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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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gewesen, hatte allerdings erstaunlich verhalten gewirkt, und das Trommelfeuer von Fragen, von Forderungen , war ausgeblieben.
    »Es geht ihr gut, Donna«, hatte Thorne noch einmal gesagt.
    Ein paar Sekunden Stillschweigen. Dann: »Ihr Verdienst ist das nicht …«
    »Also ich habe kein Problem mit plastischer Chirurgie«, sagte Fraser. »Mehr wollte ich damit nicht sagen. Ich meine, ich bräuchte dringend eine Penisverkleinerung, aber wenn etwas gemacht werden muss, dann …«
    »Da ist sie«, sagte Thorne.
    »Halb elf«, sagte Fraser nach einem Blick auf die Uhr. »So einen Job hätte ich auch gern.«
    Sie beobachteten, wie Candela Bernal aus einem weißen Mini-Cabrio stieg, auf den Bürgersteig trat und ihr langes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz band. Sie war Anfang zwanzig, und für einen kurzen Moment empfand Thorne einen Anflug von Mitgefühl für sie. Wegen des Lebens, in das sie hineingeraten war. Wegen der Probleme, von denen er wusste, dass sie noch auf sie zukommen würden.
    Samarez hatte am Morgen erklärt, wie sie mit Hilfe von David Mackenzies Freundin dessen wahre Identität nachweisen wollten. Dass er hoffe, ihre schlechten Gewohnheiten würden ihnen als Druckmittel genügen, um für ihre Kooperation zu sorgen. »Ich bin mir sicher, wir können sie überreden«, hatte er gesagt.
    »Sie wird sicher Angst haben.«
    Samarez stimmte zu, versicherte Thorne jedoch, dass sie so oder so eine Menge zu verlieren habe. »Wir haben für morgen alles vorbereitet«, hatte er gesagt.
    Jetzt unterhielt sie sich vor Tod’s mit einer anderen Frau. Ihr Lächeln erinnerte Thorne an das von jemand anderem, und ihm fiel wieder ein, weshalb er hier war.
    Sein Mitgefühl verflüchtigte sich schnell.
    Nachdem Candela ihre Unterhaltung beendet hatte, ging sie zu der Tür von SuperSmart Homes. Unter dem Firmenschild hing ein Banner im Schaufenster: Paraíso de los sentidos.
    Paradies für die Sinne.
    »Mein lieber Schwan«, sagte Fraser. »Kein Wunder, dass Langford auf den meisten von diesen Fotos grinst.«
    Samarez nickte, da er nicht in der Lage war, ihm zu widersprechen.
    »Ein Grund mehr, diesen Scheißkerl zu hassen.«
    Thorne schwieg und beobachtete, wie die junge Frau in dem Laden verschwand.
    Er hatte bereits jede Menge Gründe.
    »Lass dich nicht unter Druck setzen, Dave.«
    Langford blickte auf und lächelte den Mann an, der jeden Moment ungefähr neunzig Pfund ärmer sein würde. »Wichser.«
    Glaubst du etwa, das wäre Druck?
    Er schniefte und beugte sich wieder über den Ball. Er hatte drei Putts, um das Match am sechzehnten Loch für sich zu entscheiden.
    Er brauchte nur zwei.
    »Gewonnen, Kumpel …«
    Langford schüttelte seinem Freund die Hand und steckte dankbar den Hundert-Euro-Schein ein. Er würde sich davon später im Club irgendeine anständige Flasche kaufen. Und ein wenig herumschnüffeln, wenn er schon dort war.
    Ein wenig Feedback einholen.
    Der große Schritt, den er ein paar Monate zuvor hatte tun müssen – müssen , weniger wollen –, war gründlich in die Hose gegangen, und inzwischen waren die Schwierigkeiten ein Stück näher an ihn herangerückt. Inzwischen klopften sie fast schon an seine verdammte Tür. Nicht, dass er es so weit würde kommen lassen, selbstverständlich nicht, aber um das Ganze bereits im Keim zu ersticken, um die Situation wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen, würde es zumindest helfen, den Mann, der ihm auf die Pelle rückte, besser einschätzen zu können.
    Den Mann, der es offenbar genoss, auf verlorenem Posten zu kämpfen, und jetzt einen sehr guten Grund hatte, die Sache persönlich zu nehmen.
    »Bleibst du noch auf einen Schluck?«
    Sein Freund – ein fetter Bauunternehmer, der auf dem Golfplatz weniger geschickt darin war, den einfachsten Weg zu nehmen, als dort, wo es wirklich zählte – hievte seine Schläger hinten auf seinen Golfcaddie und stieg ein.
    Langford kletterte ebenfalls in seinen Caddie. »Geht leider nicht«, sagte er. »Bin zum Mittagessen verabredet.«
    Sie fuhren los in Richtung Clubhaus.
    Er hatte die Entwicklungen zu Hause in Großbritannien über die üblichen Kanäle überwacht und deshalb gewusst, dass Thorne für ungefähr eine Woche hierherkam. Da es nicht infrage kam, so kurz, nachdem es beim letzten Mal schiefgegangen war, noch einmal zu versuchen, ihn aus dem Weg zu räumen, hatte er nichts unternehmen können, um ihn aufzuhalten. Einen Bullen umzulegen war etwas, das nur ein Idiot ohne guten Grund tat, und erst recht

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