Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
verhören und unser Haus zu durchsuchen.«
»Das ist schade«, meinte James.
»Das sagst du mir«, sagte Junior bitter. »Mein Vater ist Millionär, und die Hälfte meiner Freunde macht einen Haufen Geld damit, Koks zu verkaufen. Und ich? Ich hab Löcher in der Jeans und Fußballstiefel aus dem Supermarkt.«
»Kannst du es nicht heimlich tun?«, fragte James.
»Nein, das geht nicht«, erwiderte Junior. »Alle wissen Bescheid. Jeder, der mich oder Ringo ins Drogengeschäft bringt, riskiert ernsthaften Ärger, wenn mein Dad ihn erwischt.«
»Dann bist du ganz schön am Arsch«, lachte James. »Glaubst du, es gibt eine Chance, dass ich in diesen Drogenlieferservice einsteige?«
Del zuckte mit den Schultern. »Ich kann mal Kelvin fragen, wenn du willst. Ich weiß nicht, ob er gerade jemanden braucht, aber ich kann mal versuchen, ihn zu überreden, dir ein paar Beutel Koks und ein eigenes Handy zu geben.«
»Ich hab ein Handy«, sagte James.
Del schüttelte den Kopf. »Du musst das Telefon nehmen, das sie dir geben, damit die Polizei es nicht aufspüren kann.«
»Aber eine Chance habe ich?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Del. »Ich kann nur ein gutes Wort für dich einlegen.«
»Danke«, sagte James.
Del stand auf. »Egal, ich hab um neun eine Lieferung, also sollte ich lieber heimgehen und mein Fahrrad holen. Ich seh euch zwei Versager Montag in der Schule.«
James lächelte. »Ja, wir sehen uns.«
»Ich denk an dich, wenn du dich in ein paar Stunden auf deinem Fahrrad abschwitzt«, sagte Junior, »während ich irgendeinem Mädchen die Hand unter die Bluse schiebe.«
»Davon träumst du nur!«, rief Del, als er zum Ausgang ging.
James schüttelte den Kopf und grinste in geheuchelter Ungläubigkeit. »Kaum zu glauben, dass dein Vater ein Drogendealer ist.«
»Na und?«, meinte Junior. »Willst du auch jemanden aufreißen?«
Sie sahen sich beide um.
»Schau dir die am Cola-Automaten an«, stieß Junior hervor. »Die hab ich hier noch nie gesehen.«
James drehte sich um. Er vermutete, dass Junior Nicole meinte, noch bevor er sie gesehen hatte.
»Die ist für mich reserviert«, erklärte er. »Das ist meine Stiefschwester Nicole.«
»Du kannst nichts mit deiner eigenen Schwester anfangen, du Perverser.«
»Stief schwester«, betonte James. »Wir sind nicht blutsverwandt. Warum versuchst du es nicht mit der daneben? Die sieht nach einem heißen Feger aus.«
»Das ist meine Zwillingsschwester, du Arsch«, sagte Junior. »Und du bezeichnest sie besser nicht noch mal als Feger, wenn du keine gelangt haben willst.«
April trug ihr Haar anders als auf den Fotos in seinen Unterlagen. James hatte sie nicht erkannt.
»Ich kann dir sagen, wer hier noch gut aussieht«, meinte Junior. »Nur Pech, dass sie mit jemandem hier ist.«
»Wer?«, wollte James wissen.
»Am Tisch hinter unseren Schwestern. Die Chinesin mit den langen schwarzen Haaren. Die hat richtig Klasse.«
James sah hinüber. Alles, was er sehen konnte, war ihr Hinterkopf, doch dann drehte sie sich um, und er sah ihr Profil.
»Das ist meine andere Stiefschwester«, stieß er hervor. »Das ist Kerry. Mit wem ist sie da?«
»Dinesh Singh. Er wohnt in meiner Straße. Sein Vater hat eine Firma, die Mikrowellen-Fertiggerichte für Supermärkte herstellt. Willst du rübergehen?«, fragte Junior. »Ich nehme Nicole und du kannst es bei April versuchen. Sie ist ehrlich gesagt nicht sehr wählerisch, also könntest selbst du eine Chance haben.«
»Himmel«, ächzte James. Er hatte das Gefühl, vor Eifersucht zu platzen. »Dinesh hat gerade den Arm um ihre Schultern gelegt.«
»Wo ist da das Problem? Hast du für alle deine Stiefschwestern was übrig oder wie ist das?«
»Nein, es ist nur, Kerry ist noch so jung.«
»Wie alt ist sie denn?«, wollte Junior wissen.
»Zwölf.«
Junior begann zu lachen. »Das sind wir auch.«
»Ja«, meinte James. »Aber wir sind schon in der achten Klasse, sie erst in der siebten.«
»Wenn du mich fragst, geht es dich gar nichts an, was deine Stiefschwester vorhat. Aber wenn es dich beruhigt, geh rüber, und scheuer Dinesh eine. Er ist ein Waschlappen.«
»Ich hätte größte Lust dazu«, grollte James.
Das war eine glatte Lüge. Kerry würde ihn in winzig kleine Fetzen reißen, wenn er nur daran dachte.
»Auf jeden Fall werde ich nicht den ganzen Abend hier rumsitzen«, stellte Junior fest. »Wie ist das, willst du April jetzt einladen oder nicht?«
»Geh alleine, ich hab keine Lust«, meinte James
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