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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Bescheid. Und über seinen Tagesablauf.«
    Chamberlain lief etwas schneller, um mit ihm Schritt zu halten. »Wenn Ryan auch nur annähernd die Kanaille ist, für die ich ihn halte, wäre ich nicht überrascht, wenn er auch über dich gut informiert ist.«
    Thorne fröstelte leicht, meinte jedoch mit einem Lächeln: »Ich bin so froh, dass du dabei bist und für gute Laune sorgst …«
    Sie verließen den Platz und gingen zu einem Starbucks gegenüber dem Spielsalon. Sie mussten nicht lange warten, bis Ryan auftauchte. Sie hatten ihren Kaffee noch nicht ausgetrunken, als ihm jemand die schwere Glastüre aufhielt und Ryan gemächlich die paar Stufen zur Straße hinunterging. Ein paar Schritte hinter ihm gingen zwei hervorragend besetzte Schlägertypen, die ganz so aussahen, als hätten sie eine Vorliebe für glänzende Metallobjekte und das Geräusch knackender Knöchelchen.
    Als Thorne über die Straße auf ihn zukam – bullig und die Hände tief in den Taschen seiner Lederjacke –, trat Ryan einen halben Schritt zurück und griff nach dem Arm eines der Gorillas hinter ihm. Er fing sich wieder, als er Thorne erkannte. »Was wollen Sie?«
    Thorne deutete mit dem Kinn auf den Spielsalon hinter Ryan. Er war voll von Teenagern, die anstanden, um ihr Geld in die Maschinen zu stopfen. »Mir war nur etwas langweilig, und ich bin ein Fan von diesen Ballerspielen. Der da gehört doch Ihnen?«
    Moloney sah die Straße hinauf und hinunter. »Sind Sie scharf auf einen Preisnachlass, Thorne?«
    »Ist das die neueste Methode, Bullen auf eure Gehaltsliste zu setzen? Ein paar Streetfighter-Freispiele?«
    Thorne war für Ryan kein Problem, aber die Frau, die ihn begleitete, konnte er nirgends einordnen. »Freier Eintritt für Omis oder was?« Er musterte Chamberlain von oben bis unten. »Erzählen Sie mir bloß nicht, die arbeitet bei Ihnen. Bullen sind heutzutage doch jünger …«
    »Sie sind ein solches Arschloch«, sagte Chamberlain.
    Nun konnte Ryan sie einordnen. Thorne beobachtete ihn, wie er mit den Zähnen knirschte, als er sich daran erinnerte, wann genau sich ihre Wege das letzte Mal gekreuzt hatten.
    »Sie wirkten etwas nervös vorhin«, sagte Thorne. »Und die zwei da kommen mir auch leicht angespannt vor. Befürchten Sie, Sie könnten das nächste Opfer des Typen sein, der Mickey Clayton und die anderen aufgeschlitzt hat, Mr. Ryan?«
    Ryan schwieg.
    Ein paar junge Burschen platzten durch die Türen des Spielsalons auf die Straße. Mit ihnen kam eine Lärmwelle von Pistolen- und Laserkanonaden, Maschinengewehrgeknatter und hypnotisierendem Techno-Sound …
    Moloney beantwortete Thornes Frage: »Sollen sie es doch verdammt noch mal versuchen …«
    »Ich frag mich, was zum Vorschein käme, wenn ich Sie jetzt an die Wand stellen und abklopfen würde«, meinte Thorne.
    Moloney ließ das kalt. »Nichts, was die Mühe wert wäre.«
    »Die Mühe?«
    Moloney atmete tief durch und trat an ihm vorbei. Thorne blickte ihm nach, als er ein paar Meter die Straße hinaufging. Er holte ein Handy heraus und hämmerte wütend auf die Tasten ein. Als Thorne sich wieder umwandte, sah er die beiden Schwergewichtler zu ihrem Brötchengeber aufrücken, der in die Ferne blickte. Ryan bemühte sich angestrengt, nicht Carol Chamberlains Blick zu suchen.
    »Erinnern Sie sich an Carol?«, fragte Thorne. »Als Sie sie das letzte Mal sahen, hieß sie noch DI Manley.«
    »Sie kamen nicht gleich drauf, oder?« Chamberlain trat einen Schritt nach links und sah Ryan direkt an.
    »Das müsste der Tessica-Clarke-Fall gewesen sein, nicht wahr, Mr. Ryan?«
    »Ich glaube, es ist ihm immer noch nicht eingefallen«, sagte Chamberlain. »Das Mädchen, das angezündet wurde? So was kann einem entfallen, ich versteh das.«
    »Gordon Rooker kam dafür hinter Gitter, richtig? Ich glaube, wir haben uns vor ein paar Tagen über ihn unterhalten, oder, Mr. Ryan?«
    Der Wind fuhr durch die schmale Straße. Er riss Ryans Haare von seinem Mantelkragen, als er herumwirbelte. »Ich sage genau, was ich auch damals gesagt habe. Nur falls Ihr Gedächtnis Ihnen einen Streich spielt. Rooker ist ein Arschloch, an das ich schon lange keinen Gedanken mehr verschwenden musste.«
    »Das ist seltsam«, entgegnete Thorne. »Er denkt sehr wohl an Sie. Er bat mich sogar, Sie zu grüßen …«
    Ryans Mund wurde schmal, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Vermutlich machte ihm nicht nur der Wind zu schaffen.
    »Also … schöne Grüße«, sagte Thorne.
    Und dann entspannte

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