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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Band im Hinterzimmer. Zeilen aus dem Song, den er sich vor ein paar Tagen angehört hatte.
    »Wolves and Leopards
    Are trying to kill the sheep and the shepherds.
    Too much informers,
    Too much tale bearers …«
    Als Easy vom Pooltisch aufsah, war ihm klar, er würde Ollie nicht wiedersehen. Blieb nur zu hoffen, dass Ollie nicht Easy in die Hände gefallen war. Er wusste, wozu sein Freund fähig war. As If war mindestens einen Kopf größer als Easy, aber Theo würde, wenn es dazu käme, immer auf Easy setzen.
    Easy ließ eine Kugel durchrattern und stand auf. »Du bist dran, T.«
    Theos Gedanken rasten. Wenn Wave wusste, dass Ollie geplaudert hatte, dann wusste er vielleicht auch, mit wem er geplaudert hatte. Vielleicht war er bereits dabei, etwas gegen diese Sache zu unternehmen. Vielleicht bekam Easy auch dafür einen Auftrag …
    »T …«
    Theo beugte sich vor und wischte die schwarze Kugel mit einer Bewegung ins Loch.
    »Scheiße, Alter, was machst du?«, sagte Easy.
    Theo legte einen Zehn-Pfund-Schein auf den Tisch und sagte: »Ich geh heim.«

    Helen ging nach den Mittagsnachrichten hinunter zu dem türkischen Gemüsehändler. Die Frau des Händlers schenkte ihr frisch gemachte Baklava mit Pistazien. Helen kaufte Brot und Käse und aß in dem kleinen Park gegenüber.
    Wieder zu Hause, fand sie drei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter vor. Die ersten zwei Anrufer hatten aufgelegt. Das war in der letzten Woche öfter vorgekommen. Dabei hatte der Anrufer jedes Mal seine Nummer unterdrückt und zehn, fünfzehn Sekunden gewartet, bevor er auflegte. Als wolle er gar nichts sagen oder habe Angst, etwas zu sagen.
    Helen war sich relativ sicher, dass es sich dabei um einen Mann handelte und dass er sich nicht verwählt hatte.
    Die dritte Nachricht war von einer Frau, einer Mitarbeiterin der Area West Murder Squad.

    Der Teamleiter war anscheinend zufrieden mit dem Verlauf der Ermittlungen. Er hatte mit dem Gerichtsmediziner gesprochen, der sich freute, die Leiche freigeben und einen vorläufigen Totenschein ausstellen zu können. In Anbetracht dessen freute sich auch der Chef der Ermittlung, die Leiche von Sergeant Hopwood morgen freigeben zu können.
    Sich freuen.

27
    Das Pub war noch lange nicht fertig, und Clive sagte, er wolle sich um die Angelegenheiten im Südosten kümmern. Frank ging daher früh in das Büro, das er hinter der Christ’s College School gemietet hatte, und brachte sich über seine anderen Geschäfte auf den aktuellen Stand.
    Es war ein Stapel Baugenehmigungen durchzuarbeiten, und er musste über die neuen Gewerbeimmobilien recherchieren, die er kaufen wollte. Er handelte Wochenendzuschläge mit einem neuen polnischen Arbeitsvermittler aus und besorgte »Geschenke« für zwei Ratsmitglieder, deren Wohlwollen er für ein neues Bauvorhaben in Battersea gut gebrauchen konnte. Ein paar Anrufe, und alles war geregelt – ein paar Kisten guten Weins und teurer Uhren »für sie und für ihn« wurden geliefert.
    Das gehörte alles zum Spiel. Geschäftsausgaben. Sein Steuerberater würde diese als »Geschenke an Geschäftsfreunde« absetzen, wenn es so weit war.
    Dann fuhr er hinaus, um Lauras Mutter zu besuchen. Zur Abwechslung fuhr er allein. Er wollte seinen Angestellten, nicht einmal Clive, keinen Einblick in diesen Teil seines Privatlebens gestatten.
    Sie wohnte in einer Maisonettewohnung, die Frank ihr vor
ein paar Jahren in dem netteren Teil von Eltham gekauft hatte. Er hatte ihr auch ein kleines Auto geschenkt, mit dem sie ein bisschen in der Gegend herumkutschieren konnte, aber Frank hatte den Eindruck, dass sie in letzter Zeit nicht mehr oft rauskam. Obwohl damals die Geschäfte bereits gut liefen, kam Frank, sooft es ging, vorbei, nachdem er erfahren hatte, dass er eine Schwester hatte. Und jedes Mal hatte er hinterher das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.
    Wie immer freute sie sich, ihn zu sehen. Sie erzählte ihm, wie dankbar sie ihm sei, dass er sie besuche, und wie dankbar sie ihm für alles sei. Und ihre Augen funkelten, bevor er den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte. Er konnte den Alkohol riechen, als sie ihn in die Arme zog.
    Sie sprachen über Laura, wie immer, und Frank trank seinen Orangensaft, während sie eine neue Flasche Wein aufmachte. Sie erkundigte sich nach seinem Geschäft, und er erzählte ihr von dem Pub. Sie meinte, das klinge ja wunderbar und wie gerne sie ausgegangen sei, als die Musik in den Pubs noch nicht so laut war und die Leute sich nicht ständig

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