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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Dämme bricht.
    Im Haus der Mullens befanden sich etwa ein Dutzend Leute, wobei sich Familie und Freunde sowie Polizeibeamte die Waage hielten. Thorne unterhielt sich über eine Wolke Zigarettenqualm hinweg mit Maggie Mullen und einem froschmauligen DS, der endlos davon redete, wie man »eine Bande in Harlesden hochnehmen wollte, was aber so was von in die Hose ging«. Er musste sich fünf Minuten mit Tony Mullens Bruder über Fußball unterhalten und mit einem weiteren Familienbeauftragten über Gott und die Welt, bevor sich endlich eine Gelegenheit bot, unter vier Augen mit Louise Porter zu reden. Er hatte sie sich gleich, nachdem er hergekommen war, geschnappt und ihr berichtet, was Carol Chamberlain ihm über Grant Freestone erzählt hatte. Das war vor einer halben Stunde gewesen, bevor er nach oben gegangen und Juliet Mullen in die Arme gelaufen war.
    Sobald sich die Gelegenheit bot, drängte er Porter in eine geräumige Abstellkammer, in die man durch die Küche gelangte.
    Sie grinste. »Das geht alles ein bisschen schnell …«
    »Ich weiß jetzt, was mit dem Video nicht stimmt«, unterbrach Thorne sie. »Was mich die ganze Zeit gestört hat.«
    Porter lehnte sich an eine große Gefriertruhe und wartete.
    »Es richtet sich nur an seine Mum.«
    »Was?«
    »Alles, was Luke auf der Kassette sagt, richtet sich an seine Mum. Er sagt kein Wort zu seinem Dad. Ich hab eine Abschrift dabei und es mir noch mal angesehen. Schauen Sie selber …«
    »Ich glaub Ihnen. Fahren Sie fort …«
    Mach dir keine Sorgen, Mum. Echt kein Grund, dich so aufzuregen. Du weißt ja eh, was ich meine, Mum. Alles für sie. Als ob Mullen absichtlich nicht erwähnt wird.
    Porter dachte darüber nach. In seinem Rücken hörte Thorne den Boiler klicken und das Rauschen, als das Gas brannte. »Vielleicht bestraft Luke seinen Vater«, sagte Porter. »Weil sie sich gestritten hatten.«
    »Das müsste dann schon ein Wahnsinnsstreit gewesen sein, oder? Wenn der Junge noch immer einen Hass schiebt, während er entführt und festgehalten wird. Während man ihn fesselt und unter Drogen setzt.« Thorne trat zu Porter und lehnte sich neben sie an den Gefrierschrank. Sie rückte, um ihm Platz zu machen. »Ich hab mit Lukes Schwester geredet, und die ist sich sicher, dass der Streit nicht schlimm war.«
    »Ich finde, Sie machen zu viel aus der Sache.«
    Thorne zuckte die Achseln. Das war möglich.
    »Wie Sie sagten, der Junge steckt tief in Schwierigkeiten. Daher haben Sie wahrscheinlich recht damit, dass es ihn im Augenblick weniger beschäftigt, ob er sich mit seinem Vater gezankt hat. Aber es ist absolut verständlich, dass er mehr an seine Mum denkt. Er ist schließlich noch ein Kind.«
    »Kann sein. Er versucht erkennbar, um seiner Mum willen tapfer zu sein, weil er nicht möchte, dass sie sich sorgt. Aber warum gibt es keine Nachricht, nichts für seinen Dad? Ständig hört man, wie nahe die beiden sich stehen.«
    »Er hat auch seine Schwester nicht erwähnt.«
    Das stimmte. Porter hatte überhaupt die beunruhigende Angewohnheit, ihm ständig Salz in die Argumentation zu streuen. »Es ist einfach seltsam, das ist alles.«
    »Vielleicht konnte er es sich nicht aussuchen, was er sagt.«
    Daran hatte Thorne noch nicht gedacht. »Meinen Sie, das Ganze war vorgegeben? Man hat ihm genau gesagt, was er sagen soll? Hat sich nicht so angehört.«
    »Ich hab nur laut gedacht«, meinte Porter.
    Sie schwiegen, als hinter der Tür Schritte zu hören waren. Sie hörten, wie die Kühlschranktür aufflog, und Thorne wartete, bis wer immer es war sich bedient hatte, und flüsterte: »Dann denken wir weiter.«
    Porters Handy läutete, als sie aus der Abstellkammer traten – genau in dem Augenblick, als Tony Mullen in die Küche kam. Mullen schaute zu ihnen, verriet sich jedoch mit keiner Miene, während Thorne aus Gründen, die sich ihm nicht sogleich erschlossen, rot anlief.
    Mullen deutete mit dem Kopf auf das Handy in Porters Hand. »Ich denke, Sie sollten rangehen.«
    Porter nahm den Anruf entgegen. Sie schwieg, aber Thorne war klar, was immer man ihr sagte, war wichtig. Er sah zu Mullen, und auch der verstand, dass es hier um etwas Entscheidendes ging.
    »Gut«, sagte sie. »Wann?«
    Thorne schaute zu ihr, bis er Augenkontakt hergestellt hatte. Er konnte nichts aus ihrem Gesichtsausdruck lesen als höchste Konzentration.
    »Ich melde mich, sobald ich kann.«
    Mullen trat vor und fragte sie, kaum dass sie aufgelegt hatte, ruhig: »Haben sie ihn gefunden?«
    »Mr

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