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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Müllsäcken.
    »Stinkt«, stellte James fest.
    »Ist mir egal, wie es riecht«, sagte Kerry. »Ich stelle mir das so vor: Wir nehmen die beiden Tonnen mit dem gesamten Inhalt mit zur Brücke und durchsuchen dort die Tüten. Vielleicht ist etwas drin, womit wir ein Feuer machen können. Und mit den Tüten können wir uns warm halten, wenn wir sie anziehen.«
    In der Dunkelheit hatten sie Schwierigkeiten, die Brücke zu finden. Es war zu finster, um viel mehr als den Boden direkt vor ihnen zu sehen. Bei jedem Schritt fürchteten sie, dass sie auf etwas Scharfkantiges traten. Jeder von ihnen trug eine der schweren Tonnen. James versuchte, seine zu rollen, anstatt sie zu tragen, aber sie blieb ständig im Matsch stecken. Kerry hatte es noch schwerer, weil ihre Hand verbunden war. Sie gingen den Pfad neben dem Geländeparcours entlang. James’ Füße waren bereits abgestorben. Er dachte an die schrecklichen Fotos von Zehen mit Frostbeulen im Ausbildungshandbuch und erschauderte.
    Die zwei Meter breite Holzbrücke führte in der Mitte des Parcours zwanzig Meter über den Fluss. Als sie sie erreichten, begann Kerry, die stinkenden Tüten aufzuknoten und darin herumzuwühlen.
    »Hier unten ist es recht trocken«, verkündete James. »Es ist Beton, kein Matsch.«
    »Gut«, sagte Kerry. »Ich versuche, etwas zu finden, womit wir Feuer machen können.«
    James rannte hin und her, brach Äste ab und baute sie an den Seiten der Brücke auf. Kerry tauchte mit der Hand in eine Mülltüte und landete in einer Mischung aus Essensresten und dreckigen Lappen, mit denen die Stiefel sauber gemacht worden waren. Sie roch an ihrer Hand, ungläubig, dass sie dieses ganze grässliche Zeug tatsächlich anfasste. Was trocken war und brennen konnte, warf sie in eine der leeren Tonnen.
    Kerry riss die Tüten auseinander, hüllte ihre Füße in die Lappen und umwickelte sie dann mit Plastik. In einige Tüten riss sie Löcher und machte ein Plastikhemd und einen Rock für sich und James. Jetzt sahen sie zwar aus wie zwei schmutzige Vogelscheuchen, aber die Hauptsache war, dass es die Kälte abhielt. James hatte das Loch unter der Brücke zu einem Unterschlupf umgebaut und sie kletterten darunter und rieben die Hände aneinander.
    »Hier«, sagte Kerry.
    Sie gab James zwei kleine Kartons. Es war zu dunkel, um zu sehen, was es war, doch er fühlte die vertraute Form eines Strohhalms an der Seite einer Schachtel.
    »Frühstück«, stellte er fest. »Das war im Müll?«
    »Gott muss auf unserer Seite sein«, behauptete Kerry. »Sechs Packungen Orangensaft und sechs Minipacks Müsli, alles ungeöffnet. Large muss es heute Morgen genau so weggeworfen haben, als er uns kein Frühstück gab.«
    James stieß den Strohhalm in den Orangensaft und trank den Inhalt in zwei langen Zügen. Dann riss er eine Cornflakes-Packung auf und schlang den Inhalt trocken hinunter.
    »Wir haben Kleider, Essen und einen Unterschlupf«, sagte James. »Das sollte uns bis morgen früh reichen.«
    »Vielleicht«, meinte Kerry. »Aber mir wäre wohler, wenn wir das Feuer in Gang bekommen könnten.«
    »Wir haben eine Menge brennbares Zeug hier.«
    »Aber die einzige Art, Feuer zu machen, die ich kenne, ist, zwei trockene Holzstückchen aneinander zu reiben. So etwas haben wir nicht.«
    Ein paar Minuten saßen sie dicht aneinander gedrängt und wedelten mit Armen und Beinen, um sich warm zu halten.
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir Feuer machen können«, fiel James ein. »Du erinnerst dich an die Überwachungskameras am Parcours?«
    »Was ist damit?«, fragte Kerry.
    »Sie müssen elektrisch betrieben sein.«
    »Na und?«
    »Wenn wir eine davon finden und das Kabel hinten herausziehen, können wir damit Funken erzeugen.«
    »Es ist stockdunkel«, sagte Kerry.
    »Ich weiß von einigen Kameras ungefähr, wo sie sind.«
    »James, du redest von elektrischem Strom. Du könntest dabei umkommen.«
    James stand auf.
    »Wo gehst du hin?«
    »Vertrau mir, Kerry! Ich werde uns ein Feuer anmachen.«
    »James, du bist ein Vollidiot! Du wirst einen Stromschlag bekommen.«
    James kletterte aus ihrem Bau. Die Fußwickel, die Kerry ihnen gemacht hatte, hielten zwar warm, aber man rutschte mit ihnen ständig aus. Er fand die Tonne, in die Kerry das brennbare Material geworfen hatte. Er steckte Stoff- und Kartonstückchen in seinen Plastikanzug, nahm den Deckel einer Mülltonne und machte sich auf den Weg. Nur wenige Meter von ihrem Unterschlupf entfernt, fand er eine Kamera. Durch die kleine

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