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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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beinahe schon so angenehm wie hier.
    Wer hat Skinner umgebracht?
    Thorne wusste nicht, warum er an sich halten sollte. Natürlich war es nicht ohne Ironie, dachte er, während er tippte, dass er seine Theorie dem Mann mitteilte, den jeder für schuldig hielt, einen Polizisten umgebracht zu haben.
    mMuss der andere Bulle gewesen sein.
    Es dauerte eine Minute, bis Brooks’ Antwort kam.
    Nicht wirklich überraschend
    wer ist es?
    Die Stunde im Pub mit Richard Rawlings hatte Thorne nicht weitergebracht. Die Vorstellung des Detective Sergeant war tadellos, zumindest war es Thorne so vorgekommen. Ein Eindruck, der sich im Nachhinein noch verstärkte...
    »Allmählich hab ich das Gefühl, dass Paul … da einiges am Laufen hatte.« Rawlings hatte ausgesehen, als wäre er am Boden zerstört, und hatte auf drei Schluck ein Pint Bier geleert. »Einige ziemlich üble Sachen.«
    »Das hat Ihnen Nunn erzählt?«
    »So gut wie.«
    »Und Sie haben nichts davon mitbekommen?«
    »Vielleicht … Keine Ahnung. Es gab Verdachtsmomente, da war immer wieder mal was, aber darüber spricht man doch nicht. Wir waren Freunde, wahrscheinlich hab ich mir ja was vorgemacht, aber ich hab nie gedacht, dass es dabei um etwas wirklich Ernstes geht. Niemals hätt ich das gedacht. Scheiße, da glaubt man, man kennt einen Menschen …«
    Wieder vibrierte das Handy.
    squire
    Frustriert trat Thorne gegen die Badewanne. Seine Hand war schon wieder feucht, klebte am Plastik des Handys.
    Wie heißt er wirklich?
    ich schick eine nachricht
    Dann war Skinner also Jennings gewesen. Es war offensichtlich, dass Brooks beide für gleich schuldig hielt. Doch Thorne hoffte dennoch, dass ein Gericht eines Tages Wert darauf legte, wer für was verantwortlich gewesen war.
    Hat er Tipper umgebracht? einer von beiden wars
    Thorne tippte zu schnell, er machte Fehler, die er nicht mehr korrigierte.
    Sagen sie mir wer das wir ihn findn
    bringt nix Dann: ich hab ihn bereits gefunden
    Die Anspannung wich, er ärgerte sich über sich selbst. Der Austausch mit Brooks, auf den er gehofft hatte, für den er so viel riskiert hatte, führte nirgendwohin. Neulich, bei dem Gespräch mit Louise, hatte er das Gefühl gehabt, jeder Satz sei mit Bedeutung aufgeladen, aber das hier waren nur leere Worte auf einem Display, von denen ihn kein einziges weiterbrachte.
    Verbindung ist nicht gleich Verbindung.
    Er tippte: Das mit den Briefen war ernst gemeint.
    Eine halbe Minute verstrich, und Thorne wusste, Brooks hatte nichts mehr zu sagen. Er stellte sich vor, wie er an einer dunklen Ecke stand, die Handyschale aufknackte und die winzige SIM-Karte in den Gully warf.
    Nach weiteren fünf Minuten stand er auf und wusch sich noch mal die Hände, trocknete sie so gründlich, bis sie wehtaten, bis er den Ring wieder problemlos drehen konnte. Er steckte das Handy weg und schleppte sich ins Wohnzimmer, um Louise aufzuwecken.
     
    Davey Tindall sprang in Vauxhall Cross aus dem Nachtbus und begann zu laufen. Stinkwütend. Ein Junge stellte sich ihm in den Weg, ein Junkie mit Kapuze, und bekam zu hören, er solle sich verpissen, bevor er noch den Mund aufmachen konnte.
    Tindalls Arbeitgeber hatte ein Unternehmen zu führen, er hatte Fixkosten und Gewinnspannen und alles Mögliche zu bedenken. Tindall verstand das. Deshalb war er auch nicht auf ihn sauer, sondern auf die beiden Arschlöcher mit Polizeiausweis.
    Ein Minicab zum halben Preis am Abend war eine der Vergünstigungen, die Tindall von seinem Boss zugestanden bekam. Er hätte lieber am Ende der Woche zehn Pfund mehr in der Tasche gehabt, aber sein Brötchengeber war nun mal an einer Taxifirma beteiligt, und damit hatte sich die Sache. Heute Abend allerdings hatte es kein Taxi gegeben. Fünfundvierzig Minuten in einem Bus voll Verrückter und Besoffener. Wahrscheinlich hatte er Glück, wenn er seinen Job behielt...
    An so was dachte die Polente nie.
    Einem Typen in einem dieser Ramschbuchläden gegenüber vom Kino, die diese Wichsermagazine im Keller hatten, war aufgefallen, dass der Ticketschalter fünfzehn Scheißminuten geschlossen war. Der Klugscheißer konnte das nicht für sich behalten, und schon war die Gerüchteküche am Dampfen. Das Übliche eben. Es dauerte nicht lange, und einer der Cousins stand in der Tür, spielte sich auf in seinem schicken Anzug und wollte wissen, was los gewesen sei.
    »Es waren zehn Minuten, nicht länger.«
    »Ja, zehn Minuten, in denen sich unsere Kunden nach einem anderen Kino umsehen. Das sind zehn

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