Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florine Roth
Vom Netzwerk:
dachte er jetzt nicht, dass ich darauf stand!
    „So was steht im Internet? Hab ich das echt mal erzählt? Da muss ich nicht zurechnungsfähig gewesen sein ...“
    Ich blickte vorsichtig auf. Aber Are grinste noch immer.
    „Und ...?“
    „Ja, ich kann das wirklich“, gab Are zu. „Ich kann mich komplett in ein Mädchen verwandeln, du würdest mich nicht erkennen.“
    „Ich w-würde dich immer erkennen“, sagte ich so leise, dass ich hoffte, er hätte es nicht gehört. Aber Are hatte es natürlich gehört. Er kommentierte es netterweise nicht.
    „Stehst d-du eigentlich auf Jungs?“ Ich fand die Frage legitim, immerhin hatte er angedroht, mit mir zu schlafen! Oder war das nur ein Witz gewesen? Dann dachte er jetzt vielleicht, ich würde fragen, weil ... Shit, das war ja voll peinlich!
    Ares Lächeln wurde schmaler. „Ich bin da nicht festgelegt.“
    Na ja, immerhin ...
    „Hast du mit Leo geschlafen?“
    Are grinste. „Und wenn?“
    Ich zuckte mit den Schultern. Er hatte ja recht. Erstens ging es mich nichts an und zweitens war es ja auch egal.
    „Liam, du bist wirklich Zucker“, sagte Are und strich leicht mit der Hand über meinen Kopf. Eine vertraute Geste, die mich wieder unter Strom setzte. Wahrscheinlich war er doch Mr. Starkstrom. Mittlerweile hielt ich alles für möglich.
    „Sag mal, wollt ihr eigentlich zu den nächsten Gigs mitfahren?“
    Ich starrte ihn an. „Bitte?“ Hatte ich mich verhört?
    „Wir haben noch zwei Auftritte in Deutschland, ihr habt Ferien – vielleicht habt ihr Lust ...“
    „Ja!!“ Natürlich hatte ich Lust! Mehr als das! Das war so ein geiles Angebot! Ich konnte es gar nicht fassen. Aber was hieß ‚mitfahren’? Und wer war ‚ihr’?
    „Also mit Leo?“, fragte ich vorsichtshalber nach.
    „Dachte ich. Oder meinst du, sie mag nicht?“ Are lächelte scheinheilig.
    Die Antwort kannte er doch wohl!
    „Und ... w-wie meinst du das mit dem M-mitfahren?“
    „Im Tourbus – oder bei mir?! Wie du möchtest. Ah, ich meinte natürlich ihr ! Wie ihr möchtet.“
    Ja, meintest du das wirklich? Oder würdest du dich vielleicht freuen, wenn nur ich allein in deinem Wagen mitführe?
    „Das wäre schon … cool!“, erklärte ich atemlos, bevor sich meine Gedanken wieder im Chaos verloren.
    „Gut, super. Dann wird’s nicht so langweilig unterwegs. Ich schau mal, dass ihr weiter nach vorn kommt, vielleicht könnt ihr in den Graben zu den Securitys und Fotografen.“
    Ich nickte heftig. So nah. Ich würde Are so nah sein, wenn er auf der Bühne stand. Und ehrlich gesagt, es war etwas völlig anderes, ihn auf der Bühne zu sehen, ihn singen zu hören, als wenn man ihm so ‚normal’ gegenübersaß. Na ja, ‚normal’ war es ja mit Are nie.
    Da klingelte Ares Handy leise.
    „Entschuldige.“ Er nahm das Gespräch entgegen.
    „Ja. – „Kein Problem.“ – „Ja, mach dir keinen Kopf.“ – „Nein.“ – „Bis gleich.“
    Are sah mich bedauernd an, während er sein Handy zurück in die Jackentasche gleiten ließ. Dann stand er auf. „Das war Jack, unser Manager. Ich muss leider los. Aber wir sehen uns ja.“
    Ich stand ebenfalls auf, um ihn zur Tür zu bringen. Und panisch dachte ich darüber nach, wie ich mich wohl passend verabschiedete. Ich würde ihn so gern mal in den Arm nehmen. Ihn vielleicht sogar ... küssen?! Er schmeckte sicher fantastisch.
    An der Tür drehte Are sich um und beugte sich zur mir. Mir stockte der Atem. Doch er flüsterte nur: „Du wirst.“
    Ich wusste sofort, was er meinte. Mein ganzer Körper stand mit einem Schlag in Flammen. Aber Are hob kurz die Hand und ging. Du wirst. Eine Drohung? Oder ein Versprechen?
    Was hätte ich eigentlich gemacht, wenn er vorhin einfach „Hose runter“ gesagt hätte? Ich brauchte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Jeder, der mal in einen Star verliebt war, kannte die Antwort. Ich mache mir da nichts vor; er hätte es nicht einmal romantischer formulieren müssen.

8
    „Ihr wollt was?“ Meine Mutter sah mich ungläubig an. Und auch mein Vater zog erstaunt die Augenbrauen nach oben. Das war schon viel für ihn.
    „Wann bekommt man schon mal so ein Angebot!“, verteidigte ich mich und unseren Plan, mit Devil in Blood auf Tour zu gehen.
    Leo nickte heftig, auch wenn sie mir einen seltsamen Blick zuwarf. Dass Are ausgerechnet ihrem kleinen Bruder dieses Angebot gemacht hatte, schmeckte ihr ganz offenkundig nicht.
    „Liam, bist du es?“, fragte mein Vater amüsiert. „Ich glaube, ein Außerirdischer

Weitere Kostenlose Bücher