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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sieht gut aus, oder?«, sagte Brigstocke. »Endlich gibt es positive Nachrichten für den Detective Chief Superintendent …«
    Thorne konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Sagen Sie ihm doch, dass er neulich im Fernsehen umwerfend aussah …«
    Brigstocke hatte offensichtlich keine Lust, sich darauf einzulassen. »Gut, trinken wir später ein Bier und feiern?«
    »Aufs Feiern ist geschissen«, sagte Thorne. »Ich komm trotzdem …«
    »Yvonne?«
    Kitson schüttelte den Kopf. »Zu viel zu tun.« Sie drehte sich um, ging durch die Tür und blaffte auf dem Weg in die Einsatzzentrale Richtung Brigstocke: »Muss eine Million Suchanfragen von ›Foley‹ auf ›Noble‹ umändern Brigstocke sah zu Thorne. »Welche Laus ist der denn über die Leber gelaufen?«
    »Fragen Sie mich nicht …«
    Thornes Handy läutete. Er warf einen Blick aufs Display und sah, wer anrief. Er erklärte Brigstocke, dass er sich später bei ihm melden würde, und ging hinaus auf den Gang, wobei er die Tür hinter sich zuzog.
    »Sind wir samstags noch verabredet?«, fragte Eve.
    »Ich hoffe es.«
    »Gut. Wir essen was, und dann gehen wir zu dir.«
    »Klingt gut. Oh, Scheiße, weißt du, was ich immer noch nicht getan hab?«
    »Was macht das schon? Du hast schließlich ein Sofa, oder?«
     
    Er hatte noch zu arbeiten, sowohl beruflich als auch für sein eher privates Projekt. Nicht, dass er das Töten für eine private Angelegenheit hielt, für etwas Persönliches.
    Nein, das war es nicht wirklich, und schon gar nicht für ihn .
    Was er mit diesen Tieren in diesen Hotelzimmern machte, hatte nicht eigentlich etwas mit ihm zu tun. Das hatte er stets verneint, wenn es hochkam. Und er würde es weiterhin verneinen. Er tat es gerne. Nur zu gerne legte er ihnen die Leine um den Nacken und zog zu, aber ginge es nur um ihn, würde nichts davon geschehen.
    Er war nur eine Waffe …
    Seltsamerweise hatte er das Gefühl, dass er sich in seinem normalen Job stärker engagierte. Er verwirklichte sich mehr in seiner Arbeit als dabei, diesen Arschlöchern zuzusehen, wie sie bettelten und dann starben. Sicher, die Hypothek zu bezahlen hieß, Menschen gegenüber Verantwortung zu übernehmen, und was er machte, selbst wenn er es gut machte, nutzte ihm nur selten persönlich. Doch danach hatte er immer das Gefühl, etwas von sich gegeben zu haben. Seine Arbeit wies gewöhnlich seine Handschrift auf, besser: seine Fingerabdrücke.
    Darüber lachte er und arbeitete weiter. Sein Job lief plötzlich richtig gut: Aufträge gab es reichlich, und er verdiente ordentlich Geld. Er hatte jetzt weniger Zeit, das andere zu organisieren, aber eigentlich gab es da nicht viel zu erledigen, bestimmt kein Grund zur Panik. Es war alles so weit geregelt.
    Bis auf ein paar Details war der letzte Mord arrangiert.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Thorne wirkte nicht überzeugt. »Ich habe noch nie eine Aussage am selben Ort aufgenommen, an dem ich meine Hosen kaufe.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal«, erwiderte Holland.
    Sie trugen ihre Kaffeetassen zu dem Platz, an dem Irene Noble auf sie wartete, flankiert von großen Marks-&-Spencer-Einkaufstüten – obwohl das Geschäft erst seit etwa einer halben Stunde geöffnet hatte. Eingezwängt in eine Ecke der Damenbekleidungsabteilung und bereits halb voll mit Kunden, die offensichtlich ebenso früh an den Start gegangen waren wie Irene Noble, war das Café eine relativ neue Errungenschaft in dem großen Laden an der Oxford Street.
    Als Thorne sich neben Holland hinter den Tisch zwängte, ließ er den Blick über das Dutzend Frauen schweifen, die gerade eine kleine Pause machten, bevor sie erneut loslegen würden. Dazwischen ein, zwei gelangweilt wirkende Männer, die dankbar waren für die Gelegenheit, sich hinsetzen zu dürfen und ein paar Minuten lang nicht um ihre Meinung gebeten zu werden.
    Irene Noble zog eine kleine Plastikbox mit Süßstoff aus ihrer Handtasche. Sie drückte auf den Deckel und ließ eine winzige Tablette in ihren Latte Macchiato fallen, während sie mit hochgezogenen Augenbrauen zu Holland sah. »Wahrscheinlich halten sie mich für Ihre Mutter«, sagte sie.
    Sie hatte sich gut gehalten für eine Frau, die um die sechzig sein musste, obwohl sie es in Thornes Augen ein bisschen übertrieb. Das Haar war eine Spur zu blond, der feuerwehrrote Lippenstift etwas zu dick aufgetragen. Thorne kam es vor, als sei dieses Stadium das letzte, bevor man aufgab. Bevor man sein Alter gegenüber Fremden erwähnte und stets einen

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