Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
Clubregeln und die Strafen für Verstöße; die Preise der Abzeichen; die Verhaltensregeln. »Fünf Pfund pro Woche Beitrag«, sagte er. »Das ist ordentlich.«
    »Man bekommt auch was für sein Geld«, entgegnete Cowans.
    »Wie viele seid ihr denn? Fünfundzwanzig, dreißig? Mit hundertfünfundzwanzig Mäusen lässt sich das hier nicht finanzieren.« Thorne sah sich um. »Ich wette, hier ist keine Hypothek drauf, richtig?«
    »Da müssen Sie unseren Buchhalter fragen.«
    Thorne nickte, als bedankte er sich für den Vorschlag. »Und was ist mit Ricky Hodson? Stand er weit oben auf der Clubleiter?«
    »Hoddo war seit fünfzehn Jahren Clubmitglied. Das ist alles.«
    »Tucker tot, jetzt Hodson. Da macht man sich doch Gedanken, was hier läuft.« Cowans und seine Kumpel sahen nicht so aus, als ob sie sich groß Gedanken machten. »Das war Mord. Das ist doch klar? Was immer das Krankenhaus anfangs gemeint hat, so viel kann ich euch sagen. An der Leiche selbst war nichts zu sehen - abgesehen von den Verletzungen vom Motorradunfall -, also tippe ich auf Tod durch Ersticken. Aber er ist auf dem Weg in die Leichenhalle, und bald wissen wir mehr.«
    Cowans schüttelte den Kopf und grinste, als bewunderte er Thorne für die Mühe, die er sich machte. Er hatte diese Worte schon oft gesagt, aber sein Ton war nicht ganz so beiläufig, wie er es sich wünschte. »Ich spreche nicht über Clubmitglieder. Ich spreche über keine offenen Fälle und gebe auch keinen Kommentar zu kriminellen Aktivitäten ab. Ich mache keine Aussage …«
    Thorne blickte auf seinen Zettel und fragte mit gespielter Verwirrung: »Ich kann nichts von einem Verbot entdecken, mit der Polizei zu sprechen.«
    Cowans’ Lächeln wirkte etwas weniger gezwungen. »Genau. Weil wir keine Dumpfbacken sind und nicht wegen Verschwörung im Knast landen wollen.«
    Thorne sah hinüber zu Gazza und Ugly Bob. Beide schienen nicht gerade die Hellsten zu sein, aber Thorne wusste, dass es beim organisierten Verbrechen reichte, wenn einer in der Gang nicht blöd war.
    »Dann ist das also eine nicht offizielle Regel?«, fragte Holland.
    Cowans wich seinem Blick nicht aus und kratzte sich zwischen den Beinen. »Es ist eher eine Philosophie.«
    »Bringt aber irgendwie nichts, wenn wir extra hierherfahren, um uns mit Ihnen zu unterhalten, und Sie sagen nichts«, warf Thorne ein.
    »Hat Sie ja niemand eingeladen«, mischte sich Gazza ein.
    »Vielleicht ist es gar keine so schlechte Idee, wenn Sie nichts sagen«, fuhr ihm Holland über den Mund.
    Cowans schien Hollands Bemerkung witzig zu finden. »Sehen Sie, ich hab gar nichts gegen ein Schwätzchen einzuwenden. Ich sag nur nichts.« Er wandte sich um zu Ugly Bob. »Geh und hol den Scheißtee, ja?«
    Bob hievte sich aus dem Sessel, dabei fiel ihm die Asche von der selbstgedrehten Zigarette, die er in seinem Bart hängen hatte, seit er sich hingesetzt hatte, auf die Brust.
    »Übrigens, der Beerdigungsteil auf der Website ist wirklich gut«, sagte Thorne. »Ein paar Beiträge sind echt rührend.«
    Falls Cowans sich über den sarkastischen Unterton ärgerte, zeigte er es nicht. »Wir sind eine Familie, und wer dazugehört, gehört auch dann dazu, wenn er tot ist. Die Dogs vergessen niemanden.«
    »Sind eine Menge gestorben im Lauf der Jahre«, sagte Holland. »Bestimmt sind sie nicht alle vom Bike gefallen?«
    Cowans schüttelte den Kopf. »Wie gesagt. Nichts gegen ein Schwätzchen …«
    »Können Sie uns wenigstens etwas über die Geschichte des Clubs erzählen?«
    »Finden Sie alles auf der Website.«
    »Wie lange sind Sie schon Präsident?«
    »Seit sechs Jahren.«
    »Richtig.« Holland nutzte die Gelegenheit, um zu zeigen, dass auch er seine Hausaufgaben gemacht hatte. »Sie folgten Simon Tipper nach.«
    »›Tips‹ …«
    »Wie auch immer …«
    In diesem Moment stieß Ugly Bob die Tür auf und kam mit drei Tassen Tee und einer Frau im Schlepptau herein, die weitere drei Tassen Tee und eine Packung Kekse brachte. Sie war um die vierzig und blass, hatte blond gefärbte Haare und trug ein bauchfreies Oberteil, das sie nicht unbedingt besser aussehen ließ. Sie reichte Thorne und Holland eine Tasse und setzte sich mit der dritten Tasse auf das Sofa, auf die Lehne neben Cowans. Thorne fiel auf, dass sich ihr Abzeichen etwas von denen der anderen unterschied: Sie trug ein »Besitzerzeichen«, das die glücklicheren der »alten Damen« der Clubmitglieder erhielten.
    »Sie sind Mrs Mülltüte, sehe ich das richtig?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher