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Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders

Titel: Tom Thorne 06 - Die Geliebte des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Erzählen Sie mir bloß nicht, da lag eine Wasserleiche in der Wanne mit Grant Freestones Namen drauf.«
    »Ich hab Bartstoppel entdeckt«, sagte sie.
    Thorne versuchte vergeblich, nicht herablassend zu klingen. »Okay. Das werden die von ihrem Freund sein …«
    »Dunkle Stoppel. Sie hat sich Mühe gegeben, sie zu entfernen, aber unter dem Beckenrand waren noch ein paar.«
    »Und warum können die nicht von ihr stammen?«
    Porter schüttelte den Kopf.
    »Sie hat dunkle Haare. Und Frauen rasieren sich die Beine, oder?«
    »Ja, das machen wir. Aber nicht im Waschbecken.«
    Thorne schaute zur Windschutzscheibe hinaus und dachte darüber nach, was Porter sagte. Was das bedeutete. »Scheiße, das heißt, Sie glauben, er war da?«
    »Nein. Ich hab mich aus der Toilette geschlichen und die Schlafzimmer überprüft.«
    »Er muss ja nicht die letzte Nacht oder in letzter Zeit dort geschlafen haben. Die Stoppel könnten auch schon länger dort sein.«
    Porter räumte dies ein, aber sie fand andere Erklärungen weitaus attraktiver. »Oder wir haben ihn knapp verpasst. Er könnte rausgegangen sein, um Milch zu holen oder die Zeitung …«
    »Wir waren fast eine Stunde da drin«, sagte Thorne. »Eine Straße weiter sind genug Läden.«
    »Vielleicht ist er in den Supermarkt gegangen. Oder spazieren.« Porter klang gereizt, je verzweifelter ihre Vorschläge wurden. »Das Wetter ist schön.«
    Auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig beobachtete Thorne eine junge Frau mit einem Buggy, die sich mit einem quengeligen Kleinkind abquälte. Jane Freestone fiel ihm ein, wie sie auf die Kinderzimmer deutete und rief: »Fragen Sie doch die Jungen …«
    »Haben Sie noch ein Kind gesehen?«, wollte Thorne wissen. Er wandte sich Porter zu, der Gedanke ließ ihn nicht los, machte ihn unruhig. »Als Sie die Schlafzimmer überprüften? Haben Sie da das zweite Kind gesehen?«
    Porter zögerte, verunsichert durch Thornes drängenden Blick. »Ich bin davon ausgegangen, dass sie beide ins Wohnzimmer mitgenommen hat. Und als ich wiedergekommen bin, hab ich nicht wirklich geschaut.«
    Thorne ließ den Wagen an und deutete auf das Handschuhfach. »Da drinnen ist ein Stadtplan, schauen Sie, wo der nächste Park ist.«
     
    Er saß am Ende der Bank, das kleine blauweiße Rad des Jungen war dagegengelehnt: damit klar war, er hatte ein Auge darauf. Dass er mit einem Kind hier war.
    Der Junge sprang von dem Karussell, das sich noch drehte, und lief drei, vier Schritte, bevor er stehen blieb und ihm zuwinkte. Er winkte zurück und streckte den Daumen hoch. Der Junge grinste und lief zu einem Baumhaus aus Holz mit einer Seilbrücke und einer Rutsche. Er rief dem Jungen zu, er solle Acht geben, aber der schien es nicht gehört zu haben.
    »Ich glaube, Sie verschwenden Ihre Zeit.« Eine Frau am Zaun lächelte ihm zu. Sie warf ihre Zigarette auf den Boden und trat sie aus. »In dem Alter haben sie doch vor nichts Angst.«
    »Das stimmt«, meinte er.
    »Andererseits ist es gut so. Dass sie keine Angst haben, mein ich. Es ist natürlich, oder?« Sie lachte und griff in ihre Handtasche, um sich wieder eine Zigarette zu holen. »Aber es bedeutet, dass man die kleinen Racker nicht aus den Augen lassen darf. Zumindest meine beiden nicht.«
    Er erwiderte ihr Lächeln, griff nach der Zeitung, die er dabei hatte, und las die erste Seite, bis die Frau sich wieder an ihn wandte.
    Schon lange war es nicht mehr so schön gewesen wie heute. Ideal, um rauszugehen. Auf dem Spielplatz war immer etwas los, auch wenn das Wetter nicht so gut war, aber heute war er regelrecht überfüllt.
    Es waren viele Jungen und Mädchen hier, mit denen sein Neffe spielen konnte.
    Das war aus mehreren Gründen gut, nicht zuletzt deshalb, weil er so für zehn Minuten im Gebüsch verschwinden und einen kleinen Joint rauchen konnte. Später würde er in die Stadt fahren und sich etwas Stärkeres fürs Wochenende besorgen, aber ein bisschen Dope war ein netter Einstieg. Half ihm dabei, den Vormittag zu genießen, die Aussicht, ohne dabei auf dumme Gedanken zu kommen.
    »Entschuldigen Sie …«
    Er hatte sich angewöhnt, immer ein Auge auf seine Umgebung zu haben, zu checken, was um ihn herum abging. Das Pärchen hatte er schon von weitem kommen gesehen. Turtelnde Trottel, die Hand in Hand und nur mit sich beschäftigt durch den Park spazierten. Ein paar Meter vor seiner Bank blieben sie stehen, er sah die Kamera in der Hand des Mannes. Ihm entging nicht, wie peinlich es ihnen war zu

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