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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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wie ein Wagen auf der Straße wegfuhr, aber ich habe ihn nicht richtig gesehen.«
    Tughan nickte. Holland hatte aufgehört zu schreiben.
    Margaret Byrne blickte schnell von einem zum anderen. »Sie vermuten also, es war der Kerl, der das Mädchen in der Holloway Road umgebracht hat?«
    Tughan sagte nichts. Als er sich erhob, warf er Holland einen Blick zu, der ihn aufforderte, das Gleiche zu tun. »Wenn wir Ihnen morgen einen Wagen vorbeischicken, könnten Sie dann in die Edgware Road kommen und sich mit einem unserer Computer-Künstler zusammensetzen?«
    Sie nickte und hob eine Katze hoch, die gerade an ihren Füßen vorbeistrich.
    An der Eingangstür blieb Tughan stehen und blickte zu Margaret, die ihn nervös anlächelte.
    »Warum haben Sie so lange gewartet, bis Sie diese Sache gemeldet haben?«, fragte Tughan. »Ich meine, Sie haben ja sogar nach der Fernsehsendung noch vier Tage gewartet.«
    Sie drückte die Katze fest an ihren Hals. Holland trat vor und legte seine Hand etwas zu heftig auf Tughans Schulter.
    »Es ist besser, wenn wir gehen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Die Dankbarkeit in ihren Augen war nicht zu übersehen, als sie nach seinem Ärmel griff. »War er es?«
    Tughan war schon auf dem Weg zum Wagen. Holland beobachtete ihn, wie er die Diebstahlsicherung deaktivierte, einstieg und die Tür zuknallte. Dann drehte er sich wieder zu Margaret um.
    »Ich denke, Sie hatten großes Glück, Maggie.«
    Lächelnd klammerte sie sich noch fester an seinen Ärmel. »Das wäre das erste Mal«, sagte sie mit Tränen in den Augen.
     
     

 
    Mittlerweile habe ich bessere Laune. Ich meine nicht allgemein, da geht es immer noch auf und ab. Tim sagte, ich sei schon immer launisch gewesen, und wahrscheinlich hat er Recht. Aber jetzt, hier drin, kann ich echt eine Hexe sein. Allerdings denke ich, das ist schon gerecht so. Ich denke, ich habe eine Medaille verdient für die wenigen netten Launen, die ich habe.
    Egal …
    Selbst hier drin gibt’s lustige Dinge. Es ist nicht das Gleiche wie in Carry On Doctor , aber es gibt einiges zu lachen, wenn man danach sucht. Echt kranke Sachen, aber man darf nicht zu wählerisch sein. Da ist diese Krankenschwester, Martina, die es sich zur Aufgabe macht, mich zu verschönern. Unter normalen Umständen würde ich ihr natürlich sagen, dass man etwas Perfektes nicht noch besser machen kann, aber zugegeben, sie hat es echt schwer. Um ehrlich zu sein, ich denke, sie tut das nur, um eine Pause von meinem Katheter und meinem Arsch zu haben, die wohl kaum für Erfüllung am Arbeitsplatz sorgen. Zuerst war es mir egal, wenn sie mir die Haare machte oder meine Fußnägel schnitt, aber mittlerweile ist sie ein bisschen zu ehrgeizig. Vielleicht ist sie eine gescheiterte Kosmetikerin oder so. Vorgestern hat sie mir die Nägel angemalt, die Farbe war widerlich, und gestern Abend dachte sie sich, ein bisschen Lippenstift könnte mich aufmuntern. Jemand anderem Lippenstift aufzutragen ist, als würde man versuchen, sich mit links einen runterzuholen. Vergiss es. Ich sah aus wie ein Clown im Koma oder eine Titte in Trance, wie meine Oma immer gesagt hat.
    Wahrscheinlich wollte sie, dass ich aussehe wie eine dieser abscheulichen Frauen, die in der Kosmetikabteilung im Kaufhaus arbeiten – ihr wisst schon, diejenigen, die den ganzen Tag von dem Zeug umgeben sind, aber keinen blassen Schimmer haben, wie man es benutzt. Hier ist ein Tipp: Nehmt keinen Spachtel. Ich wollte immer hinter ihnen herschleichen und rufen: »Spiegel! Benutzt einen Spiegel!«
    Ich hatte nicht geplant, was heute Morgen passiert ist, das schwöre ich. Aber ich wünsche mir fast, ich hätte es. Offenbar hatten ein paar der anderen Schwestern bemerkt, dass Martina ihre Zeit damit verbrachte, mich aufzudonnern, statt die Drecksarbeit zu erledigen, weswegen sie meinen Atemschlauch putzen musste. Ich kann wirklich verstehen, wenn man das nicht gerne tut, weil es total eklig ist. Martina musste also den Schlauch rausziehen und den ganzen Mist rausputzen, damit er nicht verstopft. Stellt euch vor, jemand fummelt mit einem Schlauch in eurem Mund. Das fühlt sich genauso an, als würde man ihn euch direkt in den Hals schieben. Man muss dabei einfach husten, oder nicht? Husten gehört in diesen Tagen nicht gerade zu meinen Stärken, aber ich muss mir einiges aufgespart haben. Martina versucht, es besonders gut zu machen, und ich muss loshusten. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten!
    Wie gesagt, es war keine Absicht, und es

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