkplatz runter. Mir wurde gleich ein bisschen schwummrig. Gut, dass ich kaum was gefrühstückt hatte! Sonst hätte echt die Gefahr bestanden, dass ich Are das Auto vollgekotzt hätte. Er fuhr wie ein Geisteskranker! Ich wusste nicht, ob ich die Augen offen halten oder schließen sollte! Panisch stemmte ich die Füße gegen den Boden und klammerte mich mit meinen schweißnassen Fingern am Sitz fest. Ich rechnete jeden Moment damit, aus der Kurve zu fliegen. Aber erstaunlicherweise kamen wir heil vor dem Fotostudio an.
    „Sch... scheiße – was war das denn?“, fragte ich, als ich quasi aus dem Wagen fiel.
    Are sah mich erstaunt an, dann setzte er seine Sonnenbrille auf. „Hm? Was meinst du?“
    Ich winkte ab und versuchte einfach, mich wieder ein bisschen zu sammeln.

    Ich dackelte hinter ihm her. Das alles war ziemlich irreal. Ich war froh, als ich Hauke, Veit und Marc sah. Die Drei brachten mich wieder etwas ins Gleichgewicht.
    Sie begrüßten mich freundlich und waren auch sonst total entspannt, obwohl ein ganzes Team um sie herumkasperte und dabei war, Frisuren und Gesichter und Outfits irgendwie fototauglich zu machen.
    Ich hielt mich im Hintergrund und lehnte mich an die Wand. Das war echt ganz interessant, das alles zu beobachten. Ich hatte gar nicht gewusst, dass so ein Aufwand betrieben wurde für Fotos!
    Ein Typ mit weißblonden Haaren und dunklem Dreitage-Bart kam näher. Er trug eine imposante Kamera locker in einer Hand.
    „Hi Paul“, begrüßte Are ihn.
    „Hallo Air, hallo Jungs“, meinte Paul mit breitem Lächeln und Akzent. „Alles klar bei euch?“
    Keine Ahnung, woran das lag, aber ich kam mir vor, als sei ich auf einem fremden Planeten gelandet. Frage war nur, war ich der Außerirdische? Oder die anderen?

    Und dann ging es los.
    Im Mittelpunkt lag Are auf dem Boden. Die fetten schwarzen Boots offen, die Beine aufgestellt und leicht gespreizt. Das weiße Oberteil lag hauteng an seinem perfekten Körper. Die schwarze Jeans saß tief auf seinen schmalen Hüften, der Nietengürtel war natürlich wieder nicht durch die Gürtelschlaufen gezogen. Er war unfassbar sexy. Das hätte verboten werden müssen. Alles an ihm war perfekt, seine makellose weiße Haut, seine dunklen Augen, der schmale Mund mit den sinnlich geschwungenen Lippen. Und immer dieses betörende Lächeln. Diese Fotos musste ich einfach haben! Ich wollte diese Bilder, ich wollte sie immer wieder ansehen. Und sie aufhängen, ich wollte meine Wand damit tapezieren. Obwohl ... hm ... was würde Leo dazu sagen, wenn IHR Freund an MEINER Wand hing?
    „Pause“, befahl Are und riss mich aus meinen wirren Gedanken. Ohne auf die Entgegnung des Fotografen zu warten, löste sich die Band auf. Veit und Marc begannen sofort sich zu unterhalten. Hauke machte sich auf den Weg, um etwas zu trinken zu

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