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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Lächelnd stand er auf und trat ans Bett. »Ich glaube, sie ist ein bisschen übereifrig. Sie blinzelt schon vor dem eigentlichen Buchstaben – aus Angst, dass sie ihn verpassen könnte.«
    Anne starrte ihn an. »Und?«, fragte sie leicht ungeduldig.
    »Wenn das S ein T ist und wir vom M aus einen Buchstaben weitergehen …«
    Anne dachte einen Moment nach, legte sich das Wort zurecht und wurde rot. Bishop grinste sie schelmisch an. »Sie fragt, wie es unserem Freund, dem Detective Inspector, geht. Wenn ich du wäre, würde ich an der Tafel ein Fragezeichen hinzufügen.« Er stand am Kopfende des Bettes und blickte zu Alison hinab. »Und vielleicht könntest du auch ein Smiley irgendwohin malen. In dem Gesicht ist eindeutig ein Zwinkern zu erkennen.«
    Anne griff leicht verwirrt nach einem Stück Kreide. Vielleicht hätte sie Bishop nicht bitten sollen vorbeizukommen. Sie wollte einen Kollegen, der ihr gleichzeitig freundschaftlich gesinnt war, um sie zu unterstützen, und er war froh gewesen, ihr helfen zu können. Doch so sehr sie ihn auch mochte, er konnte so schrecklich blasiert sein. Sie begann etwas auf die Tafel zu schreiben. »Ich bin froh, dass es nicht umsonst war, dass du in der Times ständig die Kreuzworträtsel gelöst hast, Jeremy.«
    Bishop hörte nicht zu. Er beugte sich hinab und brachte sein Gesicht nahe an das von Alison. »Erinnern Sie sich an mich, Alison?«
    Ein Blinzeln.
    »An den Moment, als Sie eingeliefert wurden?«
    Nichts. Dann ein Blinzeln.
    Bishop nickte. Er sprach mit leiser und sanfter Stimme. »Das ist gut. Was ist mit vorher, Alison? Erinnern Sie sich an etwas, das vorher war?«
    Ein Blinzeln.
    Anne kehrte von der Tafel zurück ans Bett.
    Noch ein Blinzeln.
    Bishop ging zu Anne und schüttelte den Kopf. Grinsend hielt er ihr den Block entgegen. Um das WORT THORNE hatte er ein Herz gemalt, das von einem Pfeil durchbohrt wurde. Anne riss ihm mit halb gespieltem, halb echtem Ärger den Block aus der Hand und trat ans Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen.
    »Mr. Thorne geht es sehr gut, danke, Alison. Ich bin, ehrlich gesagt, verwirrt, dass Sie sich derart um mein Privatleben sorgen.« Sie ging zum Bett und blickte auf Alison hinab, deren Augen immer noch auf die Tafel gerichtet waren. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf Alisons Schulter. Ihr breites Lächeln galt nur Alison.
    Dann drehte sie sich wieder zu Bishop um, der auf die Tafel starrte und wegen irgendetwas lächelte. Es tat ihr Leid, dass sie sich über ihn geärgert hatte. »Willst du später vorbeischauen? Wir könnten was zusammen essen.«
    Er antwortete, ohne sich umzudrehen. »Tut mir Leid, Jimmy, ich bin verabredet.«
    Mit weit geöffneten Augen, in denen sich ihre Neugier deutlich widerspiegelte, trat sie zu ihm. »Hört sich geheimnisvoll an.«
    »Nicht wirklich.«
    »Mach, was du willst. Ich werde es später sowieso rauskriegen. Was ist übrigens so lustig?«
    Bishop schnaubte, während er die Buchstaben auf der Tafel anstarrte. Anne blickte ihn immer noch lächelnd an. »Was?«
    »Erinnerst du dich an den Abend in deiner Wohnung vor etwa zwanzig Jahren?«
    »Nein …«
    »Als wir die Geister heraufbeschworen haben, ich, du und David. Und dieses Mädchen aus Leeds. Wie hieß sie noch?«
    »O Gott, das war unheimlich.«
    »Nein, war es nicht. David hat das Glas bewegt.«
    Anne tat so, als würde sie erschaudern, spürte aber, wie es ihr tatsächlich eiskalt den Rücken hinunterlief. Sie wandte sich wieder Alison zu, um sie in das Gespräch mit einzubeziehen, und deutete auf die Tafel. »Er meint, das sieht aus wie ein Ouija-Brett.«
    Das Lächeln auf Bishops Gesicht verblasste, als er leise vor sich hin flüsterte: »Das könnte es auch sein.«
     
    Thorne griff zur Backhand- Kontaktliste , die auf dem Küchentisch lag, und marschierte durchs Wohnzimmer, um Dave Holland anzurufen. Im Fernsehen lief die Polizeiserie The Bill bei ausgeschaltetem Ton.
    »Hallo …«
    Hollands Freundin. Oh, Gott, wie hieß sie noch?
    »Ah, hallo, sind Sie Sophie?«
    »Wer spricht da?«
    »Oh, Entschuldigung, hier ist Tom Thorne, ein Kollege von Dave. Ist er da?«
    Am anderen Ende legte Sophie ihre Hand über die Muschel, sodass er nicht verstand, was sie sagte. Als Holland ans Telefon kam, hörte er, wie der Fernsehapparat leiser gestellt wurde.
    »Holland, hier ist Detective Inspector Thorne …«Es war besser, nicht zu kumpelhaft zu sein. »Ich hoffe, ich halte Sie nicht von der Hausarbeit ab.«
    »Bitte, Sir?«
    »The Bill … ich

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