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Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders

Titel: Tom Thorne 02 - Die Tränen des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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empfiehlt sich stets, die Presse für seine Zwecke zu benutzen. Tun Sie das nicht, genügt das Geringste, und die Meute fällt über Sie her …«
    Thorne dachte nicht einmal daran, sich eine coole Antwort zu überlegen, denn er wusste, Norman hatte Recht. Er hatte schon zu oft erlebt, wie gute Polizisten durch den Fleischwolf gedreht worden waren. Wollte er dieser unersättlichen Maschinerie entgehen, musste er Menschen wie Norman erdulden.
    »Im Augenblick werden sie etwas ungeduldig«, erklärte Norman. »Es gibt einen entscheidenden Durchbruch, keine Frage, aber wir müssen weiterliefern.«
    »Wir hätten damit nie an die Öffentlichkeit gehen dürfen. Die Tatsache, dass die Mörder zusammenarbeiten …«
    Norman ließ den kumpelhaften Ton fallen, als handle es sich dabei um ein Stück Scheiße. »Das war nicht meine Entscheidung, Inspector, wie Sie sehr wohl wissen. Meine Aufgabe war und ist, die Entscheidungen umzusetzen, die auf einer weitaus höheren Ebene als dieser getroffen werden, sofern diese das Verhältnis der Met zu den Medien betreffen.« Er neigte den Kopf und sah zu Brigstocke.
    War das klar genug?
    Brigstocke trat ein paar Schritte auf Thorne zu und legte die Hände auf die Stuhllehne.
    »Ergab sich was Neues bei dem Gespräch mit Bracher?«
    Thorne fühlte sich unwohl dabei, die weitere Entwicklung des Falles zu diskutieren, während Norman dabei war. Doch augenscheinlich war Brigstocke darauf aus, dem Pressesprecher irgendetwas zum Fraß vorzuwerfen.
    »Nicht wirklich.« Er wandte sich zu Norman um. »Aber wir müssten Ihnen sehr bald ein elektronisch erstelltes Fahndungsfoto von dem Mann liefern können, der Jane Lovell und Ruth Murray umgebracht hat.«
    Das schien Norman außerordentlich zufrieden zu stellen. »Großartig … das ist großartig. Ausgezeichnet. Ich werde dafür sorgen, dass das so groß wie möglich gebracht wird. Auf jeder Titelseite im ganzen Land, in jeder Nachrichtensendung …«
    Es klopfte, und wenig später steckte Sarah McEvoy den Kopf durch die Tür. »Sir, ich … oh, entschuldigen Sie, ich komme später …«
    Norman hob die Hände. »Ich bin hier fertig, Russell … »Er ging auf die halb geöffnete Tür zu.
    Brigstocke winkte McEvoy herein. »Ist schon in Ordnung, Sarah.« McEvoy trat ins Zimmer und machte Norman Platz, der an ihr vorbei zur Tür ging. Thorne entging nicht, wie er sie dabei von Kopf bis Fuß in Augenschein nahm, bevor er sich an der Schwelle umdrehte.
    »Eine DNS-Probe wäre natürlich wunderbar gewesen, aber ein Bild ist auch nicht schlecht. Wenn Sie ihn erwischen, wird er festgenagelt. Die Medien können Ihnen helfen, ihn zu fassen, Tom.«
    Brigstocke nickte und sah zu Thorne. »Ich bring Sie raus, Steve …«
    Norman redete kurz mit McEvoy, und Brigstocke sprach mit beiden, während er und Norman langsam sein Büro verließen. Thorne blieb auf seinem Stuhl sitzen und sah ihnen dabei zu, aber seine Gedanken schweiften ab. Er drehte sich auf seinem Stuhl herum und blickte aus dem Fenster. Ein grandioser Ausblick auf das Industriegebiet auf der anderen Seite der A5. Geschäfte mit Namen wie Carpet Kingdom und Shoe World und Dictatorship of Leather. Riesige Warenhäuser im amerikanischen Stil. Alles wurde immer amerikanischer.
    Einschließlich der Morde.
    Kleine viereckige Autos fuhren an den großen viereckigen Warenhäusern vorbei. Von den auf der anderen Seite des Gebäudes gelegenen Fenstern konnte er auf den Collegehof hinuntersehen, wo die jungen Polizisten manchmal das Marschieren übten.
    So oder so, der Ausblick war immer deprimierend.
    »Sieht interessant aus …«
    Thorne wirbelte herum. McEvoy hatte sich auf den Rand seines Schreibtischs gesetzt und wartete darauf, informiert zu werden. Er hatte nicht vor, ihr mehr zu erzählen, als sie ihm ohnehin vom Gesicht ablesen konnte. »Nicht wirklich.«
    McEvoy hatte nicht vor, sich abwimmeln zu lassen. »Anscheinend ein aalglatter Kunde.« Thorne schwieg. Einen Trumpf hatte sie noch in der Tasche. »Besonders beeindruckend war seine Technik, meine Titten zu scannen.«
    Thorne lachte. »So subtil war es nun auch wieder nicht …«
    »Glauben Sie mir, alles ist relativ. Kann er uns Probleme machen?«
    »Ich denke nicht. Solange wir Mr. Norman in dem Glauben lassen, er halte uns die Pressehorden vom Leib. Für den Augenblick habe ich ihm versprochen, ihm so bald wie möglich ein elektronisch erstelltes Fahndungsfoto zu liefern. Wir müssen Murrell und Knight hier reinholen …«
    McEvoy stand vom

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