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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Sprachkenntnisse. Kerry sprach fließend Spanisch und recht gut Französisch und Arabisch. In der Grundausbildung lernte jeder eine neue Fremdsprache von Grund auf und musste am Ende des Kurses einen Wortschatz von eintausend Vokabeln nachweisen. CHERUB wählte dabei die Sprache, die der ethnischen Herkunft des Kindes entsprach. Mo und Shakeel lernten Arabisch, Kerry Japanisch, Gabrielle Suaheli, James und Connor Russisch. Diese Sprachen waren besonders schwer, da sie nicht mit lateinischen Buchstaben geschrieben wurden und man erst merkwürdig aussehende Zeichen lesen und aussprechen lernen musste, bevor man die Worte sagen konnte.
    Zwei Stunden saßen James und Connor täglich nebeneinander, während der Russischlehrer Befehle und Beleidigungen ausspie. Er schlug Stifte aus ihrer Hand, schlug sie mit einem hölzernen Lineal und bespuckte sie beim Sprechen. Wenn Mr Grwgoski am Ende der Stunde ging, hatten die beiden Jungen wunde Hände und verwirrte Köpfe. James glaubte nicht, dass er irgendetwas lernte. Er bekam vom Russischlernen lediglich Kopfschmerzen. Bei seinem Abgang rief Mr Grwgoski oft einem der Übungsleiter zu, dass James und Connor unfassbar schlechte Schüler seien und Strafe verdienten. Das kostete die beiden üblicherweise eine Stunde wertvollen Schlaf, wenn sie zur Strafe in Shorts in der Kälte stehen mussten. Wenn es Large langweilig war, bekamen sie auch noch einen satten Strahl aus dem Feuerwehrschlauch ab.
    Und auch den Karateunterricht hasste James.
     
    »Tag neunundzwanzig«, verkündete Large.
    Er hatte eine große grüne Baseballmütze auf. Zum ersten Mal waren seine beiden Sidekicks nicht bei ihm. Es war halb sechs Uhr morgens. Die sechs verbliebenen Schüler standen stramm am Fuß ihrer Betten.
    »Kann mir jemand sagen, was an Tag neunundzwanzig so besonders ist?«
    Die Antwort kannten alle. Sie fragten sich nur, ob Large sie auch hören wollte. Larges Fragen zu beantworten, konnte unangenehme Folgen haben. Man musste die Daumen drücken und hoffen, dass es jemand anderen traf.
    »Nummer sieben, kannst du mir verraten, warum heute ein besonderer Tag ist?«
    James verfluchte sein Pech.
    »Es ist Weihnachten«, sagte er.
    »Richtig, meine Kleinen, es ist Weihnachten. Zweitausenddrei Jahre seit der Geburt unseres Herrn Jesus Christus. Wie sollten wir das feiern, James?«
    Das war eine knifflige Frage.
    »Wir könnten den Tag freibekommen«, meinte er optimistisch.
    »Das wäre schön, ja«, sagte Large. »Miss Smoke und Mr Speaks haben heute frei. Alle eure Lehrer haben heute frei. Nur ihr sechs kleinen Küken und meine Wenigkeit sind noch hier. Ich glaube, wir werden eine kleine Weihnachtsfeier veranstalten. Dann widmen wir uns den Rest des Tages dem Karate- und Konditionstraining, ohne diese lästigen Unterrichtsstunden, die uns daran hindern.«
    Large drückte auf einen Knopf an seiner Baseballmütze, auf der rote Lichter in Form eines Weihnachtsbaumes aufleuchteten, und eine blechern klingende Version von »Jingle Bells« ertönte.
    »Das war so schön, dass es mich zu Tränen rührt«, verkündete Large und warf die Baseballmütze weg. »Nun, da die Feierlichkeiten vorüber sind, lasst uns mit dem Training anfangen.«

    Die Schüler durften die federnden Böden des Dojo nicht nutzen. Sie lernten Karate auf dem Gelände um das Lagergebäude, die nackten Füße im eiskalten Schlamm. Alle Lektionen waren gleich. Sie lernten ein oder zwei Bewegungen, die dann bis zur Perfektion gedrillt wurden. Dann übten sie bereits zuvor gelernte Bewegungen. Jede Stunde endete mit einem Übungskampf.
    James fand die Vorstellung, Karate zu lernen, gut. Das hatte er schon immer gewollt, war aber zu faul gewesen, um dabeizubleiben. Jetzt hatte er fünf Mal in der Woche Unterricht, was bedeutete, dass er schnell lernte, aber er war kein Gegner für Kerry. Sie hatte bereits einen schwarzen Gürtel. Während James ständig hinfiel und außer Atem war, bewegte sich Kerry mühelos. Sie half James und bewahrte ihn mindestens ein Mal pro Stunde davor, von den Lehrern bestraft zu werden, trotzdem hasste James das Grinsen in ihrem Gesicht, wenn sie ihn auf seine Fehler aufmerksam machte, und beim Übungskampf gewann sie immer haushoch.
    Man sollte Angriffe vorhersehen und ausweichen oder zumindest die meisten davon abblocken. Aber Kerry war schnell und kannte Bewegungen, die James noch nie versucht hatte. Er landete jedes Mal schmerzhaft auf dem Boden, während Kerry nur selten einen Schlag abbekam. James war zu

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