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Tolle Maenner

Tolle Maenner

Titel: Tolle Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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aus, wie er da so lag, und er wusste es, daher beschloss sie, die Coole zu spielen. »Was machst du da?«, fragte sie Laura, die zwei Eier gleichzeitig am Rand einer Schüssel aufschlug.
    »Ich schweiße eine Kurbelwelle zusammen.«
    »Du kochst was, stimmt’s?«, fragte Phil, als hätte er soeben die DNA entdeckt.
    »Ich koche nicht, ich backe «, erklärte Laura ihm. Sie lächelte Tracie an. »Hast du das Natron mitgebracht?« Tracie nickte. Früher in Encino war kein Wochenende vergangen, an dem Laura nicht sowohl Schokokekse als auch Zuckerplätzchen gebacken hatte, schon damals ohne Rezept. Tracies einziger Beitrag hatte darin bestanden, die Schüssel auszulecken.
    »Meine Mutter hat auch gebacken«, meinte Phil. »Vor allem Hähnchen und Schinken.«
    Laura verdrehte die Augen und holte ein Blech mit Plätzchen aus dem Herd. Sie nahm eines davon und hielt es Phil hin. »Will unser großes Dummerchen vielleicht ein Plätzchen?«, fragte sie mit einem munteren Lächeln.
    Tracie konnte es einfach nicht glauben. Sie wartete schon auf Phils erbostes Stirnrunzeln, aber stattdessen hielt er nur brav die Hand auf. Tracie betrachtete die Szene fasziniert. Vielleicht führte der Weg zum Herzen eines Mannes ja tatsächlich durch seinen Magen.
    »Wow!«, rief Phil, während er das Plätzchen verschlang. »Die sind ja echt klasse!«
    »Ja, Fett und Zucker können die Stimmung gewaltig heben«, erklärte Laura. »Ich bin ganz süchtig danach.« Sie tätschelte sich die Hüften.
    Tracie hasste die Art und Weise, wie ihre Freundin sich selbst heruntermachte. »Laura, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Natron und Backpulver?«, fragte sie.
    »Das kann ich dir sagen«, bot Phil sich an. »Das eine steckt
auch im Spinat und ist gar nicht so gesund, das andere nicht. Ist doch ganz einfach.«
    Laura schnaubte verächtlich. »Quatschkopf, du meinst Nitrat, nicht Natron«, erklärte sie. Dann wandte sie sich wieder Tracie zu. »Natron ist wie Weinsteinbackpulver. Beide verwendet man ziemlich selten, aber da, wo man sie braucht, sind sie durch nichts zu ersetzen. Mein Gott, zu Ostern hätte ich meinen Vorrat an Backpulver teurer verkaufen können als Crack. Die Hausfrauen von Sacramento waren ganz wild darauf.«
    Tracie lächelte. Sie hatte ganz vergessen, über welch einzigartigen Humor Laura verfügte. Niemand außer ihr konnte einen Satz bilden, in dem Crack und Backpulver gleichzeitig vorkamen.
    »Zeit zum Aufräumen!«, verkündete Laura, aber Phil nahm sich nur einen weiteren Keks. Tracie zuckte mit den Achseln. Phil räumte ja nicht einmal seine eigene Wohnung auf. Laura begann mit dem Geschirrspülen, während Tracie die letzten Zutaten wegpackte.
    »Wieso hast du so lange gebraucht?«, fragte Phil und wischte sich die Krümel aus den Mundwinkeln.
    Tracie schob Laura mit der Hüfte sanft beiseite und wusch sich die Hände. »Das war ein echt verrückter Abend. Jon hat mich gebeten, aus ihm einen anderen Menschen zu machen.«
    Phil lachte. »Aus dem Computerheini? Und was solltest du aus ihm machen?«
    »Eher so was wie dich«, sagte Tracie, als sie sich aufs Sofa setzte und sich die Schuhe auszog.
    »Aus Mr. Aktienoption? Völlig unmöglich«, meinte Phil. »Der Knabe wurde dazu geboren, eine Brille zu tragen und von früh bis spät zu schuften. Solche Jobs wurden doch für Leute wie ihn erfunden.«
    Tracie wollte Jon schon verteidigen, als sie bemerkte, dass Laura am Rand der winzigen Küchenarbeitsplatte eine Schüssel hatte stehen lassen. Dankbar fuhr sie mit dem Finger am Rand entlang, um ihn dann in den Mund zu stecken.
    »Wie viele Geschäftsanteile hat er eigentlich?«, fragte Phil.

    »Um die dreißigtausend, glaube ich«, antwortete sie und zuckte mit den Achseln, als die Süße ihre Zunge erreichte.
    »Wow! Dann ist er ja richtig reich. Da könnte man doch meinen, der wäre nie einsam«, sagte Laura. »Wann lerne ich ihn endlich kennen?«
    »Vergiss es«, meinte Phil. »Jeff passt besser zu dir, auch wenn sein IQ nur zweistellig ist. Aber wenigstens hat er Groove. Er spricht immer noch von dir.«
    »Jon kommt einfach nicht an bei den Frauen, die ihm gefallen«, erklärte Tracie.
    »Tierisch viel Moos, aber bei Frauen nichts los«, sagte Phil. »Und der Kerl wollte so sein wie ich?«, fügte er lachend hinzu.
    »Vielleicht bin ja ich sein Typ«, meinte Laura.
    Tracie ignorierte sie. »Und wie kommst du auf die Idee, dass du unnachahmlich bist?«, fragte sie Phil.
    »Nichts. Aber er ist so ein elender

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