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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florine Roth
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richtete.
    „Schlimmer?“, fragte der.
    „Na ja, ich meine, mit eurer Bekanntheit.“
    Marc lachte laut. „So schlimm ist das jetzt nicht. Aber es stimmt schon, in den letzten zwei oder drei Wochen mussten wir einige Locations umbuchen. Die Gigs sind alle ausverkauft.“
    „Ja, und in Frankreich und Belgien mussten wir schon Zusatzkonzerte planen“, sagte eine Stimme, die ich nicht kannte. „Es läuft alles sehr gut.“
    Wir drehten uns alle um.
    „Hi, Jack.“ Are gab einem schlanken, asiatisch wirkenden Mann die Hand. Das musste Jack Lhin sein, der Manager von Devil in Blood .
    „Ich glaube, an dieser Stelle sagen zu können, dass ich unsere Wette gewonnen habe.“
    Are lachte leise. „Dein Glück.“
    Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus, der mir nicht entging.
    „Gab es Schwierigkeiten?“
    Jack verneinte und musterte uns interessiert. „Hast du Freunde mitgebracht?“
    „Ja, das sind Liam und Leo Süskind und ihre Freundin Lilyana.“
    „Hi, ich bin Jack Lhin. Wenn ihr was braucht, meldet euch bei mir. Ich wollte jetzt schauen, ob der Aufbau reibungslos läuft. Ach ja, und der neue Support Act ist auch schon da.“
    Marc grinste. „ Gargoyle “, teilte er uns mit.
    Von denen hatte ich noch nichts gehört, aber Lilyana bekam bald einen Orgasmus vor Freude. „Ihr habt Gargoyle als Vorband? Das ist ja ultrageil!“
    Marc starrte sie an, seine Augen leuchteten. Na, was bahnte sich denn da an?
    „Catering ist schon aufgebaut“, rief Jack noch zu uns rüber, bevor er wieder in der Halle verschwand.
    „Gute Nachricht“, knurrte Marc. „Ich sterbe vor Hunger.“
    „Wann hast du denn das letzte Mal gegessen?“, wollte Are wissen.
    „Vor einer Stunde“, sagte Hauke und trocknete sich die Haare mit einem Handtuch. „Er ist also quasi am Verhungern.“

    Are hatte Wort gehalten. Leo, Lilyana und ich standen im Graben, direkt neben den Presseleuten, Fotografen und Security Guards, die mit dem Rücken zur Bühne standen.
    Ich fühlte mich klasse, irgendwie wichtig. Und ich war scheißaufgeregt.
    Aber bevor Devil in Blood auftrat, gab es erst einmal eine kleine Einstimmung durch den Support Act Gargoyle . Und in diesem Fall musste ich Lilyana recht geben: Die Band war wirklich gut. Aber ich spürte es, die Leute warteten auf Are und die Jungs. Es lag in der Luft, so eine Spannung wie kurz vor einem Gewitter. Ich war erleichtert, dass es für Gargoyle Applaus und keine Buhrufe gab, denn das hätten sie nicht verdient.
    Der Umbau zog sich etwas in die Länge, aber wir hatten den absoluten Luxus und konnten uns in der Zeit frei bewegen. Leo holte sich sogar etwas zu trinken.
    Und dann ging es los.
    Die Show ähnelte der ersten, die ich gesehen hatte, aber die Band hatte die Setlist geändert. Und Are sein Outfit! Er trug eine hautenge schwarze Lederhose, die ihm so tief auf den Hüften saß, dass seine Hüftknochen zu sehen waren, wenn er sich ein wenig reckte. Denn dann rutschte sein Shirt nach oben. Natürlich fehlte auch der obligatorische Nietengürtel nicht. Aber ehrlich – er hätte auch in einem Jogginganzug auftreten können – seine Ausstrahlung wäre dieselbe gewesen. Und die flashte mich total.
    Nicht nur mich.
    Hinter mir tobte die Halle, und das vom ersten Song an! Ich warf einen Blick über die Schulter. Das war absoluter Irrsinn. Ich konnte ja nur die ersten zwei, drei Reihen sehen, aber die sprangen geschlossen auf und ab. Es sah aus, als würde ich in ein schwarzes Meer schauen, das hin- und herwogte. Fasziniert starrte ich eine Weile dorthin. Aber mir wurde noch schwummriger, daher richtete ich meinen Blick wieder nach vorn. Oh Gott, Are, warum musste es ausgerechnet mich treffen? Warum musstest du ausgerechnet mich aus den Socken schießen? Meine Wahl, die ich natürlich nie hatte, hätte nicht schlechter ausfallen können. Die halbe Halle war in Are verknallt.
    Jetzt kam er bis ganz nach vorn an den Rand der Bühne. Er war zum Greifen nah, und er sah so süß aus, so lecker, so ... Himmel, ich konnte froh sein, dass niemand meine Gedanken hören konnte! Ich war ein verdammter Fan und bis über beide Ohren verschossen. Eine brutale Mischung.
    Mit aller Kraft verhinderte ich, dass ich die Arme zu ihm hochreckte, um ihn zu berühren. Aber das konnte ich einfach nicht machen – nicht hier im Graben. Wenn ich in der Menge gestanden hätte, nichts hätte mich davon abhalten können, die Hände nach Are auszustrecken. Und ich hatte ihn bereits berührt! Ich hatte auf seinem Schoß

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