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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sich Ryans Gesicht vor Erleichterung. Ein Motor war zu hören, und er ging an Thorne vorbei. Thorne wandte sich um, ein Van kam abrupt am Randstein zum Stehen. Die Tür wurde aufgerissen, und Stephen Ryan sprang heraus.
    Thorne winkte Ryans Sohn zu, der ihn nur abweisend ansah.
    Stephen zuckte die Achseln, als sein Vater an ihm vorbeidrängte. »Tut mir Leid …«
    »Wo bleibst du so lange?«
    Billy Ryan stieg ins Auto, ohne sich umzublicken. Sein Sohn und die zwei Schlägertypen folgten ihm. Auch sie nahmen keine Rücksicht auf Thorne und Chamberlain. Als Moloney an den Wagen trat, wurde das Fenster auf der Fahrerseite heruntergelassen. Thorne erkannte den Mann von der Rezeption in Ryans Büro, er hatte sich mit ihm kurz unterhalten.
    »Tut mir Leid, Marcus. Das ganze West End ist ein einziger Stau.«
    Moloney ignorierte ihn und öffnete die hintere Tür. Beim Einsteigen wandte er sich noch einmal Thorne zu: »Passen Sie auf, dass Sie keine Kugel abkriegen …«
    Thorne öffnete den Mund und machte einen Schritt Richtung Wagen.
    Moloney deutete über Thornes Schulter hinweg auf den Spielsalon: »Die Ballerspiele …« Er zog die Wagentür zu, und das Auto fuhr los.
    »Was sollte das mit dem Grüßen?«, fragte Chamberlain.
    Thorne sah Ryans Auto nach, das um die Ecke bog und verschwand. »Es kostet ja nichts, höflich zu sein. Wann geht dein Zug?«
    »Der Letzte kurz vor elf.«
    »Gehen wir eine Kleinigkeit essen …«
     
    Marcus Moloney leerte die Hälfte seines Guinness auf einen Schluck. Er stellte das Glas auf den Tresen und lehnte sich zurück.
    »Schwerer Tag, Mann?«, sagte der Typ neben ihm.
    Moloney brummte zustimmend und griff erneut nach seinem Glas. Der Tag war gar nicht so übel gewesen, nur die letzten Stunden hatten ihm zugesetzt. Zuerst die Sache vor dem Spielsalon und anschließend die dicke Luft auf dem Heimweg. Ryan hatte ihm während der Fahrt zu seinem Haus in Finchley ordentlich den Kopf gewaschen. Was immer Thorne und diese Frau da gequatscht hatten, es war dem Boss ordentlich auf die Nerven gegangen. Dabei war die Kacke ohnehin schon am Dampfen. Zumindest saß Ryan jetzt sicher zu Hause und konnte seine Wut an seiner Frau auslassen. Die würde es schon wieder richten. Sein Ego streicheln und was es sonst noch zu streicheln gab. Und insgeheim würde sie Gott danken, dass er keine Ahnung von dem Landschaftsarchitekten hatte, der es ihr dreimal die Woche besorgte.
    Moloney widmete sich wieder seinem Guinness. Sein Pager war wie immer eingeschaltet, aber ein paar wertvolle Stunden lang war er sein eigener Herr, und das war auch bitter nötig, er musste runterkommen.
    Er hatte schon viele Bullen wie Thorne kennen gelernt … Mit den korrupten lief es problemlos. Man wusste, worauf sie standen, womit man sie rumbekam. Nicht dass Thorne unbestechlich war. Jeder hatte seinen Preis. Moloney sah jeden Tag, wie Geld angeboten und angenommen wurde. Aber Thorne gehörte zu der Sorte, die das schmutzige Geld einstecken, eine Weile lang das machen, wofür sie bezahlt werden, und dann durchdrehen. Eine Dummheit machen, weil sie sich dafür hassen. Es spielte keine Rolle, ob er korrupt war oder nicht – das ließ sich leicht klären. Sie mussten ein Auge auf Thorne haben, der würde ihnen Ärger machen. Das stand fest.
    Moloney leerte sein Glas und hob es hoch, um die Aufmerksamkeit des Kellners auf sich zu lenken. Mit einem kurzen Nicken bestellte er sich das nächste Bier. Der Mann auf dem Stuhl neben ihm stand auf und fragte nach der Toilette. Moloney zeigte ihm den Weg und fragte ihn, ob er ihn auf ein Bier einladen dürfe, was der Mann dankend annahm. Während er auf die zwei Bier wartete, sah Moloney sich in der Kneipe um. Eine Menge Leute waren da. Er kam ziemlich oft hierher, und einer oder zwei von den Stammgästen, die ihn kannten, hatten ihn begrüßt.
    Eine Menge Leute hätten ihn gerne gekannt.
    Dass niemand ihn kannte, dass so wenige ihn wirklich kannten, bereitete ihm in letzter Zeit zunehmend Probleme. Er trank mehr, drehte bei der geringsten Kleinigkeit durch, im Job wie zu Hause. Das kam nur von diesem Krieg. Seit diesen Morden hatte die Spannung zugenommen. Was die Zarifs machten, was Ryan im Gegenzug vorhatte, war entscheidend …
    Der Typ kam zurück aus der Toilette und setzte sich wieder an die Bar. Moloney schob ihm das Glas hin. Als sein Guinness fertig eingeschenkt war, prostete er ihm zu.
    »Zum Wohl«, sagte Moloney.
     
    Thorne und Chamberlain hatten sich zum Essen eineinhalb

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