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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gegenseitig, um uns abzuhärten«, meinte Clark. »Wenn ich ihm in den Magen boxe, zuckt er nicht mal zusammen.«
    Sebastian stand mit den Händen hinter dem Rücken bereit, den Schlag abzufangen.
    »Ich werde seine Schulter treffen«, sagte James.
    »Du kannst mir ruhig in den Magen schlagen«, meinte Sebastian. »Ich kann das wegstecken.«
    »Erst auf den Arm«, widersprach James. »Wenn du dann immer noch willst, hau ich dir in den Magen.«
    Sebastian drehte James seine Seite zu. James wollte ihn nicht in den Magen schlagen, da er ihn dort ernsthaft verletzen konnte, daher boxte er ihn auf den Arm, so fest er konnte. Sebastian taumelte zur Seite, schrie vor Schmerz auf und hielt sich den Oberarm. Clark machte sich fast in die Hosen vor Lachen.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es heftig ist«, sagte er.
    Sebastian versuchte, den Schmerz zu verbergen. James tat es Leid, ihn so fest geschlagen zu haben.
    Die ganze Zeit über schlug die Taube immer noch im Dreck mit den Flügeln. James sah sie an.
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe sie mit der Luftpistole getroffen«, erklärte Clark.
    »War aber nicht tot«, ergänzte Sebastian. »Deshalb habe ich ihr mit dem Taschenmesser einen Flügel abgeschnitten.«
    »Ihr zwei seid verrückt«, stellte James fest und zog eine Grimasse.
    »Man muss immer hoffen, dass der Schuss tödlich ist«, grinste Clark. »Wenn nicht, ist Folter angesagt.«
    »Könnt ihr das arme Vieh nicht von seinem Leid erlösen?« , fragte James.
    »Wenn du willst«, meinte Sebastian.
    Er ging zu dem Vogel, der sich kaum noch regte, und trat mit dem Absatz darauf. Die Taube gab noch einen letzten Laut von sich, als die Knochen brachen. Auf Sebastians Gesicht lag ein breites Grinsen, und James musste feststellen, dass er sich gerade mit zwei ziemlich kranken Kids angefreundet hatte.

32.
    Sebastian, Clark und James gingen zum Essen zur Haupthütte. Die Gäste hatten Grillfleisch mitgebracht und auf einem langen Tisch standen kalte Gerichte. Joshua Dünn servierte Gemüsecurry. Darauf war James zwar nicht gerade scharf, aber wenn man draußen in der Kälte gewesen war, tat es gut. Sie nahmen ihr Essen mit nach draußen ans Feuer, wo auf wasserdichten Unterlagen ein paar dutzend Leute saßen. Sebastian und Clark suchten Fire und World und setzten sich zu ihnen.
    »Na, ihr Psychos«, grüßte Fire sie.
    »Na, ihr Knastbrüder«, gab Clark zurück. Die Cousins hatten, wie James wusste, im Gefängnis gesessen.
    Fire und World waren zweieiige Zwillinge. Beide hatten Zöpfe und gepiercte Augenbrauen.
    World sah James an. Er schien angetrunken zu sein. »Kannst du mir mal sagen, was deine sexy Schwester an unserem kleinen Bruder findet?«
    James zuckte mit den Achseln. »Sie ist nicht wählerisch, sie knutscht alles, was sich bewegt.«
    »Wie war das?«, fragte Amy.
    James hatte nicht bemerkt, dass sie nur ein paar Meter entfernt saß. Die Dunns lachten. Mit den Händen in der Hüfte baute sich Amy vor James auf. Er konnte nicht ausmachen, ob sie böse war oder nur Spaß machte.
    »Nichts!«, wand er sich. »Ich habe nur gesagt, was für ein hübsches Paar du und Scargill abgebt.«
    Amy umarmte James so heftig, dass es ihm den Boden unter den Füßen wegzog.
    »Das ist echt lieb von dir, Ross«, sagte sie. »Denn für das, was ich glaube, gehört zu haben, wollte ich dir gerade sämtliche Zähne einschlagen.«

    James aß sein Curry auf und ging allein weg. An einem Baum sah er ein Mädchen in einer weiten Jeans und mit langen Haaren stehen und rauchen. Sie war etwa in James’ Alter und sah nett aus. Er konnte sich nicht erinnern, etwas über sie in den Akten gelesen zu haben.
    »Kann ich mal ziehen?«, fragte James und versuchte dabei, cool zu klingen.
    »Klar«, sagte das Mädchen.
    Sie gab James die Zigarette. Er hatte noch nie eine probiert und hoffte, er würde sich nicht zum Narren machen, als er einen kleinen Zug nahm. Es brannte in seiner Kehle, aber er schaffte es, nicht zu husten.
    »Ich habe dich hier noch nie gesehen«, sagte das Mädchen.
    »Ich heiße Ross«, erwiderte James. »Ich bin hier für eine Weile bei meiner Tante.«
    »Joanna«, sagte das Mädchen. »Ich wohne in Craddogh.«
    »Da war ich noch nie.«
    »Es ist ein kleines Nest mit zwei Läden und einer Post. Wo kommst du her?«
    »London.«
    »Da würd ich auch gerne leben«, meinte Joanna. »Gefällt es dir hier?«
    »Ich bin ständig dreckig. Wenn ich schlafen will, spielt irgendein Typ drei Meter von meinem Schlafplatz entfernt Gitarre.

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