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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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ernst. »Was ist los, Junior?«
    Junior versuchte, unschuldig dreinzusehen. »Wieso glaubst du, dass irgendetwas los ist?«
    »Zwillingstelepathie«, antwortete April. »Du bist zappelig, du hast Schweiß auf der Stirn, und du gehst grundlos auf mich los. Sag mir, wo du hinwillst.«
    »Nirgendwohin ... nur in die Schule.«
    »Du solltest nicht länger mit diesem Idioten James Beckett herumhängen«, meinte April. »Der ist schlecht für dich.«
    »Er ist ein Kumpel«, antwortete Junior achselzuckend.
    »Er ist der volle Loser.«
    »Das sagst du nur, weil du total auf ihn abgefahren bist und er dich hat sitzen lassen.«
    April schüttelte den Kopf. »Das ist drei Jahre her. Klar war ich verliebt, aber ich war zwölf, und darüber bin ich echt weg. Warum versuchst du es nicht auch mal auf die ruhige Tour? Hat Mum deinetwegen nicht schon genug durchgemacht?«
    Juniors Toast sprang hoch, und er schlenderte davon, um ihn mit Butter zu bestreichen, ohne ihre Frage zu beantworten.
    »Ich muss jetzt zum Bus«, verkündete April mit einem Blick auf die Uhr und steckte die Bücher in ihren Rucksack. »Ich wünschte, du würdest dich wieder in den Griff kriegen. Du treibst mich zum Wahnsinn, aber du bist immer noch mein Zwillingsbruder, und mir liegt etwas an dir.«
    »Mir liegt auch etwas an dir«, erklärte Junior und biss die erste Ecke seines Toasts ab. »Mach dir um mich keine Sorgen. Wir sehen uns heute Abend.«
    Junior sah April nach, wie sie das Haus durch die Hintertür verließ und über den Kiesweg zur Straße ging. Die Zwillinge waren jenseits des Alters, in dem man noch Hilfe brauchte, um sich für die Schule fertig zu machen, und wenn Julie Moore keine frühe Tennisstunde hatte, blieb sie normalerweise im Bett, bis die beiden aus dem Haus waren.
    Nachdem er seine Toasts gegessen hatte, ging Junior in die Diele und vergewisserte sich, dass seine Mum oben fernsah, dann lief er ins Wohnzimmer. Er wollte nicht Gefahr laufen, seiner Schwester an der Bushaltestelle zu begegnen, daher rief er in der Taxizentrale am Ende der Straße an und bestellte einen Wagen, der ihn in zehn Minuten abholen sollte. Dann riss er sich die Schulkrawatte ab und zog sich Trainingsanzug und Turnschuhe an.

    Das Indian Sun war ein blühendes Geschäft in einer Nebenstraße, ein paar hundert Meter von Lutons Geschäftszentrum entfernt. Über einen Schriftzug in den Fenstern wurden Pauschalreisen nach Goa für knapp fünfhundert Pfund offeriert, hauptsächlich jedoch befriedigte der Laden die Nachfrage der großen asiatischen Gemeinde in der Gegend nach billigen Telefonkarten, Geldüberweisungen, Flugtickets und allem Möglichem anderen.
    Junior hielt das Indian Sun für ein gutes Ziel, denn zwei Dinge hatte er bei den Mad Dogs gelernt. Erstens: dass Läden, in denen Geld gewechselt und versandt wurde, oftmals über mehr Bargeld verfügen als Banken, aber häufig Familienunternehmen mit niedrigem Sicherheitsstandard sind. Und zweitens: Menschen aus Asien verwenden aus verschiedenen religiösen und kulturell bedingten Gründen weniger häufig Kreditkarten und bezahlen auch große Beträge gerne in bar. Das bedeutet, dass Geschäfte mit vielen asiatischen Kunden häufig das Ziel von Raubüberfällen werden. Junior wollte verhindern, dass ihn der Taxifahrer nach dem Überfall identifizieren konnte, daher ließ er sich ein paar Kilometer vom Indian Sun entfernt absetzen. Den Rest des Weges lief er zu Fuß. Die Sonnenbrille auf der Nase und eine Baseballmütze auf dem Kopf, ging er gesenkten Hauptes durch die Straßen, um nicht von Überwachungskameras aufgenommen zu werden. Es war noch keine neun Uhr, und an allen Geschäften waren noch die Läden geschlossen.
    Er zitterte, als er in die Nebenstraße einbog und überrascht feststellte, dass diese bereits sehr belebt war. Vier Frauen mit zu viel Make-up standen eng beieinander im Personaleingang eines Supermarkts.
    Zwei Zeitungsverkäufer sowie der Bagel-Laden gegenüber vom Indian Sun hatten jede Menge Kunden.
    Im Reisebüro hatte der Tag ebenfalls schon begonnen, das Metallschild mit den Wechselkursen stand auf dem Gehsteig, aber nur einer der drei weißen Fensterläden war geöffnet. Junior schauderte, als er sein Ziel erblickte. Er tätschelte sich mit der Hand die Seite, wo er die Waffe versteckt hatte, um das beruhigende Gefühl zu spüren, das sie ihm gab.
    Juniors Gedanken liefen mit Warpgeschwindigkeit, und er musste an April und seine Mutter denken, als er sich Lederhandschuhe anzog.

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