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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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zu treffen. Sie hatten gewusst, dass sie diese dort treffen würden.
    Sie hatten mit ihr gesprochen.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
     
    »Und nicht nur am Telefon mit ihr gesprochen«, sagte Holland. »Bei den anderen bin ich mir nicht sicher, aber ich vermute, Southern hat sie getroffen.“
    Sie saßen in Brigstockes Büro, achtzehn hektische Stunden, nachdem Thorne die Puzzleteilchen zusammengesetzt hatte. Seit er erkannt hatte, dass es tatsächlich eine Frau gab …
    »Schießen Sie los, Dave«, sagte Brigstocke.
    »Ich habe mit Southerns Exfreundin gesprochen …«
    Thorne erinnerte sich daran, die Aussage gelesen zu haben. »Richtig. Trennten sie sich nicht, kurz bevor er umgebracht wurde?«
    »Genau. Sie sagte, sie habe ihn hauptsächlich deshalb verlassen, weil ihr etwas von einer anderen Frau zu Ohren gekommen sei und sie dachte, er betrüge sie. Jemand habe ihr erzählt, Southern habe im Pub damit geprahlt. Vor seinen Kumpels damit angegeben, er habe da eine Superfrau aufgerissen. Eigentlich …«
    »Was?«
    »Ich muss es noch mal nachlesen, aber ich glaube, es hieß, Southern habe seinen Kumpels erzählt, dass sie es war, die mehr oder weniger ihn aufriss …«
    Thorne sah an Holland vorbei auf Brigstockes Schreibtisch, auf zwei Reihen Schwarzweißfotos. »Jane Foley«, sagte er.
    »Wer ist sie wirklich?«, fragte Kitson.
    »Könnte jede sein«, erwiderte Thorne. »Wir dürfen nichts ausschließen. Ein Model oder eine Nutte. Der Mörder könnte sie für die Fotos benutzt und sie dafür bezahlt haben, Remfry und Welch anzurufen. Noch ein paar Scheine mehr rübergeschoben haben, damit sie Howard Southern anbaggert …«
    Brigstocke sammelte seine Unterlagen. Er glaubte genauso wenig wie Thorne selbst, was dieser eben gesagt hatte. »Nein, es ist Sarah. Die Schwester. Sie muss es sein …«
    »Benutzt den Namen ihrer Mutter«, bemerkte Thorne.
    »Das dreht sich alles nur um die Mutter«, sagte Holland. »Es geht nur um Jane.«
    Thorne trat an den Schreibtisch, wobei er Holland, als er an ihm vorbeiging, korrigierte. »Es geht nur um die Familie … «
    »Was bedeutet, dass nichts einfach ist«, meinte Brigstocke. »Was wiederum bedeutet, dass es noch schwerer zu verstehen ist als alles, was wir uns auch nur ansatzweise vorstellen können.«
    Thorne dachte laut nach. »Ich fange allmählich an, das Ganze zu begreifen«, sagte er. »Familien können einen ungeheuren Schaden anrichten.«
    »Wär’s das?«, fragte Kitson unvermittelt. Sie trat zur Tür, ohne eine Antwort abzuwarten. »Ich muss noch einiges erledigen, bevor das Meeting beginnt.«
    »Ich denke schon. Sind alle so weit?« Brigstocke sah auf seine Uhr und dann zu Thorne. Dieser nickte. »Gut, dann fangen wir in fünf Minuten an …«
     
    Die Nachricht über den nicht entgegengenommenen Anruf war auf ein Memo-Blatt gekritzelt und auf Hollands Schreibtisch gelegt worden. Er zerknüllte den Zettel in der Faust, während er begann, die Nummer zu wählen.
    »Mrs. Noble? Hier ist Detective Constable Holland. Vielen Dank für Ihren Rückruf.« Er hatte sie gestern Abend noch mal anrufen wollen, aber nach Thornes Erleuchtung war es ziemlich hektisch zugegangen …
    »Ich habe Ihre Nachricht leider erst sehr spät gehört«, sagte sie. »Und ich wusste nicht, ob ich Sie zu Hause anrufen kann.«
    »Das wäre kein Problem gewesen«, erwiderte Holland. Wahrscheinlich hätte er das Telefon ohnehin nicht gehört, so laut, wie er sich mit Sophie gestritten hatte.
    »Und ich bekomme diese Fotos zurück?«
    »Auf jeden Fall. Wir passen darauf auf, ich verspreche es.«
    »Sie müssen mir etwas Zeit lassen, sie zu finden. Sie sind im Keller, denk ich. Na ja, sie könnten auch auf dem Dachboden sein, aber ich werde sie finden …«
    Holland sah über die Schulter. Die Einsatzzentrale füllte sich. Bestimmt hingen noch einige Raucher irgendwo draußen rum und versorgten sich mit ihrer Ration Nikotin für die nächsten ein, zwei Stunden, aber die meisten verfügbaren Stühle und freien Schreibtischoberflächen waren bereits besetzt.
    »Wie lange, glauben Sie, werden Sie brauchen? Einen Tag oder zwei?«
    »Oh ja, das sollte eigentlich reichen. Aber im Lauf der Jahre hat sich so viel Krempel angesammelt …«
    »Sobald Sie die Fotos haben, wann können wir dann vorbeikommen und sie abholen?«
    »Wie bitte?«
    Holland wiederholte die Frage und versuchte dabei, den Lärm zu übertönen.
    »Jederzeit«, sagte sie. »Ich bin hier.«
     
    Thorne war allein in Brigstockes Büro.

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