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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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von Loughton …«
    So oder so würde Rookers Aussage den Ausschlag geben, und die Aussage eines verurteilten Kriminellen war leicht anzugreifen. Falls sie überhaupt als glaubwürdig erachtet würde.
    Egal, was passierte, sie mussten versuchen, sich abzusichern …
    »Sie stiegen in sein Auto …«, half Thorne auf die Sprünge.
    »Ich stieg in sein Auto.«
    »Was für ein Auto war das?«
    Rooker sah auf und schaute Thorne an, als habe er einen Irren vor sich. »Woher soll ich das wissen? Es war dunkel. Das ist zwanzig Jahre her.«
    Thorne lehnte sich zurück, als wäre dies ein schlagender Beweis. »Details sind wichtig, Gordon. Ryans Verteidiger werden Sie in der Luft zerreißen, wenn Sie ihnen Gelegenheit dazu geben. Wenn Sie sich nicht an das Auto erinnern, erinnern Sie sich vielleicht auch nicht genau daran, was Ryan sagte. Vielleicht waren Sie durcheinander. Vielleicht glaubten Sie nur, er habe einen Auftrag für Sie, dabei war das gar nicht der Fall. Können Sie mir folgen?«
    »Könnte ein Mercedes gewesen sein. Einer von diesen alten mit den riesigen Kühlern.«
    »Verstehen Sie, was ich sage? Deshalb machen wir das.«
    Rooker nickte widerstrebend. »Ich war nicht verwirrt.«
    Die Tür ging auf, und Thorne brummte was von »Danke«, als ein Wärter mit Getränken kam. Tee für Thorne, eine Dose Cola für Rooker. Der Wärter schloss die Tür hinter sich. Die beiden tranken.
    »Eine warme Brühe«, meckerte Rooker.
    »Als Sie in Rookers Auto stiegen, sagte er da geradeheraus, was er wollte, oder redeten Sie zunächst über etwas anderes?«
    »Er ist nicht wirklich der Typ, der übers Wetter plaudert, verstehn Sie? Kann sein, dass wir zuerst über dieses oder jenes geredet haben. Über gemeinsame Bekannte …«
    »Harry Little?«
    »Ja, Harry. Andere Typen, was in der Richtung. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass er lange um den heißen Brei herumgeredet hätte.«
    »Er fragte Sie also, ob Sie bereit wären, Kevin Kellys Tochter Alison umzubringen?«
    Rooker blies seine Backen auf, bereit, die Antworten darauf ein weiteres Mal auszubreiten. Thorne wiederholte die Frage.
    »Ja.«
    »Als Gegenleistung für das angebotene Geld.«
    »Ja.«
    »Wie viel Geld? Wie viel war er bereit, Ihnen für den Mord an Alison Kelly zu zahlen?«
    Rooker hob den Kopf und starrte Thorne an. Die Atmosphäre zwischen ihnen war angespannt. Beide waren wie elektrisiert. Erschrocken realisierte Thorne, dass das bisher noch nicht angesprochen worden war.
    Rooker schien ähnlich verwirrt. »Ich glaube, das waren ungefähr zwölf Riesen …«
    »Sie glauben? Ungefähr?«
    »Es waren zwölf Riesen. Zwölftausend Pfund.« Er sagte noch etwas, überlegte, was diese Summe wohl jetzt wert wäre.
    Thorne hörte nicht mehr zu. Jetzt wusste er, was Alison Kellys Leben wert gewesen war. Ob er es ihr wohl gesagt hätte – den genauen Betrag genannt hätte –, in jener Nacht, als er begann, ihr Wahrheiten ins Ohr zu flüstern. Dabei wäre es wohl besser gewesen, er hätte den Mund gehalten …
    »Hat Ryan gesagt, er will, dass Sie das machen?«
    »Er wollte an Kevin Kelly ran, ja?«, erklärte Rooker. »Er wollte, dass er die anderen attackiert. Er wollte den Laden übernehmen.«
    »Das weiß ich alles. Darüber rede ich jetzt nicht. Hat er gesagt, warum er dazu ein Kind ermorden muss? Sie sind selbst der Meinung, das ist extrem. Nicht die übliche Routine.«
    »Stimmt. Und deshalb hab ich es auch nicht gemacht. Aber ich weiß nicht mehr als das, was ich Ihnen bereits erzählt habe. Das war bei allen anderen Jobs damals auch so. Ums Warum hab ich mich nie gekümmert.«
    Thorne nahm einen Schluck Tee. Er wollte gerade eine andere Frage stellen, als Rooker ihm ins Wort fiel.
    »Wie oft müssen wir das noch durchkauen?«
    »Das ist wahrscheinlich das letzte Mal«, sagte Thorne. »Zumindest das letzte Mal, dass wir es durchgehen müssen. Damit sage ich nicht, dass es keine weiteren Befragungen mit anderen Beamten gibt.«
    »Wie geht es danach weiter?«
    »Mit der Verhandlung?«
    »Nach der Verhandlung. Wie geht es danach weiter mit mir?«
    Thorne seufzte. Über diesen Bereich konnte Rooker nicht lange genug reden …
    »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich keinen Einfluss darauf habe, was geschieht und wo Sie hinkommen. Für all das haben wir eine eigene Abteilung, die kümmert sich nur um so was.«
    »Das weiß ich alles, aber Sie müssen doch eine Vorstellung haben. Ich nehm an, die werden mich weit weg verfrachten, richtig? Was

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