Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
Ringo.
»Wahrscheinlich schon«, meinte James. »Willst du ihn sprechen?«
Ringo grinste seinen Vater verwegen an, als er sagte: »Sag ihm, dass hier am übernächsten Freitag eine Riesenparty steigt.«
Keith musste lachen, und James fand, dass er wirklich ein cooler Vater war, wenn man berücksichtigte, unter welchem Druck er augenblicklich stand.
»Du kannst deine Party haben«, sagte Keith. »Aber Kelvin und ein paar andere Jungs aus dem Boxklub werden aufpassen, falls ein paar deiner Gäste auf die Idee kommen sollten, auf die Teppiche zu pinkeln oder ihre Zigaretten auf meinem ägyptischen Läufer auszudrücken.«
»Was?«, entsetzte sich Ringo. »Ich will aber nicht, dass deine Muskelmänner meine Kumpel herumkommandieren. Das ist doch total peinlich.«
»Mach dir mal keine Sorgen«, beruhigte ihn Keith. »Ich sage ihnen, sie sollen sich unauffällig verhalten.«
James rief Zara an. Sie war zwar überrascht, sagte jedoch, dass es in Ordnung ginge, wenn James mitreiste.
Als James nach Hause kam, war es bereits dunkel. In der Einfahrt sah er John Jones’ Toyota. Jones saß mit Zara, Ewart, Kerry und Kyle im Wohnzimmer.
»Was geht denn hier ab?«, wollte James wissen.
John Jones erklärte: »Als Zara von deinem kleinen Ferientrip hörte, hat sie mich sofort angerufen, und ich bin hergekommen.«
»Was ist das Problem, wenn ich Urlaub mache?«, fragte James.
»Miami ist das Zentrum des weltweiten Drogenhandels«, erzählte John Jones. »Es ist kein Zufall, dass Keith Moore dort ein Haus hat. Man sagt: Wenn du ein Gramm Kokain haben willst, stell dich an eine Straßenecke. Wenn du eine Tonne Kokain haben willst, stell dich an eine Straßenecke in Miami. Etwa zwanzig kleinere Gangs versuchen, mit der KMG zu konkurrieren. Keith muss versuchen, neue Kokainvorräte zu bekommen, um die KMG wieder aufzubauen. Viele seiner besten Leute sind verhaftet worden, und er weiß nicht, wem er trauen kann, daher wird er den Handel selbst abschließen.«
»Was kann ich tun?«, fragte James.
»Wir wissen, dass die KMG seit langem Kontakte zu einem peruanischen Drogenkartell namens Lambayeke unterhält«, erklärte John. »Um Lambayeke zu bezahlen, wird Keith mehrere Millionen Pfund von seinen Konten in Übersee transferieren müssen. Wenn wir herausfinden können, von welcher Bank in welchem Land Keiths Geld kommt, haben wir eine Spur, mithilfe deren wir die gesamte Finanzstruktur der KMG und vielleicht sogar die von Lambayeke aufdecken können.
Keith kann nicht alle Details seines Geschäftes im Kopf behalten. Er muss einige Informationen nach Miami mitnehmen, die ihn mit dem Geld in Verbindung bringen. Das könnte eine Kontonummer sein, die Telefonnummer einer Bank oder eine Datei auf der Festplatte seines Notebooks. Was auch immer es ist, du wirst keine bessere Möglichkeit haben, an Informationen zu kommen als in den sieben Tagen, die du mit Keith Moore in einem Haus verbringst.«
»So viel zum Faulenzen am Strand«, grinste James.
»Ich bringe dich jetzt gleich für ein zweitägiges Notfalltraining zum Campus zurück«, sagte Ewart. »Du musst eine Menge lernen, aber du solltest nicht länger als ein paar Tage von den Moores getrennt sein.«
»Und welche Entschuldigung habe ich dafür, nicht in der Schule aufzutauchen?«
»Wir werden allen erzählen, dass du in den Ferien eigentlich deine Tante und deine Kusine Lauren besuchen wolltest, dass wir das aber wegen deiner Reise nach Miami vorverlegt haben.«
24.
So gut hatte James schon lange nicht mehr geschlafen. Sein Bett in Luton war eng und die Federn stachen ihm in den Rücken. Hier auf dem Campus hatte er auch nicht Kyle über sich, der sich im Bett wälzte, und es donnerten auch keine Flugzeuge übers Dach. Und die Wasserleitungen waren auch besser. James legte eine CD von Metallica ein und grölte unter der Dusche mit, ohne Angst haben zu müssen, sich zu verbrennen, wenn jemand in der Küche den Wasserhahn anstellte.
Als er sich sauber fühlte, zog er die CHERUB-Uniform an. Zimmer und Flure im Hauptgebäude erinnerten James immer an ein Hotel. Während er auf den Aufzug zum Speisesaal wartete, stellte er fest, dass eigentlich nur noch der Zimmerservice fehlte.
Er lud seinen Teller mit Schinken und Bratkartoffeln voll und aß teilweise mit den Fingern, während ihm ein Angestellter ein Pilzomelett briet. Die meisten Kinder waren schon in der ersten Schulstunde, nur Amy saß an einem Tisch und tunkte Toaststreifen in ein weich gekochtes Ei.
»Du
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