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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Chief Superintendents vom Serious and Organised Crime Team. Das dritte Büro blieb Thorne und DI Yvonne Kitson. Letztere verbrachte den Großteil ihrer Zeit in der Einsatzzentrale, um Informationen zwischen dem Abteilungsleiter DS Samir Karim und der SO7 abzugleichen. Daher hatte Thorne sein Büro die meiste Zeit für sich.
    »Gut«, sagte Tughan. »Game on. Ich schätze, wir befinden uns im Krieg …«
    Tughans irischer Akzent konnte abrupt zwischen sanft und schneidend wechseln. Heute traf er Thorne ins Mark. Ihm fiel das scharrende Geräusch von Rookers Stuhl ein, im Besucherraum im Royal.
    Tughan lehnte sich gegen den Schreibtisch in dem vergeblichen Versuch, seinen höheren Rang zu überspielen. Er hob ein Stück Papier hoch, das sich in einer durchsichtigen Plastikhülle befand. »Das wurde in den Unterlagen des Toten gefunden. Es gibt für jeden eine Kopie.«
    Brigstocke und Kitson hatten ihre bereits. Holland, Stone und Thorne gingen nach vorne, um sich ihr Exemplar zu holen.
    »Der Brief ist nicht datiert«, fuhr Tughan fort. »Aber nach Aussage des Sohnes wurde er vor fünf oder sechs Wochen übergeben.«
    »Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk …«, bemerkte Stone und sah sich nach Lachern um. Wie immer war er eine Spur zu überzeugt von sich selbst.
    Tughan ignorierte ihn und fuhr fort: »Nichts, was wir noch nicht gesehen hätten. Subtiler als die meisten, die ich kenne, aber im Grunde genommen ist es das Übliche: Schutz gegen Geld. Das einzige Problem dabei war, dass sie auf jemand zutraten, der bereits geschützt war.«
    »Und sie waren Billy Ryan«, sagte Thorne.
    »Nach meinem besten Wissen, ja.«
    »Nach Ihrem besten Wissen?«
    Tughan lächelte dünn. »Wir gehen von der Annahme aus, dass dieser Brief von der Ryan-Familie stammt oder von Kriminellen, die eng mit ihr zusammenarbeiten.«
    Thorne ließ es darauf beruhen, aber es ging ihm nicht aus dem Kopf. Schließlich wurden Drohbriefe nicht einfach so mit Briefkopf rausgeschickt. Wie konnte Tughan so sicher sein, dass dieser von der Ryan-Familie stammte?
    Thorne fing Brigstockes Blick auf, doch der DCI blickte schnell zur Seite. Brigstockes Einstellung zu der ganzen SO7-Operation bestand mehr oder weniger darin, sich bedeckt zu halten, bis es vorbei war. Thorne hatte einiges übrig für ihn – er war hart und hatte seine Prinzipien, geriet zu oft in Interessenkonflikte zwischen Oben und Unten –, aber er hatte die nervtötende Angewohnheit, sich ständig nach allen Seiten abzusichern. Gleichzeitig war sich Thorne natürlich nur allzu bewusst, dass ihm selbst seine Weigerung, ebendies zu tun, eine Menge Ärger einbrachte …
    Yvonne Kitson hatte weniger Angst, ihre Meinung zu sagen. »Es ergibt irgendwie keinen Sinn. Sie schicken einen Drohbrief. Dann kommt die Schlägertruppe vorbei und wirft eine Mülltonne durchs Fenster. Und zuletzt erschießen sie die Ladenbesitzer?«
    Holland sah von dem Brief auf. »Genau. Das ist eine ziemliche Eskalation, Sir.«
    »Es ist nicht kompliziert«, sagte Tughan. Sein Lächeln ließ die Grenze, die zwischen informativ und herablassend verläuft, meilenweit hinter sich. »Hier handelt es sich ganz klar um eine Einschüchterungskampagne. Sie hätte durchaus unangenehm werden können, wäre aber nie bis zum Mord gegangen. Dann kamen die Ryans dahinter, dass der Videoladen unter dem Schutz genau der Leute stand, die für den Mord an Mickey Clayton und den anderen verantwortlich waren. Den Leuten, die den X-Man bezahlten.«
    »Ist das nicht zu viel des Zufalls?«, warf Holland ein.
    Darauf hatte Tughan nur gewartet. »Das seh ich nicht so …«
    »Es war der Brief«, sagte Thorne. »Der brachte den Stein ins Rollen.«
    »Es war wahrscheinlich der Brief.« Tughan konnte sich die säuerliche Miene nicht verkneifen, weil man ihm die Schau stahl. »Es ist jetzt nicht mehr von Bedeutung, wie es begann …«
    Tughans Gesichtsausdruck war das Zeichen für Thorne loszulegen. »Wer immer Izzigils Geschäft beschützte, fühlte sich angegriffen, als die Ryans die Fühler ausstreckten.«
    »Fühlten sich angegriffen?«, bemerkte Holland. »Das ist verdammt milde ausgedrückt. Sie haben vier von Billy Ryans Topleuten umgebracht.«
    Brigstocke stimmte zu. »Beinebrechen ist wohl völlig out?«
    »Inzwischen ist es vor allem ein Kampf ums Territorium«, sagte Thorne. »War es wahrscheinlich schon immer. Wir gehen doch davon aus, dass es Türken sind? Die auf die Ryans einprügeln …«
    »Wir können von gar nichts ausgehen«,

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