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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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anderem als der Bestätigung, dass das Blut und die Spuren vom Unterleibsgewebe von Paul Monahan stammten. Grover konnte nicht abstreiten, dass er damit von oben bis unten besudelt gewesen war.
    »Die sehen doch ganz gut aus«, sagte Holland. Er nickte in Richtung der blitzblanken weißen Turnschuhe, mit denen Grover ausgestattet worden war. Grover warf einen Blick auf sie und sah dann wieder Holland an, als handelte es sich bei ihm um etwas, das an deren Sohlen klebte.
    »Dann haben Sie also ein Erste-Hilfe-Abzeichen von den Pfadfindern, richtig?«, fragte Thorne.
    »Wie bitte?«
    »Vielleicht haben Sie es aber auch nur bei Casualty gesehen. Wie auch immer, echt heldenhaft, dass Sie versucht haben, Ihrem Freund das Leben zu retten.«
    »Da denkt man nicht lange nach, wissen Sie? Man tut einfach, was man kann.«
    »Warum sind Sie denn nicht auf die Idee gekommen, einen Aufseher zu verständigen? Ich meine, die sind doch wahrscheinlich für so was ausgebildet, oder?«
    »Ich habe doch gerade gesagt …«
    »Oh, das hatte ich vergessen«, sagte Thorne. »Einer ist sowieso ziemlich schnell gekommen, nicht wahr?«
    »So ein Glück«, fügte Holland hinzu.
    »Wir haben da nämlich ein Problem«, sagte Thorne. »Und ich bin sicher, es ist dasselbe Problem, das auch Detective Inspector Boyle hat.« Er drehte sich um. »Habe ich recht, Detective Inspector Boyle?«
    Boyle nickte.
    »Die Sache ist die, dass der Mann, der Ihren Kumpel Paul angegriffen und getötet hat, sich anscheinend in Luft aufgelöst hat. Dass er in einem Hochsicherheitsgefängnis verschwunden ist, ohne auch nur einen Tropfen Blut an seinen Klamotten, und die Mordwaffe mitgenommen hat.« Thorne hob die Hände. »Irgendeine Idee? Ich meine, Sie verstehen doch, warum wir ein bisschen verwirrt sind, oder nicht?«
    Grover lehnte sich zurück, streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus. »Wenn Sie denken, ich erledige Ihren Job für Sie, sind Sie mehr als verwirrt, Kumpel. Dann sind Sie völlig übergeschnappt.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Holland. »Sie wissen nichts, was uns helfen könnte?«
    Grover schüttelte den Kopf. »Würde auch nichts nützen, wenn ich was wüsste, oder? Sie wissen doch, wie’s hier drin läuft. Paul war mein Kumpel, und wenn ich herausfinde, wer ihn abgestochen hat, muss derjenige mir Rechenschaft ablegen. Aber man verpfeift trotzdem niemanden.«
    »Das ist echt schade«, sagte Thorne. »Denn sobald wir das hier aufgeklärt haben, können wir uns darum kümmern, Ihnen Ihren Verdienstorden zu besorgen.«
    Grover schien das wirklich lustig zu finden, sagte Thorne aber trotzdem, er solle sich ins Knie ficken.
    »Außerdem bedeutet es, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als voreilige Schlüsse zu ziehen«, sagte Holland. »Ich meine, wir würden das lieber nicht tun, aber wenn Sie sonst nichts für uns haben …«
    »Was für ›Schlüsse‹?« Mit großen Augen und gespielt naiv.
    Boyle stieß sich plötzlich von der Wand ab, sichtlich genervt von dem Hin und Her. »Zum Beispiel, dass du es warst, du beschissener kleiner Wichsfleck. Du bist in Monahans Zelle spaziert und hast ihn abgestochen.«
    »Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Weil Sie jemand dafür bezahlt hat«, sagte Thorne. »Sie wurden kontaktiert und beauftragt, Paul Monahan aus dem Weg zu räumen. Wenn Sie uns also verraten würden, wer Sie kontaktiert hat und wie, könnte das einen Unterschied machen, wenn es zur Verhandlung kommt.«
    »Sie denken, dass es so weit kommen wird?«
    »Ich würde nicht dagegenwetten.«
    Grover ließ den Kopf in den Nacken fallen und starrte zur Decke, als erwäge er, was Thorne gesagt hatte. Als seien die Anschuldigungen absolut angemessen und gerechtfertigt. Als er Thorne wieder ansah, wurde jedoch klar, wie wenig es ihn kümmerte, ob sie gerechtfertigt waren oder nicht.
    »Ich werde Ihnen verraten, was Ihr Problem ist«, sagte er. »Die nicht vorhandene Mordwaffe.« Er war jetzt voller Selbstvertrauen, beugte sich vor und deutete auf Thorne. »Ich meine, womit hätte ich es denn tun sollen? Denken Sie etwa, ich habe Paul erstochen und bin anschließend, von Kopf bis Fuß voller Blut, aus der Zelle marschiert, irgendwohin gesaust, um das Messer loszuwerden, und dann wieder seelenruhig reinspaziert? Glauben Sie tatsächlich, dass es so war?«
    »Nein«, erwiderte Thorne, »ich glaube nicht, dass es so war.«
    »Tja, solange Sie nicht beweisen können, dass es anders war, können Sie mich mal am Arsch lecken.«
    Thorne schwieg,

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