Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
Dennoch: Er war sich sicher, dass er den Überfall durchziehen konnte. Sasha hatte Junior immer davor bewahrt, in die Überfälle der Mad Dogs verwickelt zu werden, aber er hatte Wheels und die anderen aus der Gang über die Verbrechen reden gehört, die sie begangen hatten, und mitbekommen, wie sie ständig über die beste Methode stritten.
    Im Detail waren sie meist geteilter Meinung, aber was die Grundlagen anging, so waren sie sich einig: ein Objekt ausspähen, überwältigende Gewalt anwenden, schnell sein, keine forensischen Beweise hinterlassen, unauffällige Kleidung tragen, das Gesicht verdecken, damit man auf Überwachungsbändern nicht erkannt wird, und immer flexibel bleiben, damit die Polizei nie weiß, was man als Nächstes vorhat.
    Es gibt keine Sicherheiten, wenn man mit einer Waffe herumläuft, und fast jeden verlässt einmal das Glück, aber wenn sich Gangster an die Grundregeln halten, dann ist das Risiko, bei einem Überfall geschnappt zu werden, relativ gering.
    Als Junior das Reisebüro betrat, erschreckte ihn ein elektrisches Klingeln. Wie erwartet, hatte Praful Patel, ein älterer Mann, der das Indian Sun vor über zwanzig Jahren eröffnet hatte, den Laden aufgeschlossen. Der große Schlüsselbund hing mit einer Springfeder an seinem Gürtel fest.
    Das einzige Problem war, dass zwei kräftig aussehende, untersetzte Männer ihm gegenüber am Schreibtisch saßen. Sie sahen aus, als kämen sie vom Balkan, und der getrocknete Dreck unter ihren Stiefeln ließ vermuten, dass sie auf einer Baustelle arbeiteten. Auf dem Schreibtisch lag ein schmales Bündel Zehn- und Zwanzig-Pfund-Scheine, und Praful Patel füllte geduldig ein dreiseitiges Formular aus, in dessen oberer Ecke das bunte Logo einer Gesellschaft für telegrafische Geldüberweisungen prangte.
    »Die Gebühr beträgt fünf Pfund plus zwei Prozent«, erklärte Praful und löste vorsichtig das untere Blatt aus dem Formular. »Ihre Frau muss das Passwort nennen, wenn sie das Geld abholt.«
    Die Männer wirkten auf Junior grobschlächtig, und da ihr Lohn auf dem Schreibtisch lag, hielt er es für das Beste, zu warten, bis sie gegangen waren, bevor er die Pistole zog. Das war zwar unangenehm, weil jederzeit noch jemand in den Laden kommen konnte, aber er hatte das Gefühl, als bliebe ihm nichts anderes übrig, als zu dem Ständer mit Broschüren zu gehen und so zu tun, als würde er sich dafür interessieren.
    Es fühlte sich länger an, aber zwei Minuten später waren die Männer wieder zur Tür hinaus und gingen zielstrebig zu ihren bar bezahlten Jobs auf einer Hotelbaustelle hinter dem Supermarkt.
    »Kann ich dir helfen, junger Mann?«, fragte Praful, dem es klar war, dass Leute in Juniors Alter normalerweise nicht viel mit Reisebüros zu tun haben.
    »Machen Sie den Safe auf«, befahl Junior, glitt zur Tür zurück und schob den Riegel vor, während er die Waffe zog.
    Praful hob vorsichtig die Hände. »Da ist nicht viel drin«, warnte er. »Ich bin schon zu oft ausgeraubt worden.«
    Junior zog seinen Schulrucksack auf und stellte ihn auf den Boden. »Ich habe nicht nach Ihrer verdammten Lebensgeschichte gefragt«, knurrte er und schob das Geld vom Schreibtisch in den Rucksack. »Machen Sie den Safe auf und geben Sie mir, was Sie haben.«
    Der alte Herr hatte Rückenschmerzen und ließ sich stöhnend auf die Knie herunter, um den Schlüssel in die Safetür zu stecken. Als er sie öffnete, war Junior enttäuscht. Es befanden sich ein Stapel Flugtickets in Umschlägen darin und die Schublade einer Kasse mit etwa hundert britischen Pfund sowie einige schmale Bündel Euros, US-Dollars und Rupien.
    Junior hatte mehr erwartet. »Wo bewahren Sie den Rest auf?«, wollte er grimmig wissen.
    »Da ist kein Rest«, antwortete Praful, als er das Geld in den Rucksack legte.
    »Blödsinn! Ich habe gesehen, wie hier Leute reinkommen und fünfhundert Pfund auf einmal wechseln!«
    »Zwei-Stunden-Service«, sagte Praful und deutete auf ein Schild an der Wand, auf dem stand: Aus Sicherheitsgründen gilt nun für jeden Währungsumtausch über 150 £ eine Voranmeldungsfrist von zwei Stunden. Bitte rufen Sie uns an!
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, stöhnte Junior. »Wo ist der Rest des Geldes?«
    »Nicht hier«, entgegnete Praful. »Das ist der dritte Überfall. Bei den beiden letzten Malen habe ich mehrere tausend Pfund verloren. Jetzt bekomme ich keine Versicherung mehr.«
    Junior versuchte dahinterzukommen, wie das System wohl funktionierte. Wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher