Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
ihn ihr laut vor und erklärte ihr, als das Stück zu Ende ging, dass
das der wirklich traurige Teil war und manchmal die »traurige Sonate« genannt wurde.
    Draußen wurde es dunkel. Als die CD zu Ende war, fragte Frank Laura, ob sie etwas anderes hören möchte. Sie meinte, sie habe für einen Tag schon genug klassische Musik gehört und wolle nun wieder nach oben gehen, um sich etwas Fröhlicheres anzuhören.
    »Schrecklichen Lärm mit zu viel Schlagzeug und zu wenig Melodie?«, fragte Frank.
    Sie lachte und sagte, sie wolle sich anstrengen, etwas wirklich Nerviges zu finden.
    Frank folgte ihr nach draußen und sah ihr nach, wie sie nach oben ging, bevor er sich in der Küche etwas zum Abendessen suchte.

29
    Der Bulle an der Tür wollte mit Sicherheit an diesem Samstagvormittag keine Pensionsangelegenheiten mit Helen klären. Aber Gott sei Dank war er auch nicht von der Internen. Der Mann, der sich als DCI Jeff Moody vorstellte, reichte ihr seinen Dienstausweis, und Helen erkannte das auffällige Logo sofort. Die große Katze, die über einen stilisierten Globus springt, sollte eine wilde Entschlossenheit verkörpern, die gepaart war mit einer internationalen Ausrichtung. Ein Logo, das die öffentliche Hand hundertsechzigtausend Pfund gekostet hatte, was damals zu einem öffentlichen Aufschrei führte. Nicht gerade ein guter Auftritt für die neu gebildete Serious Organised Crime Agency.
    Helen bat Moore in die Wohnung und witzelte dabei über den Dienstausweis. Sie führte ihn ins Wohnzimmer und fragte ihn, ob er eine Tasse Tee möchte. Er meinte, ein Glas Wasser
sei ihm lieber, und was das Logo anginge, so sei die Olympiade ihre Rettung, denn deren vielfarbiges Gekrakel koste viermal so viel und sei noch unbeliebter.
    »Es gibt sogar Leute, die bekommen davon einen Anfall«, sagte Helen.
    »Das war bei uns genauso …«
    Helen lachte, als sie ihm sein Wasser brachte und weiter mit ihm plauderte. Dabei rasten ihre Gedanken. Was wollte ein leitender Beamter der SOCA bei ihr? Von ihr? Während sie sich mit diesen Fragen quälte, versuchte sie, sich nicht anmerken zu lassen, wovor sie Angst hatte.
    Moody war um die fünfzig, groß, hager, grau und hatte eine Brille. Er trug einen ordentlichen Anzug mit Krawatte, und Helen vermutete, dass die meisten Menschen ihn wohl für einen Buchhalter hielten – oder einen Architekten, wenn sie großzügig waren. Er setzte sich aufs Sofa, und Helen setzte sich an den Tisch, weil etwas in ihr sich dagegen sträubte, dass er auf sie heruntersah. Wahrscheinlich durchschaute er sie.
    Er räusperte sich und zog eine Akte aus seiner Tasche. »Sie waren ganz schön beschäftigt, Helen. Vor allem, wenn man Ihre Situation bedenkt.«
    Helen konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wenigstens hatte er nicht »Umstände« gesagt. Sie murmelte, sie brauche Bewegung.
    » Sehr beschäftigt …« Er blätterte in seiner Akte und sah auf. »Sie wissen doch, was die SOCA macht, ja?«
    Helen sagte, sie wisse so viel wie alle, die nichts mit der SOCA zu tun hatten und nur darüber lasen. Das sogenannte britische FBI, eine Verschmelzung aus der alten National Crime Squad, dem National Criminal Intelligence Service und Teilen des Finanzamts, des Zolls und der Einwanderungsbehörde. Vor ein paar Jahren hieß es bereits, dass
diese angeblich heilige Allianz sich als unheiliges Chaos erwies.
    »Die Kinderkrankheiten sind durchaus nachvollziehbar«, sagte sie.
    Moody schmunzelte. »Stimmt schon. Bullen und Finanzbeamte – das ist nicht unbedingt eine Hochzeit, die im Himmel geschlossen wurde. Ganz zu schweigen von den Typen mit den Gummihandschuhen.« Er gab sich Mühe, liebenswürdig zu sein, und Helen fand, das machte er nicht schlecht.
    Er schien endlich seine Unterlagen griffbereit zu haben. »Also …«
    »Hätten Sie gerne noch mehr Wasser?«
    Er sagte, es wäre alles okay. »Sie sollten wissen, dass wir Sie beobachten, seit Sie das Kennzeichen von Ray Jacksons Wagen überprüft haben.«
    Kevin Shepherds Taxi. Helen wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Jackson gehört zu den Leuten, für die wir uns interessieren. Aus Gründen, die Sie sich erschließen können. Anfragen über ihn werden in unserem System sofort angezeigt.«
    »Wie praktisch«, sagte Helen.
    »Seitdem wissen wir, dass Sie sich auf die eine oder andere Weise mit Kevin Shepherd und Frank Linnell trafen. Nun, die beiden sind in unseren Augen relevant.«
    »Inwiefern ›relevant‹?«
    Moody machte eine wegwerfende Handbewegung, als

Weitere Kostenlose Bücher