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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Werkzeug. An einer
Wand waren Gasflaschen und Schneidwerkzeug aufgereiht, und an der anderen befand sich eine Treppe, die nach oben zu den Büros und den Ingenieurlabors mit Hightech-Ausrüstung für die kniffligeren Arbeiten führte.
    Sie zeigte einem der Männer, die mit dem Mercedes beschäftigt waren, ihren Dienstausweis und nannte ihm den Namen des Crime Team Chief, den sie suchte. Er deutete auf die Gruppe, die den Motor untersuchte, und Helen ging hinüber zu einem großen, kräftigen Typen, der einen blauen Overall und eine schmutzige Baseballkappe trug.
    Wieder zeigte sie ihren Dienstausweis. »Ich würde gerne den silbernen BMW sehen«, sagte sie. »Es geht um den Hopwood-Fall.«
    Roger Deering hieß der CSM, dessen Namen sie neben der Adresse der Werkstatt und einigen anderen Details aus dem Notizbuch des DI abgeschrieben hatte. Er führte sie hinüber zu drei mit Planen abgedeckten Fahrzeugen. Bei dem mittleren Auto schlug er die Plane zurück. »Da wären wir …«
    Helen ging langsam um den BMW herum. Sie war sich bewusst, dass Deering sie beobachtete. Die Vorderfront des Wagens war zerbeult, die Motorhaube eingedellt. Es ließ sich unmöglich sagen, wie viel Schaden dabei von der Mauer stammte, gegen die der Wagen am Ende prallte, und wie viel von Paul.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte Deering.
    Die Windschutzscheibe war zerbrochen und nach innen gefallen. Sie bog sich in das Wageninnere wie ein Netz aus Glas. Blut war nicht zu sehen.
    »Ich bin mit dem Wagen fertig, um ehrlich zu sein«, sagte er. »Vielleicht bringt es Ihnen mehr, wenn Sie mit unserem Kollisionsexperten sprechen.«
    Bei einem tödlichen Unfall, der verdächtig erschien, übernahm der CSM die Rolle, die normalerweise der Leiter der
Spurensicherung innehatte. Häufig waren die Leute von der Spurensicherung keine Polizeibeamten, weshalb sie vor Gericht nicht aussagen konnten. Der Leiter der Spurensicherung war für die forensische Ermittlung verantwortlich: sammelte Proben, Fingerabdrücke und Farbspuren und arbeitete, wann immer es nötig war, mit anderen Experten zusammen. War dies erledigt, übernahm ein Kollisionsexperte – normalerweise ein Verkehrspolizist mit einer Spezialausbildung – den Fall und versuchte, den Unfall zu rekonstruieren. Anschließend wurde das Fahrzeug zerlegt, um die Bremsen und die Lenkung zu untersuchen und das ausgeschlachtete Auto seine Geschichte erzählen zu lassen.
    Eine Art Autopsie.
    Helen ging zur hinteren Tür und öffnete sie. Der Rücksitz fehlte, und die Fußmatten waren entfernt worden. Auf dem Boden lagen noch immer Glassplitter von dem Fenster, durch das der Schuss gefeuert worden war.
    »Wir haben eine Kugel aus dem Radlauf gepult und eine aus der Tür.«
    Helen zuckte zusammen. Sie hatte nicht gemerkt, dass Deering ihr gefolgt war. Sie drehte sich zu ihm um.
    »Sie sind bei den Ballistikern«, fuhr er fort. »Also heißt es abwarten und Tee trinken. Wenn Sie mich fragen, waren es Achtunddreißiger.«
    »Nicht dass sie die Pistole je finden werden«, meinte Helen.
    »Das ist richtig.« Er nickte und lachte merkwürdig, als unterdrücke er ein Husten.
    Sie merkte, dass sie sich gegen das Auto gelehnt hatte, um dem Blick des CSM auszuweichen. Es kam ihr beinahe so vor, als mustere er sie.
    »Warum gehen wir nicht, trinken eine Tasse Tee und essen eine Kleinigkeit?«, sagte er.

    Er führte sie hinauf in sein kleines Büro. Die Aktenschränke schienen noch aus der Zeit vor dem Krieg zu stammen und die zwei Computer waren grau und von einer Dreckschicht überzogen. Helen saß in einem Sessel an der Wand, während Deering Tee holen ging. Er war schnell zurück mit zwei Tassen Tee und einem offenen Karton Kekse. Sie nahm sich einen Keks und er holte einen zweiten Stuhl herüber.
    »Sie sind seine Freundin, richtig?«, sagte er. »Von dem Kerl, der überfahren wurde.«
    Sie sah mit vollem Mund hoch zu ihm.
    Ihre ungestellte Frage beantwortete sein Blick auf ihren Bauch. »Irgendjemand hat gesagt, seine Freundin sei guter Hoffnung.«
    Sie schmunzelte über diesen Ausdruck, den sie bisher nur von ihrer Großmutter gehört hatte. Plötzlich glaubte sie die Andeutung eines nordöstlichen Akzents zu hören. Er vernuschelte die letzte Silbe von »Hoffnung«.
    »Haben Sie gefunden, was Sie gesucht haben?«, fragte er.
    »Ich wollte nur das Auto der Frau sehen.« Sie zuckte die Schultern, als sei das das Normalste der Welt. Er nickte, als sähe er das genauso. Dennoch fragte sie sich, was er

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