Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
achselzuckend.
April Moore sah ganz O. K. aus, und mit ihr befreundet zu sein, wäre sicher gut für den Einsatz, aber James musste ständig an Kerry denken.
Junior zog einen Stuhl neben den von Nicole und sprach sie an. James blieb alleine sitzen und sah ab und zu nach, was Kerry und Dinesh taten. Doch er erkannte, dass er nicht den ganzen Abend alleine herumsitzen und auf Dinesh eifersüchtig sein konnte, deshalb entschloss er sich, zu April hinüberzugehen. Er wollte gerade aufstehen, als er Gesellschaft bekam.
Es waren Kelvin und Marcus, die beiden Trainer, die er im Boxklub gesehen hatte. Sie waren beide über eins achtzig groß und bestanden nur aus Muskeln. Die beiden setzten sich so dicht neben James, dass sie ihn fast einklemmten, obwohl genügend Platz da war.
»Ich bin Kelvin«, sagte der Schwarze. Er zog ein Mobiltelefon aus der Tasche und legte es auf den Tisch. »Del sagt, du wärst daran interessiert, Waren auszuliefern?«
James nickte. »Ich könnte gut Kohle gebrauchen.«
»Del sagt, du wärst in Ordnung«, fuhr Kelvin fort. »Was sagst du, wenn dich die Bullen mit Drogen erwischen?«
»Nichts, natürlich.«
Kelvin nickte. »Das ist richtig. Du kennst uns nicht, du hast uns nie gesehen. Du sagst, du hättest die Drogen hinter einem Busch gefunden, und bei der Geschichte bleibst du, egal wie sehr sie dir zusetzen. Weißt du, was passiert, wenn du uns verpfeifst?«
»Ich werde verprügelt?«
»Eher in Stücke geschnitten«, sagte Kelvin. »Und das wär nur der Anfang. Sie schicken Leute zu dir nach Hause und nehmen deine Familie auseinander. Zerschlagen eure Möbel, verprügeln deine Eltern. Del sagt, du hättest zwei Schwestern. Sie würden nicht mehr so hübsch aussehen, wenn wir mit ihnen fertig sind. Also, selbst wenn ein übel aussehender Bulle dir damit droht, dich einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen, solltest du lieber die Klappe halten. Verstanden, Kleiner?«
»Keine Sorge«, versicherte James. »Ich bin kein Singvogel.«
»Hast du ein gutes Fahrrad?«
»Eigentlich ist es ziemlich Scheiße.«
»Gut«, meinte Kelvin. »Nichts Auffälliges, sonst wirst du überfallen. Wie cool sind deine Eltern, wenn du abends länger weg bist?«
»Bis halb elf ist O. K.«
»Marcus, gib dem Jungen drei Beutel. Ich denke, wir versuchen es mal mit dir.«
Marcus nahm drei Beutel mit Kokain aus der Tasche seines Trainingsanzugs.
»An allen Abenden nach der Schule hältst du dich bereit«, sagte Kelvin. »Montag bis Donnerstag. Das heißt, das Telefon bleibt an, und du bist immer bereit loszufahren. Wir wollen nicht hören, dass du Hausarrest hast oder gerade beschäftigt bist. Wenn sie anrufen, springst du!«
»Kann ich nicht auch die Wochenenden übernehmen?« , fragte James. »Del sagt, da macht man am meisten Geld.«
»Jeder fängt unten an, mit Lieferungen in der Woche und ohne regelmäßige Kunden. Wir werden erst mal sehen, wie du dich anstellst. Wenn du zuverlässig bist und schnell liefern kannst, wirst du zu besseren Jobs befördert. Noch Fragen?«
»Ich habe jetzt nur drei Beutel Koks. Wo bekomme ich mehr her?«, fragte James.
»In deiner Schule sind ein paar Leute. Wir arrangieren ein Treffen, wenn du mehr brauchst.«
»Und wenn jemand versucht, mich auszurauben oder so?«, wollte James wissen.
»Wenn du den Stoff verlierst oder überfallen wirst, ist das dein Problem, und du schuldest uns das, was du verloren hast. Wenn der Kunde dir blöd kommt, erzwing nichts. Gib ihm, was er will, und wir schicken ihm ein paar Jungs vorbei, die ihm zeigen, was es wirklich heißt, wenn einer ihm blöd kommt.«
Kelvin und sein schweigsamer Partner standen auf.
»Noch eins«, sagte Kelvin. »Wenn du spätabends draußen bist, wirst du früher oder später angegriffen. Trage nie mehr Koks bei dir als nötig. Viele Kids haben Messer, und wenn du mich fragst, ist es sicherer, den Stoff hinzuwerfen und wegzurennen.«
11.
James ging mit Nicole vom Jugendzentrum nach Hause. Er fühlte sich nicht sehr wohl; das lag wohl zum Teil an seinem neuen Lieferjob und zum Teil an der Sache mit Kerry und Dinesh.
Sie landeten in der Küche und tranken Milch. Zara und Ewart waren bereits im Bett.
»Hat Kerry dir irgendetwas über diesen Inder erzählt?« , wollte James wissen.
Nicole grinste. »Sind wir etwa eifersüchtig, James?«
»Nein. Wir sind nur gute Freunde und ich will auf sie aufpassen.«
»Riechst du das auch?«, fragte Nicole.
»Äh, nein ...«, sagte James und betrachtete besorgt seine
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