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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns
Autoren: Mark Billingham
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Gehirn ganz fertig! Seht ihr? Ich habe immer noch Sinn für Humor.
    Ich hatte Recht mit Anne und dem Polizisten. Thorne. Ich habe schon Frauen wie Anne kennen gelernt. Sie sind stets hinter zwei Sorten von Männern her – solchen mit viel im Kopf und solchen mit viel in der Hose. Ein Mann, der beides bieten kann? Vergiss es. Ich denke, es ist ziemlich klar, in welche Kategorie ihr Ex gehört. Es ist Zeit für Veränderungen. Der Polizist hat also Glück, wenn ihr mich fragt.
    Tim saß heute Morgen einfach nur neben dem Bett und hielt meine Hand. Er macht sich gar nicht mehr die Mühe, mit mir zu reden.

Fünf
    Thorne saß auf Tughans Schreibtisch im Großraumbüro der Einsatzzentrale. Während Tughan die Maus bewegte und seine Finger über die Tastatur flogen, konnte Thorne förmlich sehen, wie der Rücken des Iren steif wurde. Er wusste, dass er sich über ihn ärgerte.
    »Hast du nichts zu tun, Tom?«
    Phil Hendricks hatte die Nacht durchgearbeitet, und noch bevor Keable sich mit seinem Chef zu einem zweiten Frühstück mit Kaffee und Croissants zusammengesetzt hatte, hatte Thorne die gewünschten Informationen.erhalten. Helen Doyle war mit Midazolam zugedröhnt worden und infolge eines Gehirnschlags gestorben. Trotz des Fundorts der Leiche und der veränderten Vorgehensweise des Mörders gab es keinen Zweifel, dass Helen das fünfte Opfer desselben Mannes war. Das war so ziemlich alles, was sie wussten, abgesehen davon, dass die Gerichtsmediziner einige Fasern an Helen Doyles Rock und Bluse gefunden hatten. Thorne setzte sich sogleich ans Telefon.
    »Gibt’s irgendwelche Informationen über diese Fasern?«
    »Nun, es sind Teppichfasern, vielleicht vom Boden des Wagens.«
    »Kannst du den Typ bestimmen?«
    »Was glaubst du, wo wir hier sind? In Quantico?«
    »Wo?«
    »Vergiss es. Wir arbeiten dran. Treib uns lieber den passenden Boden dazu auf …«
    Die veränderte Vorgehensweise des Mörders beschäftigte Thorne, doch es blieben dieselben Fragen, die beantwortet werden mussten. Wie hatte er die Frauen so weit gebracht, dass sie ihn mit zu sich nach Hause nahmen oder, wie in Helen Doyles Fall, zu ihm ins Auto stiegen? Helen Doyle wies ebenso wenig wie Alison Willetts und Susan Carlish äußere Verletzungen auf und war ebenfalls voll gepumpt mit Alkohol und einem Benodiazepin. Aber wie kam das? Hatte der Mörder Helen den ganzen Abend über beobachtet und etwas in ihr Getränk geschüttet, bevor sie den Pub verlassen hatte? Das wäre schwierig gewesen – sie war mit ein paar Freundinnen unterwegs gewesen, und außerdem wäre es fast unmöglich gewesen, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Woher hätte er so genau wissen sollen, wann das Medikament wirkt? Eine bessere Theorie hatte Thorne nicht, sodass er so viele Zeugen wie möglich finden musste, die zu besagtem Zeitpunkt im Marlborough Arms gewesen waren. Das hieß, dass nicht nur Helens Heimweg überprüft werden, sondern dass Frank Keable so viele Mitarbeiter wie möglich auftreiben musste. Thorne hoffte, jemanden zu finden, der Helen nach Verlassen des Pubs gesehen hatte.
    »Gibt es etwas, womit ich dir helfen kann?«
    Tughan lächelte, doch seine Augen sahen aus wie eingelegte Zwiebeln. Er war gertenschlank, hoch intelligent und seine Stimme konnte sich wie ein Skalpell durch den Lärm in der Einsatzzentrale schneiden. Thorne stellte sich immer Tughans schmale Lippen vor, die in die Sprechmuschel flüsterten, wenn irgendein Wahnsinniger Scotland Yard mit einer codierten Warnung behelligte. Es war nicht so, dass Thorne nicht schätzte, wozu Tughan fähig war oder was er zu den Ermittlungen beitrug – Thorne hatte einfach nur seine eigene Art, sich mit einem Fall zu beschäftigen, und er konnte ums Verrecken nicht tippen und hatte immer das Gefühl, von den Bildschirmschonern hypnotisiert zu werden. Wenn neue Beweise gefunden wurden, war Tughan der Mann, der ihnen mit seinen Vergleichs- und Ordnersuchprogrammen einen Sinn gab. Thorne wusste, dass Calvert sein Verbrechen nicht hätte begehen können, wenn es schon vor fünfzehn Jahren statt der tausend Aktenordner einen Nick Tughan und statt des antiquierten Karteikartensystems ein Holmes-Computersystem gegeben hätte.
    »Hey, Tommy, scheiß auf den Fall Calvert, was ist mit unserem Fall?«
    »Tom?«
    »Genau … tut mir Leid, Nick. Hast du eine Kopie von den Leicester/London-Treffern parat?«
    Tughan brummte, blätterte am Bildschirm und klickte zweimal. Der Drucker am anderen Ende des Büros surrte los.
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