Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
rieselte.
    »Ich hab Ausschlag«, erklärte Charles geräuschvoll. »Im Sommer, wenn ich schwitze, wird es schlimmer.«
    Mr Shawn begann, die Stundenpläne auszuteilen und die fabelhaften Gelegenheiten anzupreisen, die die außerschulischen Schach- und Theatergruppen boten. Bereits nach zehn Minuten wäre James am liebsten abgehauen. Er hatte Schule immer langweilig gefunden, aber nach CHERUB, wo es nur kleine Klassen gab und die Lehrer einen ziemlich forderten, schien es ihm in einer normalen Schule, als ob sein Leben in Zeitlupe verrann.
    Auch Charles langweilte sich. Er nahm einen Apfel aus seiner Tasche und biss geräuschvoll hinein. Mr Shawn unterbrach sich und sah ihn böse an.
    »Charles, was um alles in der Welt tust du da?«
    »Ich esse einen Apfel«, erwiderte Charles, als sei das die dümmste Frage der Welt.
    »Wir essen aber im Unterricht nicht, oder?«, fragte Mr Shawn.
    Alle begannen zu lachen. Hätte ein cooler Junge in den Apfel gebissen, hätten sie gelacht, weil sie es lustig fanden. Aber Charles war der Klassendepp und so schüttelten sie die Köpfe und einige murmelten etwas von »Spasti« und »Idiot«.
    »Werf ihn in den Mülleimer, Charles!«
    Charles biss ein letztes Mal vom Apfel ab, bevor er ihn in Richtung des Mülleimers hinter Mr Shawns Pult warf. Er verfehlte ihn, schlurfte hinterher und hob ihn auf. Sein Hosenboden sah aus, als würde er reißen, wenn er sich das nächste Mal bückte, und man konnte seine hellgrüne Unterhose sehen.
    »Schicker Schlüpfer, Charles«, rief eines der Mädchen.
    »Ja«, schrie ein anderer. »Aber als er ihn angezogen hat, war er noch weiß.«
    Die Schüler brachen erneut in Gelächter aus.
    Charles verfehlte den Mülleimer erneut, obwohl er den Apfel aus weniger als einem Meter Entfernung fallen ließ. Er verlor die Geduld und trat nach dem Eimer, sodass er gegen die Wand schepperte und sich der Metallrahmen verbog.
    »Charles, beruhige dich!«, rief Mr Shawn.
    »Ich hasse Mülleimer«, grollte Charles und trat erneut danach.
    »Setz dich jetzt hin, wenn du heute Abend nicht nachsitzen willst, Charles!«
    Charles stolperte zu seinem Stuhl zurück.

    Die Mathelehrerin war komplett verrückt. Sie hatte den falschen Schlüssel eingesteckt, sodass erst einmal alle auf dem Gang herumstanden, während sie den Hausmeister suchte, der ihnen das Klassenzimmer aufschließen sollte. Junior und sein Kumpel gingen auf Charles zu, der neben James stand.
    »Hast du uns vermisst im Sommer?«, fragte Junior.
    Charles schwieg. Junior griff nach seinem Handgelenk und bog ihm den Daumen um.
    »Hast du uns ein paar Geschenke aus den Ferien mitgebracht?«, wollte er wissen und drückte so fest zu, dass Charles schmerzhaft das Gesicht verzog.
    »Nein«, keuchte er.
    »Das ist aber nicht nett. Ich schätze, da hast du eine Ohrfeige verdient.«
    Junior ließ Charles’ Daumen los und schlug ihm ins Gesicht, nicht hart, nur um ihn zu erniedrigen.
    »Und wer ist dein neuer Freund?«, fragte Junior.
    »James«, stieß Charles hervor.
    Junior sah James abschätzend an. Er war etwas kleiner als James, hatte aber kräftige Arme und Schultern und außerdem einen Kumpel im Schlepptau. Er versetzte James einen Stoß.
    James fühlte sich unwohl. Die CHERUB-Ausbildung hatte ihn gelehrt, dass das erste Zusammentreffen entscheidend war für alles Weitere. Zeigte er Schwäche, würde Junior ihn nie als ebenbürtig ansehen und wahrscheinlich auch nicht sein Freund werden. Aber wenn James zuschlug, konnten sie zu Feinden werden, was noch schlimmer wäre. Er musste einen Mittelweg finden.
    »Du kannst gerne versuchen, mich herumzuschubsen«, sagte er daher beiläufig. »Aber ich würde es dir nicht raten.«
    Junior wandte sich zu seinem Freund um und grinste.
    »Was ist das denn, Del?«, lachte er. »Der Neue hält sich scheinbar für einen ganz harten Kerl.«
    Junior versuchte, James’ Handgelenk zu fassen, doch James wich ihm aus und stieß ihm mit zwei Fingern in den Bauch, woraufhin Junior sich zusammenkrümmte.
    »Zu langsam«, sagte James und schüttelte verächtlich den Kopf.
    Junior schlug erneut zu. Seine Faust traf James in den Magen und nahm ihm die Luft. Die Kraft, die dahintersteckte, überraschte ihn. In einem Anflug von Zorn zog er Junior mit dem Fuß die Beine weg und stieß ihn um. In Erwartung eines Kampfes kamen die anderen Kinder näher.
    James stand mit geballten Fäusten über Junior und forderte ihn auf aufzustehen. Junior sah nicht gerade zuversichtlich drein. Doch nach

Weitere Kostenlose Bücher